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Ärztliche Psychotherapie, 2023, Jg. 18, Ausgabe 1

Ärztliche Psychotherapie, 2023, Jg. 18, Ausgabe 1

Angst

DOI: 10.21706/aep-18-1

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Beschreibung


Angststörungen sind zusammen mit den affektiven Störungen die häufigsten psychischen Erkrankungen. Mehr noch als bei der Depression sind sie durch körperliche Symptome geprägt und umgekehrt können Körpersymptome Angst auslösen oder verstärken. Angststörungen gehören deshalb zu den wichtigsten Krankheitsbildern in der Psychosomatik. In unserem Schwerpunktheft wollen wir sowohl neue Behandlungsmöglichkeiten vorstellen als auch Wechselwirkungen zwischen Angst und körperlichen Erkrankungen unter die Lupe nehmen.

Lesen Sie in der dieser Ausgabe Beiträge zu folgenden Themen:
• Manualisierte Psychodynamische Therapie bei Angststörungen
• Wenn Konfrontation nicht wirkt: ACT bei Angststörungen
• Angst in der Allgemeinmedizin und der psychosomatischen Grundversorgung
• Klima-Angst
• Herzbezogene Ängste
• Sport und Bewegungstherapie bei Angststörungen
• Online-Interventionen bei Angststörungen

Bibliographische Angaben


Herausgegeben von:Mechthild Neises, Wulf Bertram, Katherina Giesemann, Markus Herrmann, Gerhard Hildenbrand, Volker Köllner, Norbert Panitz und Irmgard Pfaffinger
1. Auflage, Erscheinungstermin: 22.02.2023
ISSN print: 1862-4715 / ISSN digital: 2625-0764

Details


Zum Thema
Editorial
Angst
Formate: pdf, html
Volker Köllner, Manfred Beutel
Seite 2 - 3 | doi: 10.21706/aep-18-1-2
Schwerpunkt
Klima-Angst und ökologischer Notfall
Psychotherapeutische Implikationen und Handlungsmöglichkeiten

Die zunehmende Erfahrbarkeit der Klimakrise in Form von Extremwetterereignissen wie Dürren, Waldbränden und Überflutungen findet ihr Echo in einer verstärkten fachlichen Debatte zum Phänomen der sogenannten Klima-Angst. Im vorliegenden Beitrag wird dieser Begriff in einen größeren Zusammenhang der ökologischen Krisen eingebettet und es werden Implikationen für den psychotherapeutischen Behandlungsalltag sowie für das Selbstverständnis als Berufsgruppe dargestellt. Es wird deutlich, dass sich das psychotherapeutische Berufsbild aktuell im Wandel befindet und sich hin zu einer aktiven Mitgestaltung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen öffnet.

The increasing experience of the climate crisis through extreme weather events such as droughts, wildfires, and flooding is reflected in an intensified debate in the profession on the phenomenon of so-called climate anxiety. In this article, the concept of climate anxiety is embedded in a larger context of ecological crises. Implications for everyday psychotherapeutic treatment as well as for how the professions sees itself are presented. It becomes clear that the psychotherapeutic profession image of itself is currently in flux and is opening up towards an active participation in shaping overall social conditions.

Schlagworte: Psychotherapie, Psychotherapy, Klima-Angst, ökologische Krisen, Klimanotfall, Berufsethik, climate anxiety: ecological crises, climate emergency, professional ethics
Formate: pdf, html
Lea Dohm, Fabian Chmielewski, Felix Peter, Mareike Schulze
Seite 5 - 9 | doi: 10.21706/aep-18-1-5
Angsterkrankungen und der ängstliche Beziehungsmodus in der hausärztlichen Praxis

In der folgenden Übersicht wird das Thema Angst aus Sicht der Allgemeinmedizin diskutiert. Der Fokus liegt – neben den Angsterkrankungen (nach ICD-10) – auf der bei vielen Patienten zu beobachtenden ängstlichen Verarbeitung von Alltagsproblemen oder Krankheitssymptomen. Um diese Fälle besser zu verstehen, ist das Modell des ängstlichen Beziehungsmodus hilfreich und wird hier dargestellt. Typische Fallstricke beim rechtzeitigen Erkennen von Ängsten werden beschrieben und diagnostische Hilfen genannt. Therapeutisch wird empfohlen zwischen leichten bis mittleren und schweren Ängsten zu unterscheiden. Bei ersten ist – entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt – eine Behandlung in der allgemeinärztlichen Praxis möglich. Es werden Empfehlungen für das therapeutische Gespräch gegeben.

