Erinnern als kollektive Vergangenheitsarbeit bedeutet im allgemeinen Verständnis die seelische Wiederaneignung der Geschichte nach Gewalterfahrungen, politischem Terror und Trauma – im Wechselspiel von individueller und kollektiver Auseinandersetzung. Der regressive Sog traumatisch verwurzelter Ohnmacht kann durch nachvollziehendes Wissen aufgehalten werden, denn Menschen werden qua Verstehen zu Subjekten ihrer Geschichte. Das gesellschaftliche Teilen und Mitteilen dieser Geschichte erlöst, weil es sowohl im Einzelnen als auch gesellschaftlich gebrochene Bezüge wiederherstellt. Kognitive Langzeitfolgen von Traumatisierungen – wie etwa Konfusion, Fragmentierung der Erinnerung und Dissoziation – lösen sich im Prozess der gesellschaftlichen Auseinandersetzung auf; ein Gefühl von Kohärenz, nachträglicher rationaler Ordnung und damit potentieller Kontrollierbarkeit stellt sich her.
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