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Familiendynamik, 2022, Jg. 47, Ausgabe 3

Familiendynamik, 2022, Jg. 47, Ausgabe 3

Familienbilder

DOI: 10.21706/fd-47-3

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Bibliographische Angaben


Herausgegeben von:Ulrike Borst und Christina Hunger-Schoppe
1. Auflage, Erscheinungstermin: 15.07.2022
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Innere Bilderwelten leiten und verleiten …
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Jörn Borke
Seite 169 - 169 | doi: 10.21706/fd-47-3-169
Aus dem Feld
Vorstellung der neuen Herausgeberin: Rieke Oelkers-Ax
Formate: pdf, html
Seite 172 - 172 | doi: 10.21706/fd-47-3-172
Vorstellung des neuen Herausgebers: Jörn Borke
Formate: pdf, html
Seite 173 - 173 | doi: 10.21706/fd-47-3-173
Im Fokus
Was passiert, wenn der Drache statt Feuer plötzlich Seifenblasen spuckt?
Kinderzeichnungen im Familien­setting

Im Einzel- wie im Familiensetting kann das Potenzial von Kinderzeichnungen in allen Phasen des Beratungsprozesses sinnvoll genutzt werden. Beratende können mit ihrer Hilfe nicht nur Informationen gewinnen, sondern auch erste Hypothesen generieren. Darüber hinaus ist das Zeichnen insbesondere für Kinder geeignet, denen es aus unterschiedlichen Gründen schwerfällt, sich sprachlich zu äußern. Gefühle und bestimmte Problemsituationen wie auch Lösungsideen können sie stattdessen kreativ-bildnerisch darstellen. Kinderzeichnungen können so beziehungsfördernd, strukturierend und inspirierend wirken, zudem können sie festgefahrene Dynamiken sowie Ansätze für Veränderungen sichtbar machen. Nach einer kurzen historischen Einführung zeigen die Autor:innen anhand konkreter Fallbeispiele, wie die Arbeit mit Kinderzeichnungen den Beratungsprozess bereichern und vertiefen kann.

Both in individual and family settings and in all phases of the counselling process, good use can be made of the potential inherent in children’s drawings. Such drawings not only provide counsellors with information, they can also help in generating initial hypotheses. Drawing is an especially suitable form of expression for children who, for whatever reasons, find it difficult to express themselves in words, enabling them to refer to feelings and problematic situations in a creative pictorial way. Thus children’s drawings can not only help enhance relations, impose structure and provide inspiration but also reveal self-perpetuating dynamics and indicate openings for change. After a brief historical introduction, the authors draw upon a large number of concrete case examples to show how working with children’s drawings can enrich and deepen the counselling process.

Schlagworte: Zeichnungen, Familiensetting, Skalierung, Vertiefung von Beratungsprozessen, spielerische Intervention, bildliche Darstellung von Gefühlen, drawings, family setting, scaling, deepening counselling processes, playful intervention, pictorial expression of feelings
Formate: pdf, html
Ina Blanc, Brian Cardini
Seite 174 - 183 | doi: 10.21706/fd-47-3-174
»Dann sollen sie nicht so viele Kinder bekommen«
Die Wirkmächtigkeit von Familien- und Mutterbildern am Beispiel transstaatlicher Mutterschaft

Die Anforderungen, die an Mütter gestellt werden, sind auch und vor allem im 21. Jahrhundert unverändert hoch und widersprechen sich zum Teil, besonders im Kontext schwieriger sozio-ökonomischer Umstände. Wenn Mütter versuchen, diesem hohen Standard gerecht zu werden, bedeutet dies ein hohes Maß an Entbehrungen für ihr eigenes Leben und führt zudem zu einer Tradierung geschlechtsspezifischer Rollenmuster und Familienbilder. Am empirischen Beispiel mütterlicher Migration werden die Widersprüche zwischen dem Ideal, welches sich in der öffentlichen Debatte widerspiegelt, und der praktischen Realisierbarkeit besonders deutlich. Der Beitrag zeigt Implikationen dieser Widersprüche für das mütterliche Selbstverständnis und die Bedeutung der Ergebnisse für die (sozial-)pädagogische Arbeit mit betroffenen Müttern.

In the 21st century, the demands exerted on mothers are unremittingly extreme and also partly contradictory, notably in the context of difficult socio-economic circumstances. In attempting to live up to these high standards, mothers are forced to come to terms with severe deprivations in their own lives. Their efforts in this respect also lead to a perpetuation of traditional gender-specific role models and family images. The article investigates the empirical example of maternal migration to point up the contradictions between the ideal(s) reflected in public debate and the feasibility of putting them into practice. The author indicates some implications of these contradictions for maternal identity and the significance of the findings for (socio-)pedagogical work with the mothers affected.

