Die Betonung individueller Entscheidungsmöglichkeiten findet auch im intellektuellen Werdegang beider Ökonomen ihren Widerhall. János Kornai wie Vernon Smith hatten am Anfang ihrer Laufbahn sozialistische beziehungsweise kommunistische Sympathien, die aber bei beiden zunehmend geschwunden sind. Bei Smith findet man heute einen an libertäre Positionen grenzenden Skeptizismus gegenüber staatlichen Einrichtungen und kollektivistischen Eingriffen, und Kornai hat sich nach dem Umbruch im Osten stets gegen einen "Dritten Weg" und für eine nach klaren marktwirtschaftlichen Prinzipien organisierte Neuordnung ausgesprochen. Auch in ihrer fast gleichlautenden Kritik an der herrschenden Ausgestaltung der universitären Forschung heben sie die Bedeutung des einzelnen Wissenschaftlersubjekts hervor, das in den reglementierten und standardisierten Veröffentlichungs- und Berufungsprozessen zu stark eingeschränkt wird. Die Autobiographien von Vernon Smith und János Kornai beschreiben und beschwören ein Individuum, das über jenes oft blutleer und formelhaft wirkende Konstrukt des Homo oeconomicus hinausgeht und das vielmehr als Wesen mit moralischen Prinzipien, starken Überzeugungen und eigenwilligen Marotten begriffen werden muss.
Zahlungsmethoden
PayPal (nicht Abos),
Kreditkarte,
Rechnung
weitere Infos
Versandkostenfreie Lieferung
nach D, A, CH
in D, A, CH inkl. MwSt.
weitere Infos