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PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2019, Jg. 23, Ausgabe 1

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2019, Jg. 23, Ausgabe 1

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

DOI: 10.21706/ptt-23-1

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Bibliographische Angaben


1. Auflage, Erscheinungstermin: 28.03.2019
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Formate: pdf, html
Stephan Doering
Seite 1 - 2
Maligner Narzissmus und Großgruppen­regression

Der Beitrag untersucht die Beziehung zwischen der Psychologie der Regression in Großgruppen und deren Tendenz, Führer mit maligner narzisstischer Persönlichkeitsstruktur auszuwählen. Beschrieben werden die hervorspringenden Merkmale regredierter Großgruppen, die klinischen Besonderheiten des Syndroms des malignen Narzissmus sowie die Zusammenhänge, die Komplementarität und die wechselseitige Verstärkung beider psychischer Dispositionen. Der Beitrag erläutert die negativen sozialen Folgen dieser Kombination von Gruppen- und Führungspathologie sowie die potentiell kontrollierenden und korrigierenden Prozesse, durch die sich die normale soziale Gemeinschaft schützen kann.

This paper examines the relationship between the psychology of large group regression and its tendency to select a leader with a malignant narcissistic personality structure.  It describes the salient features of regressed large groups, the clinical characteristics of the syndrome of malignant narcissism, and how both sets of psychological disposition are affiliated, complementary, and mutually reinforcing.  The paper concludes with the description of negative social consequences of this combination of group and leadership pathology, and explores potentially controlling and correcting processes that may protect the normal social community.

Schlagworte: Narzissmus, Gruppe, Führung, Leadership, narzisstische Persönlichkeitsstörung, Regression, narcissism, group, narcissistic personality disorder, maligner Narzissmus, malignant narcissism
Formate: pdf, html
Otto F. Kernberg
Seite 3 - 18
Die vulnerable Seite des Narzissmus

Spricht man vom Narzissmus, dann ist in der Regel dessen grandiose Form gemeint, welche sich durch Verhaltensweisen wie Extravertiertheit, Anspruchshaltung, Selbstidealisierung und -darstellung, Suche nach Aufmerksamkeit und Bewunderung sowie Empathiearmut charakterisieren lässt. Mit zunehmendem Schweregrad des Narzissmus bis hin zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung besteht neben dieser grandiosen Seite aber in der Regel auch eine vulnerable Seite, die insbesondere durch Angst- und Schamgefühle gekennzeichnet ist. Von dieser vulnerablen Seite jedoch abzugrenzen ist der sog. vulnerable Narzissmus, bei welchem Introvertiertheit, Gehemmtheit, negative Emotionalität insbesondere mit Angst- und Schamgefühlen, Hypervigilanz, depressiven und ängstlichen Stimmungslagen im Vordergrund stehen. Die Schnittmenge zum grandiosen Narzissmus ist bei diesen Personen in der verdeckten Grandiosität, der Anspruchshaltung und dem interpersonellen Antagonismus zu suchen. Beide Typen des Narzissmus unterscheiden sich nicht nur im klinischen Erscheinungsbild, sondern auch in den zugrunde liegenden Persönlichkeitsmerkmalen.

Narcissism can be categorized in a grandiose and a vulnerable type. The features of grandiose narcissism such as overtly immodest, entitled and domineering are well known. Besides these features grandiose narcissists are described as having vulnerable features as well, which include feelings of worthlessnes, shame and anxiety. This vulnerable side of narcissism is usually well hidden by the invidiuals but becomes more visible when they are facing critisism, personal failures or relationship problems. But there seems to be a distinct vulnerable type of narcissism as well, which is characterized by low self-esteem, introversion, inhibition, hypervigiliance, and negative emotions with proneness to shame, as well as depression and anxiety. Both types of narcissism share grandiosity, entitlement and interpersonal antagonism as personality features. Because of the clear differences in phenomenology and basic personality factors one has to consider two distinct types of narcissism, a grandiose and a vulnerable type.