In the following overview, the topic of anxiety is discussed from the perspective of general medical practitioners. The focus is not just on anxiety disorders (according to ICD-10) but also on the anxious processing of everyday problems or symptoms of illness to be observed in many patients. To better understand these cases, the anxious relational mode oriented to axis III of the OPD is taught in primary psychosomatic care and presented here. Typical pitfalls in the timely recognition of anxiety are described and diagnostic aids listed. It is recommended to distinguish in therapy between mild-to-moderate and severe anxiety. In the case of the former, treatment in a general medical practitioner’s practice is possible, provided the appropriate knowledge is available. Recommendations for the therapeutic discussion are given.

Schlagworte: Diagnostik, Angst, Gesprächsführung, Allgemeinmedizin, anxiety, diagnostics, ängstlicher Beziehungsmodus, general medical practice, anxious relationship mode, interviewing
Formate: pdf, html
Thomas Steger
Seite 10 - 15 | doi: 10.21706/aep-18-1-10
Manualisierte psychodynamische Psychotherapie von Angststörungen

Diese Arbeit stellt die aktuellen, manualisierten psychodynamischen Behandlungsansätze für die Einzeltherapie der wichtigsten Angsterkrankungen vor. Es handelt es sich um prozessorientierte Manuale, die nicht die einzelnen Behandlungsschritte spezifizieren, sondern Konfliktkonstellationen, Widerstands-, Beziehungs- und Übertragungsmuster. Die Panikfokussierte Psychodynamische Psychotherapie der Panikstörung (PFPP), und die supportiv-expressive Therapie der Sozialen Phobie bzw. der Generalisierten Angststörung wurden in randomisierten klinischen Studien als Kurzzeittherapien als wirksam evaluiert. Durch die Fokussierung auf die Angstsymptomatik adressieren sie effektiv wichtige Widerstände von Angstpatient:innen, insbesondere Vermeidungsverhalten, Präokkupation mit Angstsymptomen oder Festhalten an phobischen Begleitern etc. Sie stellen eine wichtige Alternative zu den kognitiv-verhaltenstherapeutischen Manualen dar, bspw. wenn Patient:innen Expositionsbehandlungen nicht tolerieren oder an der psychodynamischen Aufarbeitung ihrer Biografie bzw. Beziehungskonflikten interessiert sind.

This paper presents the current psychodynamic individual treatments for the main anxiety disorders. The process-oriented manuals do not specify individual treatment steps, but rather conflictual constellations, and patterns of resistance, relationships, and transference. The Panic Focused Psychodynamic Psychotherapy for panic disorder (PFPP), supportive-expressive therapy for social phobia and / or generalized anxiety disorder were assessed in randomized clinical trials (RCT’s) and found to be successful short-term treatments. By focusing on the anxiety symptoms, they effectively address important resistances in patients with anxiety disorders, especially avoidance strategies, preoccupation with anxiety symptoms, and a reliance on phobic companions, etc. They offer a key alternative to cognitive-behavioral therapy, e. g., if patients do not tolerate exposure therapy or are interested in achieving a psychodynamic understanding of relationship conflicts or their personal biography.

