trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|

Werke. Bd. 7: Aufsätze zur Politik und Zeitgeschichte

Die Ausgabe wird unterstützt von der Hamburger Stiftung zur Förderung der Wissenschaft und Kultur

34,00 €
35,00 € (A)
In den Warenkorb
Lieferbar
Versandkostenfrei nach D, A, CH; inkl. Mwst.

Beschreibung


Der siebente Band der großen Werkausgabe vereinigt die für Amérys politisches Denken zentralen Aufsätze, vom ungedruckten Text bis zur berühmt gewordenen Streit-Schrift.
»Rund 5000 Zeitungsartikel«, stellte Améry im Jahr 1972 fest, als er seine publizistische Arbeit resümierte, »eine fast erschreckend umfangreiche Produktion.«

Die von Améry zum Zeitgeschehen verfaßten Kommentare und Analysen sind wegen ihrer gedanklichen Schärfe und stilistischen Brillanz heute noch lesenswert – und die wichtigsten von ihnen hat Stephan Steiner für diesen Band neu gelesen und kommentiert. Sie greifen Fragen der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte auf: die der Nachwirkungen der NS-Epoche, des Antisemitismus- Problems und der politischen Nachkriegsordnung. Améry hat über Gewalt, über die Anziehungskraft radikaler Bewegungen nachgedacht, über die heimatlose Linke, und früh schon taucht in seinen Analysen die Frage des politischen Terrorismus auf.
Die stupende thematische Vielfalt der Publizistik Amérys macht diesen Band zu einem Kompendium der deutschen Nachkriegsgeschichte – und sie zeigt einen etwas anderen Améry: »Hier erscheint er als aktivistisch, den Puls der Zeit fühlend, nicht selten hoffnungsgeladen. Zwischen dem aus Auschwitz Befreiten und dem Toten von Salzburg liegen immerhin 30 Jahre, in denen gelebt, debattiert und auch gekämpft wurde« (Steiner). Radikaler Humanismus ist der Maßstab dieser aufregend aktuellen Texte.

Hier gelangen Sie zu den übrigen Bänden der Werkausgabe Jean Amérys.

Der Herausgeber des Bandes:
Stephan Steiner, geboren 1963 in Wien. Historiker und Philologe. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Deportation in der Frühen Neuzeit, zum nationalsozialistischen Lagersystem und zu österreichischen Autorinnen und Autoren.

Die Gesamtherausgeberin der Ausgabe
Irene Heidelberger-Leonard 1944 geboren in der Emigration der Eltern in Frankreich. Professorin an der Université Libre de Bruxelles. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Jean Améry und zur zeitgenössischen Literatur, u. a. zu Günter Grass, Alfred Andersch, Jurek Becker, W. G. Sebald. 2004 erschien ihre Jean Améry-Biographie: Jean Améry: Revolte in der Resignation. Biographie

Bibliographische Angaben


Herausgegeben von:Irene Heidelberger-Leonard
Reihe: Werke, 7
1. Aufl. 2005, Erscheinungstermin: 05.10.2005, 679 Seiten, gebunden, Lesebändchen
ISBN: 978-3-608-93567-7

Autor:innen


Jean Améry

Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jah...

Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit fran...

mehr

Irene Heidelberger-Leonard(Hrsg.)

Irene Heidelberger-Leonard, geboren 1944 in der Emigration in Frankreich, war Professorin an der Université Libre de Bruxelles und publizierte zu G...

Irene Heidelberger-Leonard, geboren 1944 in der Emigration in Frankreich, war Professorin an der Université Libre de Bruxelles und publizierte zu Günter Grass, Alfred Andersch, Jurek Becker, W. G. Sebald und Imre Kertész. Sie ist die Gesamtherausgeberin der bei Klett-Cotta erscheinenden Améry-Werkausgabe. Für ihre Biographie "Jean Améry. Revolte in der Resignation" (2004) erhielt sie den Preis der Einhard-Stiftung für herausragende Biografik.

mehr

Inhaltsverzeichnis


Terror der Aktualität. Statt eines Vorworts (1971)