Schlagworte: Familienbilder, family images, Leitbilder, transstaatliche Mutterschaft, lateinamerikanische Migration, displaying motherhood, models, transnational migration
Formate: pdf, html
Diana Dreßler
Seite 184 - 191 | doi: 10.21706/fd-47-3-184
Zurückgelassene Kinder in der Republik Moldau
Gesellschaftliche Bilder und ­Perspektiven der Betroffenen

Kinder, die von ihren migrierten Eltern im Herkunftsland zurückgelassen wurden, sind häufig mit einem gesellschaftlichen Diskurs konfrontiert, der transnationales Familienleben verurteilt und die Kinder zu Opfern der elterlichen Migration erklärt. Anhand des Beispiels der Republik Moldau werden in diesem Beitrag gesellschaftliche Bilder transnationaler Familien den Erfahrungen ehemals zurückgelassener Kinder gegenübergestellt. Mit Blick auf das Trennungserleben der Kinder werden der Einfluss struktureller Bedingungen und die Wirkungsmacht gesellschaftlich dominanter Diskurse aufgezeigt. Die der Analyse zugrundeliegende Grounded-Theory-Studie stellt dabei bewusst die bisher wenig beachtete Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt der Betrachtungen, sodass diese auch in der praktischen Arbeit mit betroffenen Familien Gehör finden kann.

Children left behind in their native countries by migrant parents are frequently confronted with a form of societal discourse that condemns transnational family life and stamps these children as victims of parental migration. The article looks at the example of the Republic of Moldova to compare and contrast the images of transnational families in society with the experiences of children formerly left behind. The author homes in on the children’s experience of separation to indicate the influence of structural conditions and the impact of societally dominant discourses. The grounded-theory study underlying the analysis focuses intentionally on the hitherto largely neglected perspective of the children with a view to ensuring that this perspective will be given adequate attention in practical work with the families in question.

Schlagworte: Republik Moldau, transnationale Familien, zurückgelassene Kinder, gesellschaftlicher Diskurs, Migrationsregime, Republic of Moldova, transnational families, abandoned children, societal discourse, migration regime
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Fränze Seidel
Seite 192 - 199 | doi: 10.21706/fd-47-3-192
Seiten-Blicke
Die Not mit den Noten
Leistungsdruck und Erziehungs­unsicherheit in Familien beraterisch begegnen

Der empfundene Druck, hohe Bildungsabschlüsse erreichen zu müssen, hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Können Kinder diesen Anforderungen nicht entsprechen, kommt es teilweise zu schweren Konflikten in den Familien. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Eltern ohnehin erziehungsunsicher sind. In der Folge etabliert sich oft eine einseitige Beschäftigung mit dem Thema Schule und ein hohes und entwicklungshemmendes Engagement der Eltern. Hieraus resultiert wiederum häufig eine Belastung der Eltern-Kind-Beziehung, in der Regel aber keine schulische Verbesserung der Kinder. Der vorliegende Beitrag beschreibt einen möglichen Ansatz, um Familien in dieser Situation zu unterstützen. Durch die intensive Arbeit mit der elterlichen Ambivalenz sollen Anreize geschaffen werden, neue Lösungsansätze zu finden. Diese können mit den Eltern im Anschluss an eine ausführliche Informationsphase gemeinsam entwickelt werden.

In the last few decades, the pressure brought to bear on young people to complete their schooling with good grades has noticeably increased. If children are unable to live up to these requirements, serious conflicts within the respective families may be the result. This is particularly likely to happen if the parents already feel insecure about their upbringing methods. The outcome is frequently an overly one-sided concern with the subject of school and a high degree of commitment on the parents’ part, albeit with counterproductive results. This in its turn may negatively affect child-parent relations while hardly ever improving the children’s performance in school. The present article describes one possible approach to providing families with support in this kind of constellation. It involves intensive engagement with parental ambivalences so as to create incentives for new solutions. After an initial stage providing detailed information, the solutions are then arrived at jointly in conjunction with the parents.

Schlagworte: Motivation, Schule, familiäre Konflikte, Noten, Leistungsdruck, school, Ambivalenzarbeit, performance pressure, grades, family conflicts, work on ambivalence
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Stefan Jooß
Seite 200 - 209 | doi: 10.21706/fd-47-3-200
Prozessmonitoring in der Psychotherapie
Der Therapie-Prozessbogen und seine psychometrischen Eigenschaften

