Welchen besonderen Herausforderungen und Belastungen sind Menschen im höheren Lebensalter in der Pandemie ausgesetzt? Welche gesundheitlichen Risiken erhöhen sich, wie wirken sich soziale Isolation und Einsamkeit aus? Besteht die Möglichkeit der Reaktivierung früher traumatischer Erfahrungen?
Vor diesem Hintergrund ist die Auseinandersetzung mit
psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten für diese
Bevölkerungsgruppe heute dringlicher denn je.
Daher freuen wir uns,
für das kommende Schwerpunktheft erneut namhafte Autorinnen und Autoren
gewonnen zu haben, welche aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und
klinische Expertise zu neuen psychotherapeutischen Ansätzen im höheren
Lebensalter vorstellen und diskutieren.
Meinolf Peters beschäftigt sich mit dem Mentalisierungsbasierten
Ansatz zum Verständnis der Vulnerabilität für die Entwicklung
psychischer Störungen im höheren Lebensalter und deren
Behandlungsmöglichkeiten.
Philipp Martius widmet sich
kontrastierend dazu anhand aktueller Literatur und klinischer
Fallbeispiele den Möglichkeiten einer Übertragungsfokussierten
Psychotherapie im höheren Lebensalter.
Luise Reddemann stellt
die aktuellen Herausforderungen der Coronapandemie für ältere Menschen
mit frühen traumatischen Erfahrungen heraus und erläutert die Anwendung
der psychodynamisch imaginativen Traumatherapie.
Astrid Riehl-Emde
stellt in Erweiterung dazu den aktuellen Stand der Paarforschung sowie
klinisches Fallmaterial zur paartherapeutischen Behandlung von älteren
Menschen vor.
Reinhard Lindner widmet sich dem Thema
körperlicher Veränderungen und deren Zusammenspiel mit psychischen
Beeinträchtigungen im Alter aus psychodynamischer Perspektive und stellt
anhand einer Kasuistik psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten
vor.
In Ergänzung dazu beschäftigt sich der Beitrag von
Gebhard Hüsler mit dem Thema chronifizierende Krankheiten und deren psychosozialen Implikationen.
Des Weiteren wird das Heft einen »interessanten Fall« von
Silke Kleinschmidt enthalten.