Viele reklamieren für sich, auch sie hätten Vorarbeit zur Demontage des Kommunismus in Osteuropa geleistet: die Falken in Washington, die den Kreml und seine Satelliten unter Druck setzten, und die Entspannungspolitiker, die mit der Anerkennung der Nachkriegsgrenzen den Regierenden in Moskau, Warschau, Ostberlin das Gefühl gaben, ihr Herrschaftsbereich sei 1975 in Helsinki gefestigt worden, um den Preis einiger Lippenbekenntnisse über die Freizügigkeit der Menschen und Ideen in Europa. Auch die "Helden des Rückzugs", wie Hans Magnus Enzensberger nachträglich jene kommunistischen Machthaber nannte, die 1989 einvernehmlich die Bühne räumten, können auf einen langen Übergangsprozess von totalitären Grundstrukturen des Stalinschen Imperiums zur autoritären und prädemokratischen Praxis der "Perestrojka" und ihren Beitrag dazu hinweisen: von Chruschtschows Geheimrede 1956 über Dubčeks Illusion von einem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" bis hin zur Aufhebung der Breschnewdoktrin durch Gorbatschow 1989. Und dennoch war es vornehmlich der langwierige Druck von unten, der den Zerfall des Kommunismus erzwang. Die Arbeiteraufstände in der DDR 1953 und in Posen 1956, der Aufstand in Ungarn 1956, der im Dezember 1970 blutig niedergeschlagene Streik an der polnischen Ostseeküste, dann der faktische Generalstreik im August 1980, der zur Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft, der Solidarność, führte, die dann die Repressalien des Kriegsrechts überstand und im Sommer 1989 den ersten nichtkommunistischen Ministerpräsidenten im Ostblock stellte.
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