Die Evaluation von innovativen milieutherapeutischen Ansätzen in spezialisierten Wohngruppen gestaltet sich aus empirischer Sicht sehr schwierig. Die Wohngruppe »Greccio« wurde während der Implementierung eines traumapädagogischen Ansatzes wissenschaftlich begleitet; dabei musste vielfältigen methodischen Schwierigkeiten Rechnung getragen werden, weshalb ein Forschungsansatz mit kontinuierlichen Befindlichkeitsmessungen und Zeitreihenanalysen der Einzelfälle gewählt wurde. Diese zeitaufwendige prototypische Evaluation zielte einerseits darauf ab Aussagen über die Entwicklung der betreuten Kinder und Jugendlichen treffen zu können. Andererseits sollte die milieutherapeutische Arbeit im Sinne einer »Action Research« durch die Evaluation unterstützt werden. Die regelmäßigen Befindlichkeitseinschätzungen im Fremd- und Selbsturteil unterstützen die emotionale Validierung der Kinder und fördern die Entwicklung der Emotionsregulation. Die Bezugspersonen sensibilisieren die kontinuierliche Befindlichkeitseinschätzung der Kinder wie auch ihre Gegenübertragung für Spannungszustände, was helfen kann, krisenhafte Entwicklungen zu antizipieren. Die Kinder und Jugendlichen entwickelten sich sowohl bezüglich der kontinuierlich vorgegebenen Befindlichkeitsskalen als auch in den eingesetzten standardisierten klinischen Fragebögen sehr positiv. Außerdem erhöhte sich die Selbstwirksamkeit der Betreuer. Der Stress und die emotionalen Reaktionen der Bezugsbetreuer auf die Kinder reduzierten sich während des Beobachtungszeitraums. Die vergleichsweise aufwendige Evaluation ließ sich im Kontext der stationären Jugendhilfe gut realisieren und die regelmäßigen Befindlichkeitsmessungen wurden im milieutherapeutischen Gruppenalltag als hilfreich erlebt.
Evaluation of innovative pedagogical
and milieu-therapeutic approaches in
specialized residential group homes is challenging because of the methodological difficulties involved and the necessity for intensive cooperation on the part
of the caregivers and the youngsters themselves. At the (German) residential group home »Greccio,« the authors
carried out empirical monitoring during the implementation of a new trauma-therapeutic strategy. The small number
of group members and a variety of
methodological problems prompted
them to opt for a study design involving high-frequency mental-state measurements and timeline analyses. The aims
of this time-consuming procedure were
to provide an empirical assessment of
the course and outcome of the milieutherapeutic intervention and also to
function as »action research« supporting the therapeutic work itself. Frequent
assessments in the form of self- and team member-ratings supported emotional
validation in the children and the
development of emotional regulation. They also sensitized the caregivers acting as psychological parents to the mental states of their charges (countertransference), which can be helpful in anticipating critical states. Results: Both in
the highly frequent mental-state measurements and the standardized
clinical questionnaires used, the children and adolescents showed signs of major improvement. The self-efficacy of the
residential caregivers also benefited.
During the period of observation, stress and emotional reactions to the children decreased. Though time-consuming,
the evaluation proved practicable in the given context, and the frequent measurements were described as helpful in daily milieu-therapeutic routines.
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