Im Juni-Heft läutet die PSYCHE mit Claudia Franks Beitrag zur »Unhintergehbarkeit der (früh)ödipalen Situation« die jährliche Dokumentation der Wolfgang-Loch-Vorlesungen ein.
In der ersten an diesem Ort dokumentierten Vorlesung würdigt Claudia Frank
die Rollen des Psychoanalytikers, wie Wolfgang Loch sie vor 50 Jahren
als »Gesetzgeber und Lehrer, Pfleger und Forscher« bestimmt hatte, und
ergänzt seine Bestimmung vor dem Hintergrund heutigen Wissens um
frühödipale Verfassungen.
In ihrer Film-Revue deuten
Sylvia Bahl und
Reinhold Görling
Todd Phillips’ mehrfach ausgezeichneten und doch hoch umstrittenen Film
»Joker« im Sinne Bions als mentalen Raum der Verwandlung; nicht nur den
Film selbst, auch seine Produktion und Rezeption begreifen sie dabei
als Teil des filmischen Denk-Raums.
Dominic Angeloch und
Jakob Hessing verbeugen sich in ihrem Buch-Essay
vor dem kritisch-politischen Werk des früh verstorbenen Eike Geisel,
das noch den Antisemitismus der eigenen Generationsgenossen von 68 ins
Visier nahm; selbst Geisel aber scheitert ihres Erachtens an der
Integration einer genuin jüdischen Perspektive in die deutsche
Geschichtsschreibung.
Das Heft schließt mit Buchbesprechungen zur kleinianischen Behandlungstechnik und zur Geschichte der frühen Psychoanalyse.
INHALT
HAUPTARTIKELClaudia Frank»Der Analytiker als Gesetzgeber und Lehrer«.
Zur Unhintergehbarkeit der (früh)ödipalen Situation.
Wolfgang-Loch-Vorlesung
S. 473
FILM-REVUESilvia Bahl & Reinhold Görling»Is it just me, or is it getting crazier out there?«
Über Todd Phillips’ »Joker« und den mentalen Raum des Films
S. 503
BUCH-ESSAY
Dominic Angeloch & Jakob HessingEike Geisels kritische Theorie
S. 532
BUCHBESPRECHUNGENMelanie Klein: Vorlesungen zur Behandlungstechnik
(
Cordelia Stillke)
S. 546
Uffa Jensen: Wie die Couch nach Kalkutta kam.
Eine Globalgeschichte der frühen Psychoanalyse
(
Chirly dos Santos-Stubbe)
S. 550