Schlagworte: Panikstörung, soziale Phobie, Generalisierte Angststörung, panic disorder, social phobia, generalized anxiety disorder, supportiv-expressive Therapie, supportive-expressive therapy, Panikfokussierte Psychodynamische Psychotherapie (PFPP), panic focused psychodynamic psychotherapy (PFPP)
Formate: pdf, html
Manfred E. Beutel, Jörg Wiltink
Seite 16 - 21 | doi: 10.21706/aep-18-1-16
Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bei Angststörungen

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist ein evidenzbasiertes und etabliertes Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie. Die Behandlung von Angststörungen basiert in der ACT auf der Reduktion der Erlebensvermeidung mittels der Förderung der psychischen Flexibilität. ACT bietet eine Alternative zur Erlebensvermeidung und arbeitet mit der Angst, statt gegen sie. Dieser Beitrag bietet eine Übersicht über den Einsatz der ACT bei Angststörungen. Die sechs Kernfähigkeiten (Achtsamkeit, Akzeptanz, Defusion, Selbst-als-Kontext, Engagiertes Handeln und Werte) werden vorgestellt und es wird mithilfe von Beispielen für Übungen und Fragen aufgezeigt, wie die Anwendung in der Praxis gestaltet werden kann. Dabei steht die Funktion stärker im Vordergrund als der Inhalt. Therapeut:innen werden ermutigt, den ACT-Prinzipien, statt einem Manual zu folgen. Interventionen können auf diese Weise noch wirkungsvoller gestaltet werden, da sie flexibel und offen mit den Patient:innen erarbeitet werden. Gemeinsam ist dabei allen ACT-Interventionen, dass Patient:innen lernen, sich zu öffnen, präsent zu sein, und mit der Angst zu tun, was ihnen wichtig ist.

Acceptance and Commitment Therapy (ACT) is an evidence-based and established third-wave behavioral therapy technique. In ACT, the treatment of anxiety disorders is based on promoting psychological flexibility to reduce experiential avoidance. ACT offers an alternative to experiential avoidance and works with anxiety rather than against it. This article provides an overview of the use of ACT for anxiety disorders. The six core skills (Mindfulness, Acceptance, Defusion, Self-as-Context, Committed Action, and Values) are introduced, and examples of exercises and questions are used to show how they can be applied in practice. The focus lies here more on function than content. Therapists are encouraged to follow ACT principles rather than a manual. Interventions can be tailored more effectively in this way as they can be developed flexibly and openly together with the patient. Common to all ACT interventions is that patients learn to be open, to be present, and to do what is important to them – even with fear.

Schlagworte: Angststörungen, Psychotherapie, Psychotherapy, anxiety disorders, Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), Acceptance and Commitment Therapy (ACT)
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Jeanette Villanueva
Seite 22 - 27 | doi: 10.21706/aep-18-1-22
Herzangst: Enge in der Brust
Diagnostische und therapeutische Empfehlungen

Die Herzangst ist ein häufiges psycho-somatisches Symptom. Sie ist keine eigene diagnostische Entität, sondern kann als Symptom unterschiedlicher psychischer Störungen sowohl bei somatisch Herzgesunden als auch bei Herzkranken auftreten. Daraus ergeben sich unterschiedliche Therapieansätze. Sie ist gekennzeichnet durch Furcht, Vermeidung und Aufmerksamkeit bezogen auf die eigene Herzfunktion. Eine frühe Behandlung verhindert die Chronifizierung. Ein enger interdisziplinärer Austausch ist dazu notwendig.

Heart-focused anxiety is a common psycho-somatic symptom. It is not a diagnostic entity in its own right, but can occur as a symptom of various psychological disorders in both somatically healthy patients and cardiac patients. This results in different therapeutic approaches. It is characterized by fear, avoidance, and a focus on one’s own cardiac function. Early treatment prevents chronification. A close interdisciplinary interaction is necessary to this end.

Schlagworte: Diagnostik, Therapie, therapy, diagnostics, Psychokardiologie, Psychocardiology, Herzangst, cardiac anxiety, Krankheitsmodell, heart-focused anxiety
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Volker Köllner, Sonja Maria Wedegärtner
Seite 28 - 34 | doi: 10.21706/aep-18-1-28
Die Furcht, die Angst und der Krebs
Angst(störungen) im Kontext onkologischer Erkrankungen erkennen und behandeln

