Über die traumatisierenden Folgen für die Überlebenden von Kriegsvergewaltigungen ist inzwischen einiges bekannt. Wenig Beachtung findet dagegen noch immer ein anderes Problem: Eine nicht unbedeutende Anzahl der Frauen, die sexualisierte Kriegsgewalt erleben, wird schwanger und bringt Kinder der Vergewaltiger zur Welt. Die Folgen für Mütter und Kinder sind bis heute wenig erforscht; über ihr Schicksal wird noch immer kaum berichtet. Der Artikel beschreibt exemplarisch die Fallgeschichte einer Überlebenden des Völkermordes 1994 in Ruanda, der an der Bevölkerungsgruppe der Tutsi verübt wurde. Wie Natalie S. (Name geändert) wurden etwa 75 Prozent der weiblichen Genozidüberlebenden mehrfach vergewaltigt. Etwa 5000 bis 20 000 Kinder wurden infolge der Vergewaltigungen geboren, so auch Samuel (Name geändert), der Sohn von Natalie S. Die Begegnung und der Austausch mit anderen betroffenen Müttern bei den seit 2006 von den ruandischen Hilfsorganisationen KANYARWANDA und SEVOTA organisierten »Frauenforen« haben Natalie S. maßgeblich geholfen bei der Verarbeitung ihrer Erfahrungen und bei der Gestaltung der Beziehung zu ihrem Sohn.
We now know more than a little about the traumatic consequences of war rapes for the survivors. There is however another problem that has been given scant attention so far. A by no means insignificant number of women who have experienced sexual violence become pregnant and give birth to children fathered by rapists. Little research has yet been done on the consequences for these mothers and their children, and there are few reports about the fate they have undergone. The present article describes the case history of a woman who survived the genocide of the Tutsi population in Rwanda in 1994. Like Natalie S. (name changed), about 75 percent of the female genocide survivors were raped more than once. Between 5,000 and 20,000 children were born out of these rapes, among them Natalie S.’s son Samuel (name changed). Encounters and exchanges with other mothers in the same situation at the »women’s forums« organised by the Rwandan aid organisations KANYARWANDA and SEVOTA have significantly assisted Natalie S. in coming to terms with her experiences and working on the relationship with her son.
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