In Ausgabe 04/2021 geht es um das Spannungsfeld, in dem sich der Begriff "Disziplin" bewegt.
"Disziplin" ist ein wertfreier Begriff und erst der Geist der
Person oder Organisation, die Disziplin realisiert, entscheidet, wohin
das Pendel ausschlägt. Das Wort disciplina (lat., f.) bedeutet unter
anderem Unterweisung, Kenntnis, Wissen, (Selbst)Disziplin, Ordnung, aber
auch Strenge, strenge Zucht, Ordnungsstrafe, Geißelung. All diese
Begriffe lassen sich problemlos auf Patienten und deren Therapeuten und
die Institutionen, in denen die Patienten behandelt werden, anwenden.
Dies
reicht von fachlich herausragender Therapie bis zu Missbrauch und
Misshandlung durch Therapeuten, mit den Begriffen lässt sich aber auch
der Umgang der Patienten mit ihrem sozialen Umfeld, Therapeuten
eingeschlossen, beschreiben. Um dieses Spannungsfeld geht es in dieser
Ausgabe der PTT.
DIE BEITRÄGE
Ursula Völker, Markus Schneider Erziehung: Bindung und Disziplin
Constanze Hummel, Andreas Kustermann, Götz BerberichVon inneren und äußeren Zielen. Das spannungsreiche Verhältnis von Zwanghaftigkeit und Disziplin.
Leonhard Kratzer, Stefan Tschöke, Melanie BüttnerBDSM, Gewalt und Trauma. Von Reviktimisierung bis Ressource.
Mathias LohmerTeamdisziplin, Hierarchie und Autorität.
Nahlah SaimehÜber Disziplin in der Forensischen Psychiatrie
Olga Wlodarczyk, Naily RajBorderline-Organisation und Borderline-Persönlichkeitsstörung
Anne TröskenStörungen des Konsumverhaltens und Selbstkontrolle
Felix AßhauerMein liebster Feind. Zum Abschied meines disziplinarischen Vorgesetzten Birger Dulz
Stefanie Reichert, Martin Heinze, Cornelia van Stigt„MiniSkills“. Ein modifiziertes Skills-Training für Menschen mit geistiger Behinderung