Mit Beiträgen von Joshua Durban, Waltraud Nagell und Johannes Picht
Joshua Durban untersucht anhand von klinischem Material, wie
»harte« Ideologien oft als mental-autistische, fetischistische,
schalenartige Objekte fungieren, durch die die Kommunikation blockiert
wird, zugleich aber tiefreichende, archaische osmotisch-diffuse Ängste
lindern: Diese Ängste entstünden, weil das Gefühl, als eine abgegrenzte
Einheit in Zeit und Raum zu existieren, brüchig ist; »harte« Ideologien
schützten vor diesen Ängsten, griffen jedoch gleichzeitig sowohl die
geistige Gesundheit des Patienten als auch die des Analytikers an und
führten zu einem Zustand des psychischen Nirgendwoseins.
Waltraud Nagell
skizziert und diskutiert ethische Implikationen in unterschiedlichen
intersubjektiven Behandlungskonzeptionen unter der Leitfrage, in welchem
Verhältnis geteilte Verantwortlichkeit des analytischen Paares und
Letztverantwortlichkeit des Analytikers stehen.
Ein Essay von Johannes Picht horcht ausgehend vom Orpheus-Mythos der »musikalischen« Dimension der Psychoanalyse nach.
INHALT
HAUPTARTIKEL
Joshua Durban
Osmotisch-diffuse Ängste und »harte« Ideologien
Der Angriff auf unsere Vernunft als ein Zuhause
Waltraud Nagell
Beteiligt und Betroffen
Ethische Implikationen in unterschiedlichen intersubjektiven Behandlungskonzeptionen
ESSAY
Johannes Picht
Von der Möglichkeit und Unmöglichkeit des Wieder-Holens
Der Orpheus-Mythos und die »musikalische« Dimension der Psychoanalyse
BUCHBESPRECHUNGEN
Susan Evans & Marcus Evans: Gender Dysphoria. A therapeutic model for working with children, adolescents and young adults
(Michael B. Buchholz)
Ulrich T. Egle, Christine Heim, Bernhard Strauß & Roland von Känel (Hg.): Psychosomatik – neurobiologisch fundiert und evidenzbasiert. Ein Lehr- und Handbuch
(Timo Storck)
Claudia Erdheim: Ein böses Spiel. Erzählung
(Galina Hristeva)
Karin Johanna Zienert-Eilts, Wolfgang Hegener & Johann Georg Reicheneder (Hg.): Herbert Rosenfeld und seine Bedeutung für die Psychoanalyse. Leben – Werk – Wirkung
(Andrea Huppke)