Ausgehend von der Beobachtung, dass die Verdrängung die Dissoziation als
primäre Abwehrreaktion auf ein schweres Trauma nach Freuds anfänglichen
Überlegungen eher ersetzt als ergänzt hat und es in der Folge zu einem
unnötigen Schisma zwischen Traumatheorien und dem Mainstream der
Psychoanalyse gekommen ist, rollt
Michael J. Diamond die Frage nach dem
Trauma noch einmal auf: Um die Rolle der Dissoziation in primitiven
psychischen Zuständen wieder in den Blick zu bekommen und eine stärker
integrierte Herangehensweise an die psychoanalytische Technik zu
ermöglichen, sei ein Verständnis der triadischen Natur des Traumas
nötig, das die Faktoren der Triebökonomie, des strukturellen Konflikts
und Defizits sowie der Objektbeziehung umfasse.
Riccardo Lombardi setzt sich in einem Kommentar mit Diamonds Ausführungen
auseinander, indem er sich auf das Verhältnis von Körper und Seele in
der Behandlung massiver Dissoziation fokussiert; Diamond antwortet auf
den Kommentar.
Ein Tagungsbericht von Benedikt Salfeld und eine Buchbesprechung von Andrea Huppke beschließen die Ausgabe.
INHALT
HAUPTARTIKELMichael J. DiamondDie Wiederkehr des Verdrängten.
Dissoziation und Psychoanalyse der traumatisierten Psyche neu betrachtet
KOMMENTARRiccardo LombardiDie Fokussierung auf das Verhältnis von Körper und Psyche in der Behandlung massiver Dissoziation.
Kommentar zu Diamond
Michael J. DiamondLombardis Kommentar
TAGUNGSBERICHTBenedikt SalfeldEin Workshop zu Ehren Klaus Heinrichs am Berliner Psychoanalytischen Institut
BUCHBESPRECHUNGENBernhard Strauß, Mark Galliker, Michael Linden, Jochen Schweitzer (Hg.): Ideengeschichte der Psychotherapieverfahren.
Theorien, Konzepte, Methoden
(
Andrea Huppke)