Mit Beiträgen von Dominique Scarfone, Sally Weintrobe, Vera King u. a.
Dominique Scarfone fragt, was
einem Subjekt durch ein psychisches Trauma angetan wird: So etwas wie
eine nicht-traumatische Psychopathologie gebe es nicht; jede
traumatisierte Psyche, unabhängig von der Intensität des Traumas, stehe
darum im Grunde vor demselben Problem: Wie lässt sich der grundsätzliche
Mechanismus der Wiederholung überwinden und eine ergebnisoffene
Symbolisierung erreichen?
Sally Weintrobe
entwickelt einige Überlegungen zum gegenwärtigen Umgang mit Klimakrise,
Kriegen und wie die Menschen in der westlichen Welt auf diese Realität
reagieren: Statt sie zur Kenntnis zu nehmen, würde ihr mit Verleugnung
und Omnipotenzphantasien begegnet; dem setzt sie die Forderung nach
Achtsamkeit entgegen.
Vera King
bietet vor dem Hintergrund der Aufklärungspotenziale psychoanalytischer
Perspektiven eine Konzeption und Analyse generativer Verantwortung an:
Normative Orientierungen der von vielen Seiten geforderten neuen
Aufklärung im Anthropozän erlangen potenzielle Wirkmächtigkeit, so eine
zentrale These, erst durch die systematische Analyse der Widerstände
gegen generative Verantwortung.
INHALT
HAUPTARTIKELDOMINIQUE SCARFONETrauma, Subjektivität und Subjektalität
SALLY WEINTROBELiebe und ihr Überleben in unerträglichen Zeiten
VERA KINGGenerative Verantwortung im Anthropozän ‒ Perspektiven psychoanalytischer Aufklärung
BUCHBESPRECHUNGENSigmund Freud: Unglaube auf der Akropolis. Ein Urtext und seine Geschichte
(
STEFAN GOLDMANN)
Aleksandar Dimitrijević & Michael B. Buchholz (Hg.): Silence and Silencing in Psychoanalysis. Cultural, Clinical, and Research Perspectives
(
LUTZ GOETZMANN)