trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|
PDP - Psychodynamische Psychotherapie, 2018, Jg. 17, Ausgabe 2

PDP - Psychodynamische Psychotherapie, 2018, Jg. 17, Ausgabe 2

Organisation und Seele

Print-Ausgabe

40,00 €

eJournal

40,00 EUR
40,00 €
40,00 € (A)
Abonnieren
Leider vergriffen

Bibliographische Angaben


1. Auflage, Erscheinungstermin: 21.06.2018
ISSN print: 1618-7830 / ISSN digital: 2625-0772

Details


Editorial
Organisation und Seele
Formate: pdf, html
Beate West-Leuer, Eva-Maria Lewkowicz
Seite 65 - 66
Originalarbeiten
Toni Erdmann
Everybody’s Searching for a Hero

Der Film reflektiert bitter humorvoll und ironisch den Zustand von Coaching, Supervision und Unternehmensberatung in einem Teil der heutigen Businesswelt anhand einer Vater-Tochter-Beziehung. Es werden Fragen der conditio humana kunstvoll mit denen organisationaler Wirklichkeiten verwoben, sodass für uns Zuschauende die Interdependenz von gesellschaftlichen und persönlichen Zuständen erlebnisnah erfahrbar wird.

The film reflects in a bitterly humorous and ironical style the condition of coaching, supervision and business consulting on behalf of a father-daughter relationship, in at least a part of our buisness world nowadays. Questions about our human condition as well as about our organizational realities are artfully interwoven. That is why – for us as spectators – we can live through the interdependence of societal and personal conditions in such an adventurous way.

Schlagworte: Gesellschaftssatire, Individuation, Kompensation von Einsamkeit, Narzisstische Machtspiele, Gegenidentifizierung, Social Satire, Compensation of Loneliness, Narcissistic Power Plays, Counter Identification
Formate: pdf, html
Marga Löwer-Hirsch
Seite 67 - 73
„Sich verändern heißt, so zu werden, wie man ist“
Zur Psychodynamik von Personalentwicklungsmaßnahmen

„Werde, der Du bist“. Die Worte des griechischen Dichters Pindar verweisen auf ein Lern- und Entwicklungsprinzip, das paradox organisiert ist. Es prägt Veränderungsprojekte in Organisationen und die mit dem Wandel verbundenen Widerstände. In Personalentwicklungsaktivitäten, die den Transfer der Veränderungsziele in den Arbeitsalltag sichern sollen, verhindern Widerstände oft den gewünschten Erfolg. Verantwortlich dafür ist oft die fehlende Beachtung der paradoxen Dynamik von Entwicklung. Von der heuristischen Konstruktion des ‚falschen‘ und des ‚wahren‘ Selbst lassen sich Konsequenzen für die Gestaltung und Durchführung von Personalentwicklungsaktivitäten ableiten. Tritt eine Spaltung zwischen den Selbstanteilen ein, wächst der Widerstand gegen den Wandel. Veränderungs- und Entwicklungsprozesse gefährden die Balance zwischen ‚wahrem‘ und ‚falschem‘ Selbst und erfordern eine Neuorganisation zwischen den Systemen. Psychodynamisch orientierte Personalentwicklung greift dies auf, verhindert die Abschottung unterschiedlicher Persönlichkeitsanteile und erhält die Flexibilität.

“Become who you are.” These words of the Greek poet Pindar refer to a paradoxical principle of learning and development. It shapes projects for change within an organization as well as the associated resistance. Personnel development activities mean to facilitate daily work and are frequently met with severe opposition and are therefore bound to fail. In many cases this may happen because the paradoxical dynamics of development are not taken into consideration. The heuristic construction of the false and the true self allows us to draw the necessary consequences for design and implementation of personnel development measures. However, if there is a personality split between the two parts of the self, resistance to change will increase. Change and development processes endanger the balance between the true’ and the false’ self and require the systems to adjust. Psychodynamic personnel development takes this into account, prevents isolation of different parts of the personality and maintains flexibility.

Schlagworte: Paradoxes Entwicklungsprinzip, Psychodynamik von Personalentwicklungsaktivitäten, Widerstände gegen Veränderung, ‚Wahres‘ und ‚Falsches‘ Selbst, „Werde, der Du bist“, Paradoxical Development Principle, Psychodynamic of Personnel Development Activities, Resistances against Change, ‘True’ and ‘False’ Self, “Become who you are”
Formate: pdf, html
Christoph Tangen-Petraitis
Seite 74 - 81
Burnout: Coaching oder Psychotherapie?

