Über die Hälfte unserer wachen Lebenszeit verbringen wir mit Arbeit. In
der Psychotherapietherapie spielt dieses Thema oft aber nur eine
Nebenrolle. Manchmal wird es ganz vermieden – die Auseinandersetzung mit
diesem Thema kann Angst machen. Dabei gibt es inzwischen eine klare
Evidenz für die engen Wechselwirkungen zwischen Arbeitswelt und
psychosomatischer Gesundheit. Wegen psychischer und psychosomatischer
Erkrankungen scheiden jedes Jahr mehr Menschen vorzeitig aus dem
Erwerbsleben aus als wegen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
orthopädischer Krankheitsbilder zusammengenommen. Gleichzeitig gibt es
eine klare Evidenz dafür, wie ungünstige Arbeitsbedingungen die
seelische Gesundheit beeinträchtigen.
Die Beiträge in dieser Ausgabe
beleuchten die soziologischen und gesellschaftlichen Hintergründe der
Wechselwirkungen zwischen Arbeit und seelischer Gesundheit.
Lesen Sie Beiträge zu folgenden Themen:
• Arbeitsbezogene Psychotherapie im Dialog
• Psychosomatik & Arbeitsmedizin – eine wunderbare Freundschaft ?!
• Psychosomatische Sprechstunde im Betrieb
• Mobbing
• Bedeutung des Burnout-Begriffes für die Psychotherapie / Neudefinition ICD-11
• Arbeitsbezogene nachhaltige tagesklinische Behandlung
• Machen wir die Leute nur schnell wieder fit, damit sie ausgebeutet werden?
• Arbeitsängste und Schulängste
• Die Pathologisierung arbeitsbezogenen Leids
• Arbeitsunfälle und Berufskrankheit