trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|
PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2016, Jg. 20, Ausgabe 1

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2016, Jg. 20, Ausgabe 1

Sucht

Print-Ausgabe

36,00 €

eJournal

40,00 EUR
36,00 €
36,00 € (A)
Abonnieren
Leider vergriffen

Bibliographische Angaben


1. Auflage, Erscheinungstermin: 23.01.2018
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Formate: pdf, html
Birger Dulz, Michael Rentrop
Seite 1 - 1
Integrative Behandlungsweise sowie Übertragungs-/Gegenübertragungsphänomene in der Arbeit mit Sucht und Persönlichkeitsstörungen

Die Behandlung von Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen in stationären Settings steht aufgrund des zunehmenden Zeit- und Kostendrucks in psychiatrischen Kliniken im Kontrast zum notwendigen Aufwand von Entgiftung, Motivationsbehandlung, Diagnostik und vor allem der internistischen und psychiatrischen Behandlung der Menschen, deren Störungsbilder nicht selten von Doppel-/Mehrfachdiagnosen geprägt sind. Psychotherapeutische Ansätze in der Suchtbehandlung sind weit verbreitet, aber bisher wenig wissenschaftlich evaluiert worden. Es werden Schnittmengen der Sucht mit Persönlichkeitsstörungen und deren Behandlungssettings dargelegt, des Weiteren Zusammenhänge zwischen Art des Substanzmissbrauchs und Typ der Persönlichkeitsstörung, um dann auf häufige Übertragungs- und Gegenübertragungsmuster eingehen zu können. Therapeuten könnten sich hierfür Elemente der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) zunutze machen, um im Alltag besser mit Konflikten und Krisensituationen von stationären Suchtpatienten mit oder ohne Persönlichkeitsstörungen zu arbeiten, aber auch um Teamkonflikte bei besonderer Dynamik in diesem Arbeitsbereich aufzuarbeiten und technische Neutralität zu wahren.

Integrative treatment methods and transference/countertransference patterns in dealing with addiction and personality disorders
The treatment of patients with addictive diseases in inpatient settings is – due to the increasing time and cost pressure in psychiatric hospitals – in contrast to the necessary expenses of detoxification, motivation treatment, diagnostics and especially internal medicine and psychiatric treatment of people whose disorders are often marked by double/multiple diagnoses. Psychotherapeutic approaches in addiction treatment are widespread, but so far little has been evaluated scientifically. It will be set forth which are the intersections of addiction and personality disorders and which treatment settings exist, furthermore correlations between kind of substance abuse and type of personality disorder are shown, to then respond to frequent transference and countertransference patterns. Therapists could use elements from TFP to better work with conflicts and crises in everyday life, but also to work up team conflicts at special dynamics in this field and to maintain technical neutrality.

Schlagworte: TFP, Übertragung/Gegenübertragung, transference/countertransference, Stationäre Entgiftung vs. Entwöhnung, Struktur Suchthilfesystem, Doppeldiagnose PST/Substanzabhängigkeit, Inpatient detoxification vs. inpatient withdrawal treatment, structure addiction aid system, dual diagnosis personality disorder/harmful substance use
Formate: pdf, html
Marius Ütö
Seite 3 - 14
Pathologisches Glücksspielen und Persönlichkeitsstörungen

Je schwerer ausgeprägt das pathologische Glücksspielen ist, desto gravierender ist das Ausmaß der psychischen Komorbidität. Insgesamt 34 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen, die wegen pathologischem Glücksspielen in der AHG Klinik Münchwies behandelt werden, leiden unter einer Persönlichkeitsstörung. Das Glücksspielen hat dabei meist die Funktion, von schwer erträglichen Affekten abzulenken. Letztendlich führt es jedoch zu einer erheblichen Zunahme der Lebensprobleme und zu finanziellem Ruin der Betroffenen. Ein kontrollierter Gebrauch von Glücksspielen ist den Betroffenen in aller Regel nicht mehr möglich. Deshalb ist völlige Glückspielabstinenz erforderlich. In der Therapie gewinnen die Betroffenen Einblicke in die individuellen Zusammenhänge zwischen Glücksspielen und Persönlichkeitsstörung, um davon ausgehend alternative Muster des Denkens, Erlebens und Verhaltens zu entwickeln. Von Seiten der Soziotherapie bildet das Geld- und Schuldenmanagement einen weiteren wichtigen Bestandteil der Behandlung. Ein Jahr nach Therapiebeendigung sind immer noch etwa zwei Drittel der Patienten Glücksspiel-abstinent.

