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Ärztliche Psychotherapie, 2020, Jg. 15, Ausgabe 2

Ärztliche Psychotherapie, 2020, Jg. 15, Ausgabe 2

Sexualität in den Lebensphasen des Mannes

DOI: 10.21706/aep-15-2

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Bibliographische Angaben


1. Auflage, Erscheinungstermin: 04.05.2020
ISSN print: 1862-4715 / ISSN digital: 2625-0764

Details


Zum Thema
Editorial
Formate: pdf, html
Norbert Panitz
Seite 74 - 75 | doi: 10.21706/aep-15-2-74
Schwerpunkt
Sexuelle Präferenzbesonderheiten

Sexuelle Präferenzbesonderheiten bzw. Paraphilien umfassen ein großes Spektrum sehr unterschiedlicher Symptombilder, die epidemiologischen Daten zufolge keineswegs selten auftreten. Sie können die sexuelle und/oder partnerschaftliche Beziehungszufriedenheit tangieren und u. a. dadurch Leidensdruck erzeugen, aber auch mit potenzieller Fremdgefährdung verbunden sein und zu sexuellen Verhaltensstörungen führen. Beides markiert den Übergang zu den sexuellen Präferenzstörungen (ICD-10, ICD-11) bzw. den paraphilen Störungen (DSM-5). Darüber hinaus besteht aus klinischer Sicht eine deutliche Überlappung mit den sexuellen Funktionsstörungen. Mit Blick auf die biografische Stabilität der sexuellen Präferenzstruktur nach dem Jugendalter sind das Ausmaß des paraphilen Musters (ausschließlicher oder nicht-ausschließlicher Typus), deren Wertigkeit im inneren Erleben der Betroffenen, das zusätzliche Auftreten von sexuellen Funktionsstörungen und die Fähigkeit zur Selbstrücknahme innerhalb der partnerschaftlichen Beziehung bedeutsame Faktoren, über die vor Einleitung therapeutischer Maßnahmen Aufschluss bestehen sollte.

Sexual preference particularities and/or paraphilias cover a vast range of symptoms which are, according to epidemiological data, certainly not a rare occurrence. They can impair sexual or partnership satisfaction and cause psychological distress; they may, however, also be connected to potentially endangering others and can lead to sexual behaviour disorders. Both circumstances mark the transition toward disorders of sexual preference (ICD-10, ICD-11) or paraphilic disorders (DSM-5). Furthermore, from a clinical point of view, there is an obvious overlap with sexual function disorders. Considering that post-adolescence, the structure of sexual preference remains stable for the person’s remaining life, the extent of the paraphilic pattern (exclusive or non-exclusive type), its prominent significance for a person’s own inner experience, the added burden of sexual function disorders and the capability of self-withdrawal within a partnership are significant factors that should be weighted up prior to initiating any therapeutic measures.

Schlagworte: Sexualmedizin, sexuelle Funktionsstörungen, sexuelle Präferenz, paraphile Störungen, sexuelle Verhaltensstörungen, sexual preference, para-philic disorders, disorders in sexual behaviour, sexual dysfunctions, sexual medicine
Formate: pdf, html
Klaus M. Beier
Seite 77 - 84 | doi: 10.21706/aep-15-2-77
Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Jugendalter
Aktuelle Paradigmenwechsel und Herausforderungen für die psychotherapeutische Praxis

Medizinisch begleitete Transitionen geschlechtsdysphorischer Patienten verlagern sich zunehmend in das Kindheits- und Jugendalter vor. In diesem Beitrag werden Behandlungsprinzipien für die Psychotherapie bei Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie dargestellt, die sich aus den jeweils aktuellen Diskursen zur medizinischen Ethik, zur Ätiologie der Transidentität, zur Variationsbreite von Entwicklungsverläufen sowie aus differenzialdiagnostischen Überlegungen ableiten. Fachgerechte psychotherapeutische Begleitung ist dabei eingebettet in einen schrittweise sich vollziehenden Prozess der sozialen Transition einschließlich somatomedizinischer Behandlungsschritte und deren Indikationsstellung.

Transitions of patients with gender dysphoria supported by medical practitioners increasingly take place in childhood and adolescence. In this article possible principles of psychotherapeutic care for adolescents with gender dysphoria are discussed; these are derived from the latest insights in medical ethics, the etiology of transgenderism, variations of developmental paths as well as considerations of differential diagnosis. Best practices imply that psychotherapeutic care be embedded in a step-by-step process of social transition including steps of somatic medical treatment and their medical indication.

Schlagworte: Geschlechtsdysphorie im Jugendalter, Geschlechtsinkongruenz, Transidentität und Transgender bei Jugendlichen, psychische Gesundheitsversorgung, gender dysphoria in adolescence, gender incongruence, transgender identity in adolescents, mental health care
Formate: pdf, html
Georg Romer, Birgit Möller
Seite 87 - 94 | doi: 10.21706/aep-15-2-87
Sexualbezogene Nutzung digitaler Medien
Chancen und Risiken für die sexuelle Gesundheit von Männern

Die sexualbezogene Nutzung digitaler Medien ist heute in der Bevölkerung weit verbreitet, insbesondere bei Männern. Das Spektrum der Aktivitäten im digitalen Kontext umfasst den Umgang mit sexuellen Informationen (1), mit Pornografie (2), mit sexuellen Kontaktmöglichkeiten (3), mit sexuellen Gemeinschaften (4), mit sexuellen Produkten (5) und mit Sexarbeit (6). Diese Aktivitäten können die sexuelle Gesundheit von Männern sowohl beeinträchtigen als auch verbessern. In der ärztlichen und psychotherapeutischen Praxis ist es wichtig, einen Raum zu schaffen, in dem Patienten ihre sexuellen Online- wie Offline-­Erfahrungen ganz selbstverständlich thematisieren können und dabei Verständnis und professionelle Unterstützung erfahren.

The sexual use of digital media is widespread among the population today, especially among men. In the digital context, the spectrum of activities includes accessing sexual information (1), pornography (2), options for sexual contacts (3), sexual communities (4), sex products (5) and sex work (6). These activities can both impair and improve men’s sexual health. It is important in medical and psychotherapeutic practice to create a space where patients can as a matter of course discuss their online and offline sexual experiences and find understanding and professional support.

Schlagworte: Männer, Internet, digitale Medien, sexuelle Gesundheit, sexuelles Wohlbefinden, sexual health, sexual well-being, digital media, men
Formate: pdf, html
Nicola Döring
Seite 95 - 100 | doi: 10.21706/aep-15-2-95
ChemSex
Beschreibung eines neuen Phänomens

In der letzten Dekade hat der Gebrauch psychotroper Substanzen im Kontext der Sexualität bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), medial, aber auch in der Wissenschaft viel Aufmerksamkeit erhalten. Im Vordergrund vieler Veröffentlichungen steht vor allem die Sorge, dass sich durch die gegebene Enthemmung z. B. Geschlechtskrankheiten in einer Gruppe mit bereits hoher Prävalenz noch mehr verbreiten könnten. In dem vorliegenden Artikel wird versucht, das Phänomen neben einer zeitgeschichtlichen Einordnung in einen breiteren Kontext lebensweltlicher Erfahrungen homo- und bisexueller Männer einzuordnen. Ausblickend werden Möglichkeiten der Prävention und Behandlung aufgezeigt.

In the past decade, the use of psychotropic substances in the context of sexuality by men who have sex with men (msm) has received a lot of both media and scholarly attention. The main focus of many publications is the concern that the related disinhibition could, for example, lead to an even greater spread of sexually transmitted diseases (STDs) in a group where it has always been highly prevalent. The article aims to classify the phenomenon both in terms of the broader contemporary context of the everyday life experiences of homosexual and bisexual men. Possible perspectives for prevention and treatment are highlighted.

Schlagworte: Drogen, Sexualität, ChemSex, MSM, Minoritätsstress, sexuality, drugs, minority stress
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Hannes Ulrich, Dorit Grundmann, Dirk Sander
Seite 101 - 107 | doi: 10.21706/aep-15-2-101
Feminisierte Kinderwelt und maskuliner Sex
Wie sich das Fehlen von Männern in kindlichen Lebenswelten auf die männliche Sexualität auswirken kann

Der Beitrag befasst sich mit möglichen Wirkungen der Feminisierung kindlicher Lebenswelten auf die männliche Sexualität. Er diskutiert Folgen der Feminisierung für Jungen und Bewältigungsformen in Bezug auf Defizite, Be- und Entwertung, instabile Beziehungen und Körperferne. Feminisierung scheint problematische Aspekte männlicher Sexualität zu verstärken, die in der Pornografie komprimiert werden: Pornosexualität spiegelt und wiederholt die Grundthemen der Feminisierung.

The article deals with the possible impact of a feminized childhood lifeworld on male sexuality. It discusses the consequences of feminization for boys and ways of coping in terms of the deficits, judgment and debasement, unstable relationships and body distance. Feminization seems to intensify problematic aspects of male sexuality that are compressed in pornography: Pornosexuality reflects and repeats the basic issues of feminization.

Schlagworte: männliche Sexualität, Jungen, Feminisierung, Pornografie, feminization, boys, male sexuality, pornography
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Reinhard Winter
Seite 108 - 112 | doi: 10.21706/aep-15-2-108
Auswirkung chronischer Erkrankungen auf die Sexualität des Mannes

Zahlreiche chronische Erkrankungen und ihre Behandlung gehen mit Störungen der Sexualität einher. Der folgende Artikel soll einen Überblick geben, in welcher Weise sowohl primär psychische als auch primär somatische chronische Erkrankungen und ihre Behandlung sich auf die Sexualität des Mannes auswirken können und welche Bedeutung dies für die Behandlung und die Krankheitsbewältigung hat.

