In
den zurückliegenden Monaten wurden wir aufs Neue und sehr drastisch mit
der brutalen Realität von Krieg, Vertreibung und den Folgen für die
davon Betroffenen konfrontiert. Anhaltend und immer drängender stellt
sich die Frage, wie Menschen, die vor Gewalt fliehen und durch das
Erlebte, die Umstände der Flucht und ihre radikal veränderten
Lebensumstände belastet sind, angemessene Hilfen erhalten können.
Infolge der hohen Anzahl von Schutzsuchenden im vergangenen Jahrzehnt werden inzwischen sieben große Forschungsverbünde zur Versorgung geflüchteter Menschen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. In einem Übersichtsartikel stellen sie ihre Aktivitäten vor, die bei verschiedenen Ziel- und Altersgruppen ein breites Spektrum von spezifischen Versorgungsbedarfen abdecken.
Thomas Ehring und Kolleg:innen schildern weitere Projekte des Schwerpunkts, die über alle Verbünde hinweg gemeinsame Fragestellungen, etwa die transkulturelle Adaptation von Interventionen, adressieren.
Susan Sierau und Kolleg:innen vertiefen Aspekte der Diagnostik von Belastungen bei Geflