In der nächsten Ausgabe der KINDERANALYSE lesen Sie u. a. Beiträge von:
Dagmar Ambass: Große Mütter, Großmütter und symbolische Väter – Funktionen und Rollen in der Familie.
Die gesellschaftlichen Veränderungen von Familien und damit einhergehende strukturelle Veränderungen in Familiengefügen sowie deren Auswirkungen auf die Kinder werden in diesem Beitrag untersucht. Strategien für die Praxis der Familienberatung werden entwickelt.
Lisa Werthmann-Resch: »Meine Schwester ... oder meine Frau!?«
Von der Entwicklung infantiler Omnipotenzvorstellungen bis zur Geschwisterbeziehung Die besondere Qualität des Geschwistererlebens wird betrachtet und auf begleitende Entwicklungsschritte fokussiert. Ein besonderes Augenmerk gilt hier der Beschreibung von Omnipotenzfantasien als flankierende unbewusste Prozesse bei unterschiedlichen seelischen Anforderungen. Ein Fallbeispiel und ein musikalisches Beispiel aus der Oper »Alcina« von G.F. Händel illustrieren diese Gedanken.
Tanja Müller-Göttken: Das Selbst im Spiegel – psychoanalytische Perspektiven auf die Entwicklung von Selbst-Identität im intersubjektiven Raum
Abgespaltene oder ins Unbewusste verdrängte Aspekte der Identität bleiben zeitlebens wirkmächtig. In der Freudschen Metapsychologie kommt der Begriff der Identität nicht vor. Verwenden wir stattdessen die Begriffe des Selbst, oder des Subjekts, so hebt die Psychoanalyse hervor, dass das, was eine Person als seine Identität erlebt, zeitlebens, durch unbewusste Projektions- und Introjektionsprozesse geformt wird. Die Autorin möchte einen Ausblick auf die Frage geben, ob sich in der spätmodernen Gesellschaft ein »Strukturwandel der Psyche« durch die Digitalisierung und Ökonomisierung der Subjekte vollzieht und wie dieser möglicherweise bereits in den frühesten familiären Interaktionen vermittelt wird.