Man kann sich noch so sehr bemühen, Modelle so zu gestalten, dass sie dynamische Prozesse abbilden − die Zukunft entzieht sich dem Zugriff. Man kann sich auch noch so sehr bemühen, unvollständige Information und Unsicherheit zu berücksichtigen, die individuellen Entscheidungen zugrunde liegen − der fundamentalen Kontingenz des menschlichen Daseins entgehen wir nicht. Menschen sind nicht in der Lage, alles relevante Wissen aufzunehmen, zu sortieren, zu speichern und bei gegebener Zeit wieder hervorzuholen. Bestimmte Informationen stehen von vornherein nicht jedermann zur Verfügung. Und es gibt ein epistemisches Problem: Was relevant ist, zeigt sich zum Teil erst nach der Entscheidung. Mit dem Entscheiden und Handeln − was in gewisser Weise dasselbe ist − entsteht immer wieder eine neue Lage. Eine Ökonomie, die als Gesellschaftswissenschaft ernst genommen werden will, braucht Mathematik und Philosophie, Theorie und Empirie. Sie braucht die formalen Methoden der Mathematik für die logische Stringenz; sie braucht die Empirie für die Ankopplung der Theorie an die Realität; sie braucht Philosophie, Soziologie, Psychologie, Politik und Geschichte für die relevanten und richtigen Fragen und die passende Methodik. Sie bekommt dies nur, wenn sich der Mainstream umfassend öffnet. Er bedarf der Heterodoxie, die ihn herausfordert, und der fachübergreifenden Perspektive, die ihn immer wieder korrigiert. Sie sind es, die der vorübergehend entblößten Ökonomie wieder neue Kleider geben.
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