Numerous chronic diseases and their treatment are associated with sexual disorders. The following article seeks to provide an overview of how both primarily psychological and primarily somatic chronic diseases and their treatment can affect male sexuality and what this means for treatment and coping with the disease.

Schlagworte: Sexualität, Sexualmedizin, Psychotherapie, Psychotherapy, chronische Erkrankungen, sexual medicine, sexuality, chronic diseases
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Hermann J. Berberich
Seite 113 - 118 | doi: 10.21706/aep-15-2-113
(K)eine Frage der Wahl
Pädophilie als sexuelle Präferenzstörung

Sexualität ist zentral bedeutend für das individuelle Leben und Erleben. Dabei ist die sexuelle Gesundheit untrennbar mit der Gesundheit des Individuums und den Bereichen der Lebensqualität und des Wohlbefindens verbunden. Eine Störung der Sexualität in Form unterschiedlicher Erscheinungsformen geht mit hohem Leidensdruck der Betroffenen einher. Dabei kann es im Falle der Störung der sexuellen Präferenz im Sinne einer Pädophilie zusätzlich zu einer Gefährdung der sexuellen Gesundheit von anderen kommen. Mögliche Fantasien und Impulse gegenüber Kindern führen häufig zu Selbstabwertung und fehlender Akzeptanz. Resultierend kommt es zu komorbiden psychischen Erkrankungen der Achse I und II. Die oft fehlende Bereitschaft, der Gesellschaft im Allgemeinen und von Behandlern im Speziellen, der Thematik objektiv-rational zu begegnen, verstärkt die Symptomlast der Betroffenen und kann sich auf die Ausbildung von Verhaltenssymptomen auswirken. Daraus ergibt sich ein spezieller Behandlungsauftrag für die Störung der sexuellen Präferenz im Sinne einer Pädophilie sowie ein allgemeiner bezogen auf psychische Komorbiditäten. Das Präventionsprojekt Dunkelfeld »Kein Täter werden« bietet Menschen, die sich sexuell zu Kindern und oder Jugendlichen hingezogen fühlen, aktuell aber nicht strafrechtlich auffällig sind, anonyme, kostenlose und schweigepflichtgestützte Beratung, Diagnostik und Therapie.

Sexuality is to be regarded as of central importance for a person’s life and experience. Sexual health is inextricably linked to overall health and the areas of the quality of life and well-being. A disorder in sexuality in the form of different manifestations goes hand in hand with a high level of suffering by the affected. In the event of a disturbance in sexual preference in the sense of pedophilia, this can also endanger the sexual health of others. Possible fantasies and impulses towards children often lead to self-depreciation and a lack of acceptance. As a result, comorbid axes I and II mental illnesses arise. The frequent unwillingness by society in general and therapists in particular to address the topic objectively and rationally increases the burden the symptoms place on those affected and can impact on the development of behavioral symptoms. This results in a special task for therapy for the disturbance of sexual preference in the sense of pedophilia, and a general task as regards the psychological comorbidities. The prevention project »Dunkelfeld – Kein Täter warden« (Do not become a perpetrator) offers people who are sexually attracted to children or/and juveniles, but are currently not acted suspiciously in criminal term, anonymous, free of charge and confidential advice, diagnostics and therapy.

Schlagworte: Sexualität, Pädophilie, sexuality, sexuelle Präferenzstörung, Hebephilie, Behandlungskonzept im Dunkelfeld, sexual preference disorder, pedophilia, hebephilia, treatment concept in »Dunkelfeld«
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Matthias Franz, Kirsten Dammertz-Hölterhoff, Carolin Jungbluth
Seite 121 - 128 | doi: 10.21706/aep-15-2-121
Aus Politik und Praxis
Der Kult der Mittelmäßigkeit
Formate: pdf, html
Giovanni Andrea Fava
Seite 129 - 130 | doi: 10.21706/aep-15-2-129
Verbandsnachrichten
Mitteilungen der DGPM
Formate: pdf, html
Seite 132 - 136 | doi: 10.21706/aep-15-2-132
Mitteilungen der VPK
Formate: pdf, html
Seite 137 - 138 | doi: 10.21706/aep-15-2-137
Mitteilungen des BPM
Formate: pdf, html
Seite 139 - 140 | doi: 10.21706/aep-15-2-139
Verschiedenes
Ankündigung einer neuen Rubrik: Aktuelle Leitlinien in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie
Formate: pdf, html
Volker Köllner
Seite 142 - 142 | doi: 10.21706/aep-15-2-142
Erratum
Erratum zu Ausgabe 1/20 betreffend den Beitrag von Jochen Timmermann & Holger Kappe: Multimodale psychosomatische Versorgung in einem Medizinischen Versorgungszentrum
Formate: pdf, html
Seite 143 - 143 | doi: 10.21706/aep-15-2-143
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