Burnout wird als schwerer Erschöpfungszustand mit hohem Risiko für psychische und körperliche Folgeerkrankungen verstanden. Die Entstehung von Burnout wird mit gegenwärtigen Arbeits- und Lebensbedingungen, aber auch mit einer veränderten psychischen Strukturbildung in Zusammenhang gebracht. Burnout ist ein häufiger Grund für die Kontaktaufnahme zum Coach. Für eine gelingende Indikationsstellung zum Coaching oder zur Psychotherapie, reicht die Erfassung der Symptomatik oft nicht aus. Außerdem sollten die aktuelle Lebenssituation, die Organisationsdynamik des Arbeitsumfelds, die Persönlichkeitsstruktur sowie die Übertragung auf den Coach in die Entscheidung einbezogen werden.

Burnout is a state of exhaustion which often leads to serve diseases. Modern conditions of work and conditions of living as well as changes in psychic structures are discussed to possibly cause burnout. Many people who contact a coach suffer from burnout. And the coach has to decide whether coaching or psychotherapy is indicated. Therefore it is advisable to not only determine the symptoms but also to explore the life situation, the conditions of working, the personality of the client and the transference-relationship.

Schlagworte: psychodynamische Psychotherapie, Coaching, Burnout, Indikationsstellung, indication, psychodynamic psychotherapy
Formate: pdf, html
Bernhard Grimmer
Seite 82 - 89
Digitalisierung der Arbeitswelt – Ängste und Chancen

Besonders in der Welt der Arbeit beeinflusst oder bestimmt Digitalisierung die Beziehungen. Es entstehen Ängste – auf der Führungsebene die Angst, Entscheidungshoheit zu verlieren, auf der Produktionsebene die Angst um den Arbeitsplatz wegen mangelnder Qualifikation. Supervision und Coaching zeigen Wege zu größerer Arbeitsteilung und zur Organisation umfassender Weiterbildung auf – die Ängste sind wohl berechtigt, aber vielleicht nicht ganz realistisch.

Digitalization influences or even determines the quality of work relations in the business world. Anxiety will emerge on various levels. Leaders may fear to lose authority in decision making. Production workers may fear to lose their job due to lack of qualification. Supervision and coaching promote a useful division of labor and continuing education. Concerns and fears are justified, but tend to be subject to exaggeration.

Schlagworte: Digitalisierung, Coaching, Supervision, Arbeitsplatzverlust, Führungsqualifikation, Qualifikation, Digitalization, Loss of Job, Leadership Qualification
Formate: pdf, html
Mathias Hirsch
Seite 90 - 94
Stolpersteine weiblicher Karrieren
And what about sex?

Frauen und Männer inszenieren Stolpersteine weiblicher Karrieren, damit in Unternehmen alles so bleibt, wie es nie war: ein männerbündnerisches Paradies, frei von geschlechtsbedingten Störungen und Verführungen. Treffen Frauen auf Männerwelten, so inszenieren beide Geschlechter Stereotypen bis in die Körperlichkeit hinein. In diesen Inszenierungen leben Männer ihre Lust an der Macht aus; von Frauen wird sie geleugnet. So droht ein angeblich empathischerer Führungsstil zur Sekundärstigmatisierung für Frauen zu werden. Um eine Hälfte des Himmels für sich zu beanspruchen, werden Frauen lernen – nicht zuletzt im Rahmen professionellen Coachings – ihre Führungskompetenzen durch die Aneignung konstruktiver Aggressivität zu erweitern. So entwickeln sie Mut zum Risiko statt in Langeweile zu verharren.

Women and men create stumbling blocks for female careers, so that businesses can remain what they have never been: an old boy’s paradise, free of sexual disruption and temptation. If a woman enters a world of men, both sexes will enact gender stereotypes, even encroaching their postures. In these enactments men enjoy their power, while women tend to deny this. As a result the so-called more emphatical style of leadership may develop into a secondary stigma for women. To claim „half of heaven“ for themselves, women have to learn – framed for example by professional coaching – to increase their leadership competence by appropriation of constructive aggressiveness. Thus women find courage to take risks instead of remaining stuck in tedious workloads.

Schlagworte: Macht, Geschlechtsidentität, Erfolg, Power, Gender identity, Frauenkarrieren, Kompetenzscham, Female Careers, Competence Shame, Success
Formate: pdf, html
Beate West-Leuer, Heidi Möller
Seite 97 - 105
Organisationskultur
Die stärkste Macht im Unternehmen?

Organisationskultur ist ein komplexes und vielschichtiges Konzept, das nur über das Studium von Indizien erfasst und beschrieben werden kann. In unserem Beitrag beleuchten wir das Wesen von Organisationskultur anhand ausgewählter Beispiele. Dabei fokussieren wir psychologische und psychodynamische Faktoren, namentlich Prozesse der Identifizierung und des Einflusses von Angst. Wir zeigen auf, wie sich die Organisationskultur im Zusammenspiel der formalen und informellen Organisationsstruktur erschließen lässt und befassen uns mit der Frage, wie weit die Kultur einer Organisation beeinflusst werden kann.