Schlagworte: Narzissmus, Vulnerabilität, Scham, narcissism, shame, vulnerability, Grandiosität, Neurotizismus, grandiosity, neuroticism
Formate: pdf, html
Claas-Hinrich Lammers
Seite 19 - 28
Fragebogen zu Kindheitserfahrungen von Personen mit Selbstwertstörungen (FKPS-28)

Selbstwertbezogene klinische Störungen treten häufig auf und die Erarbeitung eines plausiblen Erklärungsmodells dafür ist für betroffene Patienten und Psychotherapeuten ein wichtiger Wirkfaktor. Ausgehend von empirischen Befunden zur selbstwertbezogenen Ätiopathogenese und hypothetischen Annahmen über die Entstehung von Selbstwertstörungen wird die Entwicklung eines Fragebogens zu entsprechenden Kindheitserfahrungen dargestellt. Einem Diathese-Stress-Modell folgend wurden zwei Persönlichkeitsskalen Dominanz und Unabhängigkeit abgebildet und fünf Erziehungsstile (Kälte, Bewunderung, narzisstische Ausbeutung, Permissivität, Entwertung). Die sieben Skalen werden in 28 Items reliabel und trennscharf abgebildet. Statistische Kennwerte für eine Gesunden- und klinisch-stationäre Psychosomatikstichprobe und erste Validierungsergebnisse werden berichtet. Weitere Forschung müsste die kriteriumsbezogene Validität anhand von größeren Gruppen mit narzisstischen, selbstunsicheren und »vulnerabel-narzisstischen« Störungen belegen.

Clinical disorders concerning self-esteem are highly prevalent and the development of plausible explanation-models for patients and psychotherapists are an important change-factor. Outgoing from empirical data for ethiopathogenesis for self-esteem and hypothesis about the deve­lopment of disorders belonging to self-esteem the development of a questionaire for analogous childhood experiences is offered. Following diathesis-stress models two personality scales dominance and independency were displayed and five educational-styles (coldness, overeva­luation, narcissistic exploitation, permissivity, devaluation). The seven scales were displayed in 28 items reliably and distinct. Statistical para­meters for a healthy and clinical inpatient sample and first validation-results were offered. Further studies have to prove the criterion relevant validity with larger sample sizes of (vulnerable) narcissistic and avoidant disorders.

Schlagworte: Selbstwert, Narzissmus, narcissism, Erziehungsstile, Selbstunsicherheit, self-esteem, Kindheitserfahrungen, childhood experiences, non-assertiveness, education style
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Robert Mestel, Marc Allroggen, Michela Schröder-Abé, Eva Schürch
Seite 29 - 40
Diagnostik der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Die klassifikatorische Diagnostik der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) erfolgt gemäß dem DSM-5 oder ICD-10 mittels freier Diagnostik, Diagnosechecklisten oder halbstrukturierter Interviews. Dabei müssen zwingend die allgemeinen Persönlichkeitsstörungskriterien in die spezifischen NPS-Kriterien eingearbeitet werden, da eine soziale Abweichung alleine ohne Leidensdruck oder klinisch relevante Funktionsbeeinträchtigung, welche beide eine kausale Folge der Persönlichkeitsakzentuierungen sein müssen, keine Störung darstellt. Anhand einer Interraterreliabilitätsstudie eines SKID-II Interviews u. a. mit Expertenratings werden die Probleme mit der mangelnden Reliabilität und Validität der NPS illustriert.

Zuletzt werden Selbstbeurteilungsinstrumente zum Screening der NPS skizziert und auf die künftigen Entwicklungen im ICD-11 und DSM-5 Anhang (Alternativmodell) eingegangen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird in absehbarer Zeit in beiden Systemen die Klassifikation einer NPS abgelöst durch eine dimensionale Beurteilung der Domain »Dissozialität« bzw. »Antagonismus«.