Prozessfeedback gehört inzwischen zur Routinepraxis in der Psychotherapie, wobei internet- und app-basierte Technologien hochfrequente (z. B. tägliche) Messungen und deren Analyse in Echtzeit ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde der Therapie-Prozessbogen (TPB) entwickelt, der für Anwendungen in der stationären und ambulanten Therapie vorliegt. Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer explorativen und konfirmatorischen Faktorenanalyse sowie die psychometrischen Eigenschaften des TPB vor. Die Analysen beruhen auf den Zeitreihendaten von 150 stationär und teilstationär behandelten Patienten unterschiedlicher Diagnosen (tägliche Messungen, mittlere Zeitreihenlänge: 69,1 Messpunkte). Gefunden wurde eine 7-Faktor-Lösung, die 68,7 % der Varianz aufklärt und 43 Items den Faktoren »Wohlbefinden und positive Emotionen«, »Beziehung zu Mitpatienten«, »Therapeutische Beziehung und klinisches Setting«, »Emotionale und Problembelastung«, »Verständnis / Zuversicht / therapeutische Fortschritte«, »Veränderungsmotivation« und »Achtsamkeit / Körpererleben / Bedürfnisse« zuordnet. Die interne Konsistenz (Cronbachs α), die Inter-Item-Korrelationen der Faktoren und die Trennschärfe der Items entsprechen hohen psychometrischen Standards. In der klinischen Praxis ist es wichtig, Vorläufer von Phasenübergängen, wechselnde Synchronisationsmuster und kritische Perioden eines Prozesses zu identifizieren, um das therapeutische Vorgehen darauf abstimmen zu können. Dies wird an einem Fallbeispiel illustriert.

Many outcome measures and session-related questionnaires in psychotherapy are designed for weekly or biweekly administration. Yet today, technical developments allow for higher frequency assessments to monitor human change dynamics more closely, by daily assessments. For this purpose, the Therapy Process Questionnaire (TPQ) was developed, which can be applied in inpatient as well as outpatient psychotherapy. We present an explorative and confirmative factor analysis of the TPQ together with some important psychometric properties. The analysis methods are based on the time series data of 150 patients collected during their hospital stay (mean time series length: 69.1 measurement points). A seven factor solution was identified which explains 68.7 % of variance and associates 43 items onto the factors »well-being and positive emotions«, »relationship with fellow patients«, »therapeutic relationship and clinical setting«, »emotional and problem intensity«, »insight / confidence / therapeutic progress«, »motivation for change«, and »mindfulness / self-care«. The internal consistency (Cronbach’s α), the inter-item correlations of the subscales, and the discriminative power of the items are excellent. The TPQ can be applied in practice and research for creating time series with equidistant measurement points and time series lengths which are appropriate for the application of nonlinear analysis methods. In clinical practice it is important to identify precursors of phase transitions, changing synchronization patterns, and critical or instable periods of a process, which is illustrated by a short case study.

Schlagworte: nonlinear dynamics, Prozessmonitoring, Psychotherapie-Feedback, Therapie-Prozessbogen (TPB), explorative und konfirmatorische Faktorenanalyse, nicht­lineare Dynamik, process monitoring, psychotherapy feedback, Therapy Process Questionnaire, factor analysis
Formate: pdf, html
Günter Schiepek, Helmut Schöller, Wolfgang Aichhorn, Leonhard Kratzer, Hannes Goditsch, Kathrin Viol
Seite 210 - 224 | doi: 10.21706/fd-47-3-210
Aus dem Feld
Drei Körbe in Peking
»Neue Autorität« in China – geht das überhaupt, und wenn ja, wie?
Formate: pdf, html
Petra Girolstein
Seite 226 - 236 | doi: 10.21706/fd-47-3-226
Wenn Verschwörungsglaube Familien spaltet
Umgang mit Meinungsverschiedenheiten in Paarbeziehungen
Formate: pdf, html
Sarah Pohl
Seite 238 - 242 | doi: 10.21706/fd-47-3-238
Buchbesprechungen
Verstörende Beziehungen. Psychische Erkrankungen in Familien.
Formate: pdf, html
Barbara Bräutigam
Seite 244 - 244 | doi: 10.21706/fd-47-3-244
Systemische Therapie mit der inneren Familie.
Formate: pdf, html
Charlotte Kläussler-Senn
Seite 245 - 246 | doi: 10.21706/fd-47-3-245
Aus dem Feld
Liebe(n) im Alter(n)
Formate: pdf, html
Kurt Lüscher
Seite 247 - 247 | doi: 10.21706/fd-47-3-247

Autor:innen


Ulrike Borst(Hrsg.)

Ulrike Borst, Dr. rer. nat., Psychologische Psychotherapeutin. Promotion in den Gebieten Psychiatrie, Psychopharmakologie und Psychoneuroimmunologi...

Ulrike Borst, Dr. rer. nat., Psychologische Psychotherapeutin. Promotion in den Gebieten Psychiatrie, Psychopharmakologie und Psychoneuroimmunologie. Von 1989 bis 2007 in den Psychiatrischen Diensten Thurgau (Schweiz) tätig, u. a. als Leiterin Qualitätsmanagement und in Oberarztfunktion. Seit 1998 Dozentin und Supervisorin, seit 2006 Leiterin am Ausbildungsinstitut für systemische Therapie und Beratung in Meilen und Zürich. Psychotherapeutische Praxis in Zürich und in Konstanz. Lehrtherapeuti...

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