Das Juli-Heft der PSYCHE
dokumentiert eine Tagung, die von der Psyche zusammen mit dem Sigmund-Freud-Institut Frankfurt unter dem Thema Vertraulichkeit und Veröffentlichung im Oktober 2019 veranstaltet wurde.
Fragen des veröffentlichenden Umgangs mit vertraulichen Inhalten sind heute brisanter denn je.
Die digitalen Medien erhöhen die Bereitschaft, aber auch den sozialen Druck, der Welt Privates mitzuteilen; zugleich ist die Verbreitung solcher Mitteilungen kaum noch zu kontrollieren. Die zunehmende Sensibilität hierfür, die sich auch in strikteren juristischen Handhabungen äußert, lässt es immer schwieriger werden, klinische Berichte zu veröffentlichen.
Wie kann unter diesen veränderten Bedingungen der fachliche Austausch aufrechterhalten werden? Wie lässt sich das legitime öffentliche Interesse mit den Geboten der Vertraulichkeit, des Persönlichkeitsschutzes und des »nil nocere« vereinbaren? Wie lässt sich psychoanalytisch über die sich dabei auftuenden Dilemmata nachdenken? Und welche praktischen Schlussfolgerungen ergeben sich für Veröffentlichungen?
DIE BEITRÄGE
JOHANNES PICHT
Das Private und seine Erforschung
JÜRGEN HARDT
Juristische und ethische Dilemmata der Veröffentlichung klinischen Materials
HEINZ WEIß
Löst der »informed consent« die Probleme in Übertragung und Gegenübertragung?
DEBATTE
SYLVIA ZWETTLER-OTTE
Dürfen – Wollen – Sollen
KATARINA BUSCH
Ethische und praktische Dilemmata in Forschung und Psychoanalyse
FERDINAND SUTTERLÜTY
Ins Feld gehen oder eine weiße Weste behalten?
NOTIZ
ULRICH KIEßLING
Vom Verschwinden der Pädagogen aus der Psychoanalyse. Ein Abgesang