Mit zunehmender Ausdifferenzierung der diagnostischen Instrumentarien für den Bereich psychischer Störungen wächst die Gefahr, dass für alle möglichen Bereiche des menschlichen Lebens, die sich nicht im Normbereich bewegen, Bezeichnungen gefunden werden und Behandlungsnotwendigkeit festgestellt wird. Auf diese Weise aber werden künstlich »Krankheiten« geschaffen. Ein entfesseltes Diagnosesystem wirkt auf sich selbst zurück. Dies ist gerade bei psychischen Auffälligkeiten ein wichtiger Punkt, denn in diesem Bereich haben Diagnosen eine oft durchschlagende Bedeutung für den ganzen Lebensweg eines Betroffenen. Der Beitrag richtet sich gegen die Exzesse der Diagnosesysteme: Es sollte zum einen (wieder) mehr auf die Selbstheilungskräfte von Menschen gesetzt werden, zum anderen sollten die (deutlich selteneren) Fälle, in denen tatsächlich eine psychische Erkrankung vorliegt, gut abgeklärt werden.
Psychomania: Diagnosis, testing and therapy unchained – a critique of DSM-5
The increasing differentiation of diagnostic instruments in the field of mental disorders bears a risk for all those areas of human life that lie outside well-defined norms. New designations for these phenomena can quickly lead to the postulation of a necessity for remedial treatment and the artificial creation of new »disorders«. An unchained diagnostic system will tend to have a whiplash effect. This is especially critical for mental health problems, because in this area diagnosis has an enormous significance for a person’s entire life. The article does not rail against diagnosis in general, but it does challenge the excesses of diagnostic systems. On the one hand, we should (again) rely more on people’s self-healing capacities, while the (much rarer) cases actually involving a mental disorder should be very carefully weighed up.
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