Der Merkur muss nicht neu erfunden werden. Will er auch in Zukunft seinen eigenen Ansprüchen genügen, muss die Mischung unterschiedlicher Themen und Standpunkte, theoretischer Zugriffe, sprachlicher Register und literarischer Stimmlagen allerdings kontinuierlich neu justiert werden, zumal die politischen, sozialen und kulturellen Frontstellungen heute weniger übersichtlich sind denn je. Die Idee, im ersten Heft unter neuer Leitung mit einem Schwerpunkt zu Europa zu beginnen, erschien dabei aus zwei Gründen reizvoll. Zum einen, weil damit unter gänzlich veränderten Rahmenbedingungen Fragen wiederaufgenommen werden konnten, die bereits die Autoren der ersten Hefte beschäftigten. Zum anderen, weil die Debatten um die politische, wirtschaftliche und kulturelle Identität und Zukunft Europas in den vergangenen Monaten bis zum Überdruss gezeigt haben, dass sich im erschöpfenden Dauerfeuer des medialen Betriebs mit seinen zwanghaften Mechanismen der Selbstverstärkung zwar ideale Biotope für Erbauungsprosa, Kanzelreden, Besserwisserei und Alarmismus ausbilden, die eigentlich wichtigen Fragen dabei aber im selben Maße aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden, in dem sie vermeintlich ständig präsent gehalten werden.
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