Finden Sie es auch so anrührend, wenn Historiker aus Kanada oder aus der Schweiz oder von sonstwoher in uns als den Nazis von damals einen ernsthaften Forschungsgegenstand erblicken, wenn sie aber einfach nicht schlau aus uns als diesen Nazis werden, wenn sie über uns die Köpfe teils schütteln, teils sich zerbrechen und sogar untereinander in kleine Meinungsverschiedenheiten geraten: über uns, über unseren Charakter und unsere Vorgeschichte! Man liest ihre Bücher bewegt, man kann nicht umhin, ihre Objektivität, ihren seriösen sozialhistorisch-geopolitischen Ansatz, ihre wissenschaftliche Gewissenhaftigkeit, ihre Quellenkenntnis und ihre Freundlichkeit zu bewundern und ist dankbar für die neuen Erkenntnisse, die sie uns vermitteln. Aber dann sieht man in ihren Büchern plötzlich ihre kleinen Kapitulationen. Sie müssen ein übers andere Mal passen vor dem, womit sie es da zu tun haben; sie drohen das Ringen um die historische Gerechtigkeit, die jeder Stoff verdient, sogar dieser, zu verlieren, aller Mut scheint sie zu verlassen, die Objektivität wird ihnen schal, im letzten Moment können sie das Angewidertheit ausdrückende Epitheton vermeiden und beherrschen sich und ihren Stoff dann doch wieder und widerstehen der Versuchung, alles einfach nur für eine gigantische, unerklärliche, unhinterfragbare Grässlichkeit zu halten, tapfer, wenn auch nicht immer ganz erfolgreich.
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