Arnheims (und Rathenaus) synthetisierende Ausnahmeexistenz sucht, wiewohl öffentlich alles längst unerzählerisch geworden ist, die allgemeine Zerrissenheit der Zeit aufzuheben und in seiner Person zu einer gelebten Einheit zu bringen: Seele und Wirtschaft, Besitz und Bildung, Geld und Gedicht, Wirtschaftsbürger und Bildungsbürger verlangen noch einmal nach Harmonie. Wenn freilich die These vom Ende des primitiv Epischen stimmt, dann muss logischerweise auch Arnheim die Vergeblichkeit seines synthetisierenden Bemühens narrativ vor Augen geführt werden. Arnheim selbst spricht am Ende aus, dass das "Zeitalter der großen Individualitäten" zu Ende sei, mag er sich auch noch so sehr vormachen, dass er selbst die Ausnahme von dieser Regel sei. Weil aber objektive Zerrissenheit der Moderne und subjektive Ganzheit ("Seele") als Widerspruch nicht auflösbar sind, ist Arnheims Existenz nur noch ironisch zu greifen. Wenn Wirtschaftsleute ("Manager") heute sich zu Bildung, Wissenschaft, Kunst oder Moral äußern, dann klingt es längst nicht mehr ironisch, sondern meistens peinlich. Bei Musil lässt sich nachlesen, warum das so kommen musste. Arnheim ist der Außenseiter, eine ironische Existenz, der sich durchaus nicht ohne Größe ein letztes Mal gegen das objektiv Unabwendbare und Unerzählbare stemmt, wo doch längst Kunst und Ökonomie, Lyrik und Handel, Moral und Geschäft sich voneinander getrennt haben.
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