Im Kontext psychoonkologischer Erkrankungen gehört das Empfinden von Angst zum klinischen Alltag – für Betroffene, Angehörige sowie Behandler:innen. Hierbei kann es bei Betroffenen aufgrund diverser Risikofaktoren zu stark ausgeprägten pathologischen Ängsten und massivem Leidensdruck kommen, welche das Therapieoutcome beeinflussen können. Vor allem die Progredienzangst belastet einen Großteil der Betroffenen. Onkologisch tätige Kolleg:innen benötigen neben der Expertise um die somatische Behandlung einen geschärften Blick für mögliche Angstsymptomatik, insbesondere zu kritischen Behandlungszeitpunkten. Um den Bedarf erfassen und abdecken zu können, ist es notwendig, gemeinsam mit den Betroffenen die Behandlungsbedürftigkeit zu besprechen. Hierbei ist das Wissen um gezielte Therapieangebote und eine gestufte psychoonkologische Versorgungsstruktur vonnöten.

The feeling of anxiety is part of everyday clinical life in the context of psycho-oncological diseases, – for patients, their relatives, as well as for therapists. Due to various risk factors, patients may experience severe pathological anxiety and massive suffering, which can influence therapy outcomes. Especially the fear of progression is a burden for a large part of the patients. In addition to expertise in somatic treatment, colleagues working in oncology need a sharpened eye for possible anxiety symptoms, especially at critical points in the treatment schedule. In order to be able to identify and respond to the need, it is necessary to discuss the need for treatment together with the patient. This requires knowledge of focused therapy services and a phased psycho-oncological care structure.

Schlagworte: Psychoonkologie, Angst, anxiety, Psychooncology, Progredienzangst, gestufte Versorgungsstruktur, progression anxiety, stepped care structure
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Eva-Maria Skoda, Martin Teufel, Sheila Geiger
Seite 35 - 40 | doi: 10.21706/aep-18-1-35
Genderaspekte der Angst

Gesundheit hat für Frauen und Männer auch in deren subjektiver Einschätzung eine unterschiedliche Bedeutung. Während Männer mit diesem Begriff eher Leistungsfähigkeit und Funktionieren verknüpfen, betonen Frauen eher die subjektive emotionale Ebene und soziales Wohlbefinden. Frauen und Männer haben oftmals eine unterschiedliche Häufigkeit von Erkrankungen, ein unterschiedliches Krankheitsverhalten und messen der Krankheitsrolle unterschiedliche Bedeutung zu. Bei den psychischen Erkrankungen zeigt sich dies besonders deutlich an Ängsten und Angststörungen. Diese treten häufig früh im Leben der Betroffenen auf. Zur Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen kommt es bei einem hohen Anteil von Frauen, und zwar am höchsten bei generalisierter Angststörung und bei Panikstörung. Wird keine Behandlung in Anspruch genommen, ist der Verlauf in der Regel chronisch und mit hohem Leidensdruck und Beeinträchtigungen in der Lebensführung verbunden. Ohne adäquate Therapie kommt es zu gravierenden psychosozialen Folgen und oft auch weiteren psychischen und psychosomatischen Erkrankungen.

Health has a different meaning for women and men, in their subjective assessment, too. While men tend to associate this term with performance and functioning, women tend to emphasise the subjective emotional level and social well-being. Women and men often have a different frequency of illnesses, different illness behavior and attach respectively different significance to the role of illness. In the case of mental illnesses, this is particularly evident in the case of fears and anxiety disorders. Anxiety disorders often appear early in the lives of those affected. A high proportion of women make use of medical services, with the highest incidence in generalized anxiety disorder and panic disorder. If no treatment is sought, the course is usually chronic and associated with high levels of suffering and an impairment in their leading their lives. Without adequate therapy, there are serious psychosocial consequences and often further psychological and psychosomatic illnesses.