Nazismus und jüdische Unruhe

a. Mein Judentum
    – Mein Judentum (1978)
b. Das Dritte Reich als Erfahrung, Bezugspunkt und Drohung
– Brief an Hans Egon Holthusen (1967)
– Brief an Simon Wiesenthal (1970)
– Gespräch über Leben und Ende des Herbert Törleß. Herbert Törleß aus Robert Musil »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß« (1971)
– Offener Brief an Albert Speer (1975)
– Brief an Erich Fried (1975)
– Wenn die den Krieg gewonnen hätten ... Selbstzeugnisse zur »Jugend im Dritten Reich« (1976)
– Die Zeit der Rehabilitierung. Das Dritte Reich und die geschichtliche Objektivität (1976)
– Über das unbeschreibliche Schreiben (1977)
– Des Teufels Blechtrommler. Über Joseph Goebbels’ »TAGEBÜCHER 1945« (1977)
– [Öffentliche Äußerung zu Albert Speer, in dessen Anwesenheit] (1978)
– Anmerkungen zu Anmerkungen. Sebastian Haffners Hitler-Bild (1978)
– Das Unverjährbare (1978)
c. Antizionismus als neuer Antisemitismus/Israel
– Der ehrbare Antisemitismus (1969)
– Die Linke und der »Zionismus« (1969)
– Juden, Linke – linke Juden. Ein politisches Problem ändert seine Konturen (1973)
– Der neue Antisemitismus (1976)
– Shylock, der Kitsch und die Gefahr (1976)
– Der ehrbare Antisemitismus. Rede zur Woche der Brüderlichkeit (1976)
– Grenzen der Solidarität. Die Diaspora-Juden und Israel (1977)

Geburt der Gegenwart
a. Nach-Krieg
– Die Verbündeten. Unzeitgemäße Betrachtung zur Remilitarisierung Deutschlands (1950)
– Ihr seid wieder wer! Brief an einen Bürger der Bundesrepublik Deutschland (1969)
– Das nicht ganz heimliche Deutschland (1976)
– Protest von links (1976)
– Erwägungen über die deutsch-französischen Beziehungen (1978)
b. Alltagsgeschichte als Zeitgeschichte
– Vom Amüsement in die Depression (1955)
– Ostblock: Menschenrecht auf die 4 Räder. Zur Sozialpsychologie des Privatwagenbesitzes (1966)
– »Hexenjagd« auf harmlose Außenseiter. Proteste gegen die Erfolgs-Religion (1966)
– Revolution des Ennui (1969)

Links, wo keine Heimat ist
a. Alte Linke – Neue Linke
– Diskussion über den Protest der Jugend (1967)
– Reise ans Ende der Revolution. Notizen von einer Frankreichfahrt (1968)
– Kann man noch Linksintellektueller sein? (1968)
– Weiter Weg zu Danton. Der Rebell Daniel Cohn-Bendit (1969)
– Müssen Revolutionäre Flegel sein? (1972)
– Revolution – Fetisch oder Aktualität? (1973)
– Sich nicht erpressen lassen (1973)
– Für eine Volksfront dieser Zeit. Prinzipien einer aktuellen Linken (1974)
– [Chile nach dem Putsch] (1975)
– Regionalismus: Notwendigkeit, Ideologie – oder Ersatzrevolution? Randnotizen zur Publikation »Thema: Regionalismus« (1977)
b. Terrorismus
– Wir Helfershelfer. Zur Frage von Theorie und Praxis (1972)
– Die Ermittlung (1974)
– Zwei Worte – Ein Skandal (1974)
– Bürgerkrieg in Deutschland? Offener Brief an Golo Mann (1977)
– Brief an Günther Anders (1977)

Gewalt und Gegengewalt
– ... wie eine Herde von Schafen? (1966)
– Erlösung in der Revolte (1966)
– Wer Wind sät. Zum Tode von Dr. Martin Luther King (1968)
– Die Geburt des Menschen aus dem Geiste der Violenz. Der Revolutionär Frantz Fanon (1968)
– Im Warteraum des Todes (1969)
– Grenzen politischer Gewaltphilosophie (1970)
– Konter-Violenz als Not-Wehr. Randbemerkungen zur Phänomenologie der Gewalt (1971)
– Über die Anziehungskraft radikaler Bewegungen (1971)

Fragmente einer Biographie des Zeitalters
– Die ewig Unerwünschten. Vorurteile gegenüber Emigranten (1967)
– Vom verlorenen Vertrauen (1971)
– Geschichte einer Arbeit. Suche nach einer Existenz (1972)
– Aspekte des Österreichischen (1976)
– Revision in Permanenz. Selbstanzeige im Zweifel (1977)
– In den Wind gesprochen (1978)

Anhang