Pathological gambling and personality disorders
Psychological comorbidity increases with the degree of severity of pathological gambling. 34 percent of the male and 40 percent of the female pathological gamblers of a German rehabilitation clinic were diagnosed as personality disorders. Pathological gambling distracts from unbearable emotions. But on the other hand it increases severe problems and causes financial ruin. Controlling gambling in order to keep it at a harmless level is not possible in most cases. Therefore complete abstinence from gambling is necessary. In therapy gamblers analyse the individual relations between personality problems and gambling. They learn to develop new ways of thinking, feeling and behavior. Sociotherapy with management of finances is another crucial part of therapy. One year after therapy about two thirds of the former patients still do not gamble any more.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörungen, Psychotherapie, Psychotherapy, personality disorder, Pathologisches Glücksspielen, Pathological gambling, Störung durch Glücksspielen, Glücksspielsucht, gambling addiction, gambling disorder
Formate: pdf, html
Monika Vogelgesang
Seite 15 - 22
Pathologischer PC-/Internetgebrauch und Persönlichkeitsstörungen

Der pathologische PC-/Internetgebrauch (Computersucht) ist eine kulturabhängige, neue Störung, die in den Diagnoseklassifikationen noch nicht definiert ist. Sie äußert sich in einer übergroßen zeitlichen Gebundenheit an die Computeraktivität sowie in einer Dichotomie des Erlebens von Virtualität versus Realität. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen können ihre realen Defizite im virtuellen Raum scheinbar kompensieren und pathologische Wunschvorstellungen umsetzen. Insofern bilden sie eine Risikogruppe für die Entwicklung der Störung durch den Gebrauch von Internetspielen. In der Therapie soll der Patient lernen, seinen Computergebrauch auf Bereiche zu reduzieren, die nicht mit dem Risiko des sich in dieser Aktivität Verlierens behaftet sind (zum Beispiel in den Bereichen Beruf, Weiterbildung, Bankgeschäfte). Er wird dazu angeleitet, die individuelle Funktionalität seines pathologischen Verhaltens zu analysieren und statt der virtuellen Aktivitäten positive Erfahrungen in der realen Welt zu machen. Mit der Abnahme der Dichotomie des Erlebens dieser beiden Bereiche reduziert sich die Attraktivität der Virtualität.

Pathological use of PC/internet and personality disorders
The pathological use of computer and internet (computer/internet addiction) is a new and culture related disorder that is not defined in the classification systems. Significant is the high amount of time, that is needed to perform and the dichotomy of self-esteem experienced in the virtual world versus real life. Persons with personality disorders are a risk group to develop disorder due to internet games, because in virtual world they are able to »compensate« their real life deficits and to fulfill their pathological desires. In therapy the patient learns to reduce his computer activities to areas, with less risks of pathological use (F. i. related to professional work, education or banking). He is encouraged to analyse the individual functionality of his behavior and to replace the virtual activities by positive experiences in real world. With the reduction of the dichotomy versus real life the attraction of the virtual world decreases.

Schlagworte: Computersucht, Internetsucht, Persönlichkeitsstörungen, personality disorder, Internet addiction, Pathologischer PC-/Internetgebrauch, Störung durch den Gebrauch von Internetspielen, Computer addiction, disorder due to internet games, pathological use of computer and internet
Formate: pdf, html
Monika Vogelgesang
Seite 23 - 28
Arbeitssucht und Persönlichkeit
Diagnostik und therapeutische Ansätze

Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die aktuellen Erkenntnisse zur Arbeitssucht. Neben einer kurzen Eingrenzung des Störungsbildes bzw. der Symptomatik an sich werden diagnostische Probleme und Grenzen diskutiert. Ebenfalls werden zwei Verfahren zur Erfassung von Arbeitssucht vorgestellt: der Work Addiction Risk Test von Robinson und die Skala für Arbeitssucht von Schneider. Außerdem werden therapeutische Maßnahmen zur Bewältigung von Arbeitssucht aufgezeigt.

Workaholism and personality – diagnosis and therapeutic treatments
The present article overviews the current scientific findings regarding workaholism. The disorder as well as its symptomatology are briefly specified. A discussion of the diagnostic problems and constraints follows. Moreover, two instruments for measuring workaholism are presented: Robinson's Work Addiction Risk Test as well as Schneider's Scale for Workaholism. Finally, this article points out different therapeutic interventions for coping with workaholism.

