MERKUR

Heft 01 / Januar 2010

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Volker Gerhardt

»Das Spiel der Mächtigen« . Kritische Anmerkung zum Motto eines Festspielsommers

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Zitate:

Kunst ist, wenn wir Nietzsche, Kant oder Platon folgen, ein Spiel mit Möglichkeit. Da wir "Möglichkeit" mit "Macht" übersetzen dürfen (sofern von wahrhaft gegebenen, realen Möglichkeiten die Rede ist), können wir die Kunst auch als ein Spiel mit dem bezeichnen, was man wirklich kann. Große Kunst, wie wir sie den Meistern ihres Fachs verdanken, ist ein Spiel der wahrhaft Mächtigen. Hier spielt ein seiner Sinne und seiner Gestaltungskräfte Mächtiger mit Möglichkeiten, die den Raum des menschlichen Erlebens insgesamt erweitern. Die Macht des Künstlers ist nicht nur die über das Material. Wenn es ihm mit seinem Stoff gelingt, neue Formen zu erproben, dann gewinnt er Macht über alle Gemüter der Menschen, die er zu beleben und zu begeistern vermag. Es ist eine Macht, die, wie wir wissen, über Jahrhunderte und Jahrtausende zu wirken vermag und die Menschen immer neu in ihren Bann schlagen kann, obgleich die politischen Machthaber längst vergessen sind. Es ist dies eine Macht, die für die Zukunftssicherung des Menschen ungleich wichtiger ist als der Kampf um Prozentanteile im Parteienstaat oder um Kursgewinne an den Börsen. Die Kunst, die mit ihr verschwisterte Wissenschaft und die aus dem welt- und menschenkundigen Umgang mit ihnen folgende Bildung sind die eigentlichen Potentiale der Zivilisation. Was ist, im Ganzen der Kultur gesehen, die Macht des Fürstbischofs von Salzburg gegen die Macht des von ihm drangsalierten Mozart? Wer spricht, von den Historikern abgesehen, noch von Joseph II., so bedeutend er als aufgeklärter Herrscher auch gewesen ist?

MERKUR Jahrgang 64, Heft 728, Heft 01, Januar 2010
broschiert
ISSN: 0026-0096

Autoren in dieser Ausgabe

John R. Searle, Volker Gerhardt, Michael Esders, Gunter Schäble, Wolfgang Ullrich, Karen Horn, Cord Riechelmann, Wolfram Hogrebe, Peter Ulrich, Jakob Hessing, Carlos Widmann, Thomas Frahm, Christian Engelbrecht,


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