Mit Beträgen von Carl Pietzcker, Dominic Angeloch, Juliane Prade-Weiss u. a.
Carl Pietzcker versucht eine Rekonstruktion des Zusammenhangs der
Vorstellungen, mit denen Albert Camus’ Roman »Der Fremde« arbeitet –
und findet ihn, szenisch interpretierend und u. a. unter Rückgriff auf
autobiographische Vorgängertexte, in einem phantasmatischen Szenarium
von Sohn-Mutter-Szenen.
Wie die eigene Lebensgeschichte als
Krankheitsgeschichte erzählt werden kann und was dabei auf welche Weise
mit dem Leser geschieht, diskutiert
Dominic Angeloch an
verschiedenen autobiographischen Erzählentwürfen – um so schließlich zu
einer näheren Bestimmung des Verhältnisses von psychischer Realität und
(ästhetischer) Wahrheit in autobiographischen Texten zu gelangen.
Juliane Prade-Weiss
geht in einem Buch-Essay Fragen, Möglichkeiten und Problemen in
Diskussionen um transgenerationale Übertragungen der Folgen von
Massengewalt nach – und macht in Auseinandersetzung mit Ansätzen in
verschiedenen Forschungsfeldern eine der größten Chancen dieser immer
schmerzhaften Reflexionen darin aus, dass Scham und Spaltung, statt sich
immer noch weiter zu vertiefen, so allmählich überwunden werden können.
INHALT
HAUPTARTIKEL
Carl Pietzcker»Mère décédée«, »Mutter verstorben«. Sohn-Mutter-Szenen in »Der Fremde« von Albert Camus
Dominic AngelochKrankheit erzählen. Zum Verhältnis von psychischer Realität und (ästhetischer) Wahrheit im autobiographischen Text
BUCH-ESSAYJuliane Prade-WeissScham und Spaltung überwinden
Zur transgenerationalen Übertragung der Folgen von Massengewalt