Organizational culture is a complex and multilayered concept, which can only be captured and described through study of indication. Our contribution sheds light on the character of organizational culture using selected examples. We are focusing on psychological and psychodynamic factors, explicitly including processes of identification and the influence of fear. We aim to show how organizational culture can be extrapolated from the interaction of formal and informal organizational structure. Furthermore we address the question to what extent the culture of an organization can be influenced.

Schlagworte: Angst, fear, identity formation, Organisationskultur, Identitätsbildung, Hochleistungskulturen, Formale / Informelle Organisationsstruktur, Organizational Culture, High Performance Work Systems, Formal / Informal Organizational Structure
Formate: pdf, html
Eva-Maria Lewkowicz, Marius Neukom
Seite 106 - 115
„Bist du eigentlich ’n Mensch?“
Kollektive Abwehr in dem Spielfilm Toni Erdmann

Am Beispiel ausgewählter Szenen aus dem Film Toni Erdmann (2016) untersucht der Beitrag die Rolle kollektiver und individueller Abwehrmechanismen in Organisationen. Dabei sollen drei Ansätze aus dem psychoanalytischen Spektrum vorgestellt und zur Anwendung gebracht werden. Grundsätzlich stellt das Abwehrkonzept in der psychodynamischen Beratungsarbeit eine Möglichkeit dar, angstauslösende oder konfliktbeladene Inhalte (was abgewehrt wird) sowie spezifische Möglichkeiten des Umgangs mit diesen (wie abgewehrt wird) in der Arbeitsrealität von Organisationen zu analysieren. Im vorliegenden Beitrag wird die Abwehranalyse anhand eines quantitativ-messenden Fragebogens, einer psychoanalytischen Beobachtung und schließlich unter Rückgriff auf den psychoanalytischen Begriff des Phantasmas angegangen.

On the basis of selected scenes from the film Toni Erdmann (2016), the article examines the role of collective and individual defence mechanisms in organisations. Three varying approaches from the psychoanalytic spectrum will be presented and applied. Basically, the concept of defence in the psychodynamic counselling work is a way to analyze causes of anxiety or conflict (defence against what?) as well as specific ways of dealing with it (which defence mechanisms?) in the work reality of organizations. This paper addresses defence analysis by a quantitative-measuring questionnaire, a psychoanalytic observation and finally by using the psychoanalytic concept of the phantasm.

Schlagworte: Psychoanalyse, psychoanalysis, Organisationskultur, Organizational Culture, Psychosoziale Abwehrmechanismen, Psychoanalytische Beobachtung, Phantasma, Social Defences, Psychoanalytic Observation, Phantasm
Formate: pdf, html
Thomas Kretschmar, Moritz Senarclens de Grancy, Hannes Gisch
Seite 116 - 124
Zum guten Schluss über Toni Erdmann hinaus
Vom Sinn und Unsinn psychodynamischer Beratung von ­Führungskräften

Die mannigfachen Herausforderungen, vor denen Führungskräfte in einer digitalisierten Arbeitswelt stehen, erschweren es ihnen, die Übersicht zu behalten: Die äußeren Rahmenbedingungen bleiben teilweise undurchschaubar; die Orientierung, die Institutionen bieten, wird porös. Gleichzeitig bietet diese Welt scheinbar alle Chancen, Erfolg zu erlangen und Macht auszuüben – nicht immer zum Guten. Die präzise Wahrnehmung eigener, aber auch fremder intrapsychischer und interpersoneller Prozesse als Kernkompetenz für Führungskräfte gewinnt dadurch an Bedeutung. Psychodynamisches Coaching unterstützt in diesem Sinne Führungskräfte darin, gut zu führen.

The various challenges leaders are confronted with in a digitalized work environment make it complicated to stay on top of things. The external framework remains impenetrable; the orientation provided by institutions becomes porous. At the same time this environment seems to offer every chance to achieve success and exert power – not always for the best. The precise perception of intrapsychic and interpersonal processes of oneself and others, as a core competence of leaders, is gaining in significance. In this sense, psychodynamic coaching is assistance in good leadership.

Schlagworte: Narzissmus, Digitalisierung, Macht, Power, narcissism, Digitalization, psychodynamisches Coaching, psychodynamic coaching, Gute Führung, Good Leadership
Formate: pdf, html
Beate West-Leuer, Eva-Maria Lewkowicz
Seite 125 - 131
Mitteilungen aus der Gesellschaft
Aktuelles von der DFT
Formate: pdf, html
Seite 132 - 134
Buchbesprechungen
Manual Interkulturelle Psychoedukation für Menschen mit Migrationserfahrung
Formate: pdf, html
Luise Schmidt
Seite 135 - 136
Entdecken Sie Bücher mit verwandten Themen

Hefte der gleichen Zeitschrift

Alle Hefte der Zeitschrift