Schlagworte: Therapie, therapy, gender aspects, Prävalenz, Krankheitsverlauf, Angst und Angststörungen, Genderaspekte, anxiety and anxiety disorders, preva­lence, course of disease
Formate: pdf, html
Mechthild Neises-Rudolf, Astrid Bühren
Seite 41 - 47 | doi: 10.21706/aep-18-1-41
Sportliche Aktivität bei Angststörungen
Ein (systematischer) Überblick über Evidenz und Wirkmechanismen

Basierend auf transdiagnostischen empirischen Studien ist Ausdauertraining in der Behandlung von Angststörungen ein effektiver therapeutischer Ansatz. Höhere Intensitäten haben dabei einen größeren therapeutischen Nutzen als niedrige Intensitäten. Für Krafttraining und Yoga ist die Studienlage zur Beurteilung der Effektivität hingegen bisher nicht ausreichend. Die im Kontrast zu der eindeutigen Studienlage stehende geringe Berücksichtigung von Ausdauertraining in den Nationalen Versorgungsleitlinien der AWMF ist darauf zurückzuführen, dass Empfehlungen für therapeutische Verfahren in der S3-Leitlinie zu Angststörungen diagnosespezifisch ausgesprochen werden. Die transdiagnostische Untersuchung der Effektivität von Sport- und Bewegungstherapie ist jedoch sinnvoll, da die unterschiedlichen Diagnosen der Angststörungen gemeinsame Pathologien aufweisen, die sport- und bewegungstherapeutisch spezifisch therapiert werden können.

Based on transdiagnostic empirical studies, endurance training is an effective therapeutic approach in the treatment of anxiety disorders. Higher intensities have a greater therapeutic benefit than low intensities. However, the evidence to date on power training and yoga is insufficient to enable their effectiveness to be assessed. The meager consideration of endurance training in the National Health Care Guidelines of the AWMF, which flies in the face of the clear empirical studies, is due to the fact that recommendations for therapeutic procedures in the S3 Guideline on Anxiety Disorders are diagnosis-specific. However, a transdiagnostic study of the effectiveness of sports and exercise therapy makes sense, since the different diagnoses of anxiety disorders have common pathologies that can be specifically adressed by sports and exercise therapy.

Schlagworte: Bewegungstherapie, Sporttherapie, Angststörungen, sportliche Aktivität, physical activity, exercise therapy, anxiety disorders, sports therapy
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Simon Kieffer, Hedda Lausberg
Seite 48 - 53 | doi: 10.21706/aep-18-1-48
Off-Topic
Ingeborg Bachmann als Rezipientin von Georg Groddeck

Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, zeitlebens von stärksten Ängsten sowie schweren physischen Zusammenbrüchen und psychischen, auch suizidalen, Krisen geschüttelt, setzte sich sowohl essayistisch als auch poetisch intensiv mit der Psychosomatik Georg Groddecks auseinander. Kontrastierend zu ihren enttäuschenden Erfahrungen im Medizinsystem findet Bachmann durch die Ideen Groddecks parallel zur theoretischen Auseinandersetzung mit Ansätzen der Psychoanalyse den Mut, gewissermaßen in Eigenregie unterschiedliche Therapieversuche zu beginnen, nicht zuletzt in der Hoffnung, ihre Abhängigkeit von Barbituraten zu überwinden.

The Austrian poet Ingeborg Bachmann suffered throughout her life from severe anxieties followed by physical and psychical, even suicidal, crises. In her essays and poems, she closely concerned herself with Georg Groddecks psychosomatic medicine. In contrast to her very disappointing experiences with the medical system Bachmann was encouraged by Groddeck’s ideas and to engage theoretically with psychoanalytical methods and to start different psychotherapeutic treatment efforts by herself, as it were, not least in the hope that she would overcome her severe dependence on barbiturates.

Schlagworte: Psychosomatische Medizin, Arzt-Patient-Beziehung, Ingeborg Bachmann, psychosomatic medicine, Georg Groddeck, Doctor-patient-relationship
Formate: pdf, html
Steffen Häfner
Seite 54 - 57 | doi: 10.21706/aep-18-1-54
Aus Politik und Praxis
Der frustrierte Pizzabäcker
Formate: pdf, html
Giovanni Andrea Fava
Seite 58 - 59 | doi: 10.21706/aep-18-1-58
Wut oder die Waffe der Erniedrigung

Wut ist vielschichtig. Sie kann vom Betrachter als gut und schlecht wahrgenommen werden. In der ärztlichen Praxis ist diese Emotion präsent und sollte nicht unreflektiert unterdrückt werden, sodass Patient:innen neue Beziehungserfahrungen machen können.