Schlagworte: Verhaltenssucht, Arbeitssucht, stoffungebundene Sucht, Workaholism, behavioral addiction, psychological dependency
Formate: pdf, html
Stefan Poppelreuter
Seite 29 - 42
Übertragungsfokussierte Psychotherapie und Sucht

Die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) ist ein psychodynamisches Therapieverfahren zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, basierend auf der Objektbeziehungstheorie. Ziel der Behandlung ist eine eingehende Exploration und Integration aller Aspekte der Identität eines Patienten, wodurch dem Betroffenen auch eine Symptomkontrolle möglich wird. Praktische Fertigkeiten zur Symptomüberwindung werden nicht vermittelt. Die Gefährdung dieser Form der Behandlung durch eine komorbide Suchterkrankung wird in diesem Beitrag unter verschiedenen Aspekten beleuchtet; eine Entscheidungsfindung zur Einschaltung einer externen Suchtbehandlung wird dargestellt.

Transference-focused psychotherapy and addiction
Transference-focused psychotherapy (TFP) is a psychodynamic therapy developed for the treatment of personality disorders. It is based on object-relations theory. The treatment aims at the exploration and integration of all aspects of a patients personality, which results in an increased ability of symptom-control by patients. Practical skills to overcome symptomatology are not taught. The endangerment of this kind of therapy by a comorbid substance addiction is discussed in this article under several aspects and a decision finding scheme to start the patient on an external addiction treatment program is given.

Schlagworte: Sucht, Persönlichkeitsstörung, Transference, Übertragungsfokussierte Psychotherapie, Substanzmissbrauch, Transference Focused Psychotherapy, personality disorder, countertransference, Addiction, substance abuse, Übertragung / Gegenübertragung
Formate: pdf
Susanne Hörz-Sagstetter, Michael Rentrop
Seite 43 - 48
Mentalisierungsbasierte Therapie bei Suchterkrankungen

Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) gilt als empirisch fundierte Psychotherapie zur Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen (BPS), die aktuell auf andere Störungsgruppen erweitert wird. Im vorliegenden Beitrag wird argumentiert, dass MBT auch für Patienten mit Substanz-Abusus geeignet sein könnte. Besonders geeignet scheinen dafür Patienten mit komorbider Persönlichkeitsstörung zu sein. Zudem kann eine Suchterkrankung als Versuch der Selbstregulation angesehen werden, wenn überwältigende Affekte oder interpersonelle Schwierigkeiten das Selbst bedrohen. Suchtmittelgebrauch geht besonders bei Personen mit Borderline-Tendenzen häufig einher mit Einbrüchen der Mentalisierungsfähigkeit. Daher gleicht das Suchtverhalten anderen impulsiven Verhaltensweisen im Sinne eines selbstverletzenden Verhaltens. Auf der Suche nach effektiven Behandlungsstrategien scheint es somit vielversprechend, den Fokus der Behandlung auf die Stärkung der Mentalisierungsfähigkeit im Allgemeinen und besonders für das Verständnis von Trigger-Situationen zu legen. Aktuell läuft dazu in Stockholm eine Studie zur MBT mit Suchtpatienten mit komorbider BPS, die neben MBT eine Substitutionstherapie erhalten.

Mentalization-based therapy in substance use disorder
Mentalization-based treatment (MBT) is an empirically supported psychotherapy for the treatment of patients with borderline personality disorder (BPD). The scope of MBT is currently widened for other mental disorders. In this article, it will be argued that MBT could be suitable for patients with substance use disorder especially for those patients with comorbid personality disorders. Furthermore, substance use can be regarded as an attempt for self-regulation in the face of overwhelming affect and interpersonal problems and is accompanied by a breakdown of mentalizing. In that sense, especially with comorbid borderline tendencies, substance use can be seen in line with other self-harming and impulsive behavior. In search of effective treatments, it may thus be promising to focus on mentalizing in general and with regard to triggers for substance use in particular. Currently, a study in Stockholm is conducted with patients with comorbid BPD who are in substitution therapy and MBT.