Narcissistic personality disorder (NPD) is classified diagnostically in DSM-5 or ICD-10 according to free diagnosing, diagnostic checklists or semi-struktured interviews. General personality disorder criteria have to be embedded in specific NPD-criteria, because social deviation alone without suffering or clinical relevant functional impairment, both of which have to be a causal effect of accentuated personality traits, is no disorder at all. An interraterreliability-study of a SKID-II-Interview with expert-ratings illustrates the problems of insufficient reliability and validity of NPD-diagnosis. Finally, psychological tests for NPD-screenings were reviewed and developments in ICD-11 and DSM-5 Appendix (alternative model) were shown. With high prob­a­bility categorical NPD-diagnosis will be replaced by a dimensional rating of domains like »dissociality« or »antagonism«.

Schlagworte: Narzissmus, narzisstische Persönlichkeitsstörung, narcissism, narcissistic personality disorder, klassifikatorische Diagnostik, Interraterreliabilität, classification diagnostics, interrater reliabilty
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Robert Mestel
Seite 41 - 53
Behandlungsaspekte von weiblichem Narzissmus in der ambulanten Psychotherapie

Patienten mit (vorbeschriebenen) Persönlichkeitsstörungen sind auch heutzutage besonders unter dem Druck der Versorgungsengpässe nur mit Schwierigkeiten in ambulante Psychotherapie zu vermitteln. Institutsambulanzen und Ausbildungsinstitute bieten dann Patienten glücklicherweise zügige Abhilfe. Die Vorstellung und Vermittlung solcher Patienten bedeutet einen hohen Aufwand und die Diagnostik und Behandlung stellt eine Herausforderung dar. Vielgestaltige Komorbiditäten verdecken unter Umständen die Persönlichkeitsproblematik. Auch kann es nach wenigen Therapieeinheiten zu sowohl für Behandler als auch für Patienten verwirrenden Übertragungsdynamiken oder zu persönlichen Krisen mit Gefahr der suizidalen oder sozialen Dekompensation kommen. Seltener kommt es dabei zur Überweisung einer Patientin mit der primären Behandlungsdiagnose »Narzisstische Störung« in die eigene Praxis für Psychotherapie. Die Erfahrung aus dieser zeigt jedoch, dass sich hinter depressiven Lebenskrisen, sozialen Phobien, Trennungs- oder Identitätskrisen oder auch bipolaren Störungen bei Patientinnen nicht selten ein weiblicher Narzissmus verbirgt. Die angeführte Kasuistik aus einer ambulanten Psychotherapie mit TFP-Inhalten soll versuchen, typische Muster dieser Patientinnen aufzuzeigen. Gleichzeitig soll die Bedeutung einer genauen Diagnostik in der ersten Phase der Behandlung verdeutlicht und einige entscheidende Übertragungsmuster sowie Interventionen innerhalb der zweiten und dritten Therapiephase beschrieben werden.

Patients with (above-described) personality disorders are difficult to communicate in outpatient psychotherapy today, especially under the pressure of supply shortages. Fortunately, institutional outpatient clinics and training institutes will offer patients a speedy remedy. The presentation and mediation of such patients means a lot of effort and the diagnosis and treatment is a challenge. Multiform comorbidities may obscure the personality problem. Also, after only a few therapy units, transference dynamics that are confusing for both the practitioner and the patient or personal crises can be at risk of suicidal or social decompensation. It is less common for a patient to be referred to the primary treatment diagnosis »Narcissistic Disorder« in her own practice for psychotherapy. The experience from this shows, however, that behind depressive life crises, social phobias, separation or identity crises or even bipolar disorders in patients a female narcissism is hidden. The cited case report from an outpatient psychotherapy with TFP content is intended to show typical patterns of these patients. At the same time, the importance of accurate diagnosis in the first phase of treatment should be clarified and some key transmission patterns as well as interventions within the second and third therapy phase should be described.

Schlagworte: Ambulante Psychotherapie, TFP, Outpatient psychotherapy, weiblicher Narzißmus, Fallstricke der Übertragung / Gegenübertragung, Herausforderungen im ambulanten Behandlungsalltag, female narcissism, pitfalls of transmission / countertransference, challenges in everyday outpatient treatment
Formate: pdf, html
Marius Ütö
Seite 54 - 66
Mitteilungen der Gesellschaft (GePs)
Formate: pdf, html
Seite 68 - 71
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