Von Glasersfeld war der Auffassung, dass Popper viel Überzeugendes gelehrt, jedoch auch an unhaltbaren Konzeptionen festgehalten habe, wie dem Realismus und der Korrespondenztheorie der Wahrheit. Tatsächlich vertreten beide eine Reihe von ähnlichen Annahmen. Hierzu gehören die aktivistische Sicht von Kognition und die Skepsis gegenüber dem Anspruch auf sichere Erkenntnis. Auch die Ideen der Viabilität und der Bewährung sind ähnlich. Selbst in Bezug auf den Realismus und die Wahrheitsidee sind die Positionen beider nicht so verschieden, wie im Allgemeinen angenommen wird und wie Glasersfeld selbst glaubte. Dies soll im Einzelnen dargelegt werden. Die eigentliche Gegenposition zu Glasersfelds Konstruktivismus bildet nicht Poppers Lehre, sondern jene Form des Realismus, nach der gut bestätigte wissenschaftliche Theorien als wahr oder als sehr wahrscheinlich wahr gelten können.
Truth and Viability – Why Ernst von Glasersfeld misunderstood Karl Popper
Von Glasersfeld contended that although many of Popper’s teachings were convincing, he also adhered to a number of untenable conceptions, such as realism and the correspondence theory of truth. In fact, however, the two thinkers uphold a number of similar assumptions, including the activist view of cognition and scepticism vis-à-vis the claim to certain knowledge. Their ideas on viability and corroboration are also similar. Even in connection with realism and truth their positions are not as different as is generally assumed and as von Glasersfeld believed. The article discusses these points in detail. The genuine counter-position to von Glaserfeld’s constructivism is not Popper’s stance but the species of realism that asserts that well-substantiated scientific theories can claim to be true or at least highly probable.
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