Schlagworte: Mentalisierungsbasierte Therapie, Mentalisierung, mentalization, Substanz-Abusus-Störungen, Umsetzbarkeitsstudie, Substance use disorder, mentalization-based treatment, feasibility study
Formate: pdf, html
Svenja Taubner, Björn Philips
Seite 49 - 56
Sucht und Dialektisch-behaviorale Therapie

Die Dialektisch-behaviorale Therapie – Sucht (DBT-S) ist ein verhaltenstherapeutisches Konzept, evaluiert für die Behandlung von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung mit komorbider Suchterkrankung. Die Therapieform ist sowohl in der Lehre zum DBT-S-Therapeuten als auch in ihrer Behandlungsstrategie für den Patienten transparent und gut verstehbar. Im Zentrum der Ausbildung steht die Vermittlung von spezifischen Therapeutenskills sowie Patientenskills. Die der DBT eigene Therapeutenhaltung wird vor allem mit dem strategischen Vorgehen der dialektischen Abstinenz und der Anwendung von Attachmentstrategien angereichert. In diesem Artikel wird die Arbeitsweise der DBT-S mit dem Schwerpunkt auf das klinische Vorgehen vorgestellt.

Addiction and Dialectical Behaviour Therapy
Dialectical Behaviour Therapy – Substance Use Disorder (DBT-SUD) is behavioural therapy concept, evaluated for the treatment of patients with SUD-Borderline Personality Disorder comorbidity. The form of therapy is transparent and readily understandable, both to DBT-S therapists in their training and treatment strategy and also to patients. The transfer of specific therapist skills and also of patient skills lies at the core of training. The DBT therapist's intrinsic attitude is reinforced with the strategic approach of dialectical abstinence and the use of attachment strategies. This article describes the modality of DBT-SUD, with the focus on the clinical procedure.

Schlagworte: Dialektisch-behaviorale Therapie, Skillstraining, Psychotherapie, Psychotherapy, Abhängigkeitserkrankung, dependency, Dialectical Behavioural Therapy, Skills Training
Formate: pdf, html
Thorsten Kienast
Seite 57 - 61
Was kann die Schematherapie zur Suchtbehandlung beitragen?

Die Schematherapie ist ein erfolgversprechender Ansatz zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen oder dysfunktionalen Persönlichkeitsstilen. Der von Samuel Ball bereits 1998 vorgestellte Ansatz der Dual Focus Schema Therapy hat sich aber in seinen Studien als nicht besonders wirkungsvoll erwiesen, wobei er jedoch das ältere Schemamodell verwendet. Das erfolgreichere Modusmodell und die emotionsaktivierenden Techniken aus den Studien der Gruppe um Arnoud Arntz werden vorgestellt.

How much can schema therapy actually contribute to the treatment of addictions?
Schema therapy seems to be effective in the treatment of personality disorders and Samuel Ball already in 1998 developed a Dual Focus Schema Therapy approach which in his studies was not very successful. However he based his treatment on the old schema model, while the successful studies conducted by Arnoud Arntz used the new mode model. These conditions, the mode model and the experiential techniques are described in this article.

Schlagworte: Suchtbehandlung, Dual Focus Schema Therapy, erlebnisaktivierende Techniken, Moduslandkarte, metakognitive Perspektive, Schemaberatung, addiction treatment, experiential techniques, mode map, meta-cognitive perspective, schema-counseling
Formate: pdf, html
Eckhard Roediger
Seite 63 - 70
Konzentrative Bewegungstherapie und Sucht

Im Artikel wird die Anwendung der Konzentrativen Bewegungstherapie (KBT®) als Psychotherapiemethode in der Arbeit mit Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung und einer komorbiden Abhängigkeitserkrankung skizziert. Einschübe aus der Praxis aus der Arbeit mit Patienten der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll ergänzen die theoretische Orientierung. In groben Zügen werden Forschungsergebnisse zur KBT dargelegt.

Concentrative movement therapy and addiction
In this article the application of the concentrative movement therapy is outlined as a method of psychotherapy in working with patients with a personality disorder and a comorbid addiction disorder. Examples from the practice of working with patients of the Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll complement the theoretical orientation. In broad terms, research results for KBT are set.

Schlagworte: Abhängigkeit, Sucht, Körpertherapie, Persönlichkeitsstörungen, Psychotherapie, Psychotherapy, Konzentrative Bewegungstherapie, Concentrative Movement Therapy, personality disorders, Symbol, Addiction, body therapy, KBT®, KBT-Forschung, CMT®, dependence, CMT-research
Formate: pdf, html
Karen Strziga
Seite 71 - 76
Entdecken Sie Bücher mit verwandten Themen

Hefte der gleichen Zeitschrift

Alle Hefte der Zeitschrift