Ob es um Abschiede am Ende von Therapien, am Ende der Berufstätigkeit
oder am Ende des Lebens geht – das Thema ist ein wenig
unterrepräsentiert.
Da es auch im Herausgeberteam gerade so aktuell ist, rücken diese es in den Fokus dieser Ausgabe.
Martin Rufer fragt sich und erzählt seinen LeserInnen, was er in
40 Jahren Praxistätigkeit über das »Wesentliche« systemischer Therapie
gelernt hat.
Hadas Shaharabani Saidon und KollegInnen
stellen in einer Übersicht vor, was in der Abschiedsphase einer Therapie
zu tun ist: Konsolidierung und vorausschauendes Erhalten von
Erreichtem, Lösen und Integrieren der therapeutischen Beziehung.
Da sich diese Übersicht auf alle Therapieverfahren bezieht, untersucht Ulrike Borst, was aus Perspektive systemischer TherapeutInnen das Ende einer Therapie einläutet und wie es gestaltet werden kann.
Kathrin Stolze
beschreibt, wie das Abschiednehmen bei Tod, Verlust und Trauer – laut
Tilman Moser »seelische Schwerarbeit« für Klienten und Therapeutinnen –
in Beratung und Therapie angegangen werden kann.
Astrid Riehl-Emde
schöpft aus ihrer Erfahrung mit älteren Paaren und berichtet über das
Ende von Paartherapien mit Menschen, bei denen es um das Leben mit
Abschieden geht. Im Interview erzählt eine Psychotherapeutin, wie sie
die Schließung ihrer Kassenpraxis erlebt hat.
Zwei Seiten-Blicke richten sich auf Schreibtherapie mit traumatisierten PatientInnen (Martin Ritsch) und auf körperliche/leibliche Erfahrungen von Ambivalenz (Thomas Bek), die, werden sie verstanden, auch in Beratung und Therapie genutzt werden können.