Egon Flaigs Motto lautet also: zurück in die attische Kleinstadtidylle oder ab nach Appenzell, komme doch heute den »Schweizer Landsgemeinden und Bürgerversammlungen« als Demokratieform »die höchste Würde zu«. Ein solches Verständnis schafft es schon gar nicht mehr zur Vorstellung einer demokratischen Stufenleiter – Parlamente und Regierungen bleiben daher in Flaigs Geschichte des Mehrheitsentscheids konsequent ausgespart beziehungsweise kommen allenfalls negativ, als Kontrastfolie vor, um den bedauernswerten Zustand unserer Demokratie zu veranschaulichen, um den Verlust an politischer Vernunft zu ermessen, unter dem wir zu leiden haben. Alles, was nicht Versammlungsdemokratie ist – also beispielsweise: Parteien mit ihrer Programmatik, Parlamentsausschüsse, Fraktionszwang, Gewaltenteilung, geheime Abstimmung –, ist damit nichts als Aberration, Stoff für das wortreiche flaigsche Klagelied über einen seit zweitausend Jahren sich vollziehenden republikanischen Niedergangsprozess.
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