Anger is multifaceted. It can be perceived as good or bad. The emotion is present in clinical practice and should not be thoughtlessly suppressed as it offers patients new forms of experiencing a relationship.

Schlagworte: Arzt-Patient-Beziehung, Wut in der Psychotherapie, Umgang mit Wut, anger in psychotherapy, dealing with anger, patient-doctor-relationship
Formate: pdf, html
Kamiar Rückert
Seite 60 - 62 | doi: 10.21706/aep-18-1-60
S1-Leitlinie »Post-COVID / Long-COVID«
Was gibt es Neues in Version 2.0?

Im August 2022 erschien die erste Überarbeitung der 2021 neu erschienen S1-Leitlinie zum Post-Covid-Syndrom. Inzwischen sind zahlreiche neue Studien erschienen, die Pathophysiologie des Post-COVID-Syndroms ist jedoch weiterhin nicht geklärt, wobei sich die Belege für ein multimodales Erklärungsmodell mehren. Inzwischen liegen auch erste psychosomatische Behandlungskonzepte vor, die jedoch noch nicht in kontrollierten Studien überprüft werden konnten. Neu aufgenommen wurde u. a. ein Kapitel zur Bewegungstherapie.

In August 2022, the 1st revision of the S1 guideline on post-COVID syndrome, newly published in 2021, was published. In the meantime, numerous new studies have appeared, but the pathophysiology of post-COVID syndrome remains unclear, with increasing evidence for a multimodal explanatory model. Meanwhile, the first psychosomatic treatment concepts are also available, although they have not yet been tested in controlled studies. Among other things, a chapter on exercise therapy has been newly included.

Schlagworte: Bewegungstherapie, Psychosomatische Medizin, Fatigue, psychosomatic medicine, Post-COVID-Syndrom, post-COVID syndrome, movement therapie
Formate: pdf, html
Volker Köllner
Seite 65 - 67 | doi: 10.21706/aep-18-1-65
Verbandsnachrichten
Mitteilungen der DGPM
Formate: pdf, html
Seite 68 - 71 | doi: 10.21706/aep-18-1-68
Aus Politik und Praxis
Meine Perspektive … auf die Planung der Facharztweiterbildung
Formate: pdf, html
Katharina Hof
Seite 72 - 72 | doi: 10.21706/aep-18-1-72
Verbandsnachrichten
Mitteilungen der VPK
Formate: pdf, html
Seite 73 - 74 | doi: 10.21706/aep-18-1-73
Mitteilungen des BPM
Formate: pdf, html
Seite 75 - 76 | doi: 10.21706/aep-18-1-75
Buchbesprechungen
Klimagefühle
Wie wir an der Umweltkrise wachsen, statt zu verzweifeln
Formate: pdf, html
Irmgard Pfaffinger
Seite 78 - 78 | doi: 10.21706/aep-18-1-78

Autor:innen



Wulf Bertram(Hrsg.)

Wulf Bertram, Dipl.-Psych. Dr. med., geb. in Soest/Westfalen, Studium der Psychologie, Medizin und Soziologie in Hamburg. Zunächst Klinischer Psych...

Wulf Bertram, Dipl.-Psych. Dr. med., geb. in Soest/Westfalen, Studium der Psychologie, Medizin und Soziologie in Hamburg. Zunächst Klinischer Psychologe im Universitätskrankenhaus Hamburg Eppendorf, nach Staatsexamen und Promotion in Medizin Assistenzarzt in einem Sozialpsychiatrischen Dienst in der Provinz Arezzo/Toskana, danach psychiatrische Ausbildung in Kaufbeuren/Allgäu. 1986 wechselte er als Lektor für medizinische Lehrbücher ins Verlagswesen und wurde 1988 wissenschaftlicher Leiter de...

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Katherina Giesemann(Hrsg.)

Katherina Giesemann, Dr. med., Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, arbeitet in eigener Praxis in München; Sc...

Katherina Giesemann, Dr. med., Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, arbeitet in eigener Praxis in München; Schwerpunkt: Essstörungen.

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