Lesen Sie in Ausgabe 02/2022 u. a. Beiträge von Angelika Stähle, Suzanne Blundell und Uta Zeitzschel.
Angelika Stähle beleuchtet das konflikthafte Potential der
Adoleszenz und Spätadoleszenz. Aus der psychoanalytischen Behandlung
eines Spätadoleszenten wird die Suche nach Identität dargestellt. Der
spannungsreiche Weg zwischen dem Bedürfnis nach Anerkennung des
sexuellen Körpers und den Wünschen nach einer intimen Beziehung zu einer
Frau und den gleichzeitig existenziellen Ängsten wird eindrucksvoll zur
Darstellung gebracht.
Es folgt Suzanne Blundells
Schilderung einer intensiven Psychotherapie eines vom Vater sexuell
missbrauchten neunjährigen Mädchens, das an einem komplexen
Beziehungstrauma leidet: dauerhafte Erschütterung des Selbst- und
Weltverständnisses durch einen erschreckenden Vater und ein mangelndes
mütterliches »Containment«. Das Kind konnte nicht denken, nicht lernen,
gesund reagieren und nicht fühlen. Eine traditionell psychoanalytische
Behandlung war beinahe unmöglich. In dieser Arbeit wird eine schonende psychodynamische Technik, angepasst an komplex traumatisierte Kinder, beschrieben.
Die
analytische Säuglingsbeobachtung nach der Methode von Esther Bick wird
in ihren Grundzügen und anhand von kurzen Auszügen aus Protokollen zu
Beginn und am Ende einer das erste Lebensjahr des Babys umfassenden
Beobachtung erläutert. Uta Zeitzschel geht auf die Rolle der
begleitenden Seminargruppe und auf die für die Konzeptualisierung der
Mutter-Baby-Beziehung grundlegenden Begriffe des Haltens und des
Containments ein.
INHALT
Angelika StähleAngst zu lieben – Vermeidung des Anderen
Suzanne Blundell»Vergessen oder sich erinnern, das ist die Frage«
Psychotherapie mit einem traumatisierten Mädchen im Latenzalter
Uta ZeitzschelWas können wir von Babys lernen?
Die analytische Säuglingsbeobachtung als wünschenswerter Bestandteil der psychoanalytischen Ausbildung
BUCHBESPRECHUNGFernanda PedrinaBabys und Kleinkinder in Not – Psychopathologie und Behandlung
(
Eberhard Windaus)
Isca Salzberger-WittenbergBeginnen und Beenden im Lebenszyklus
(
Karin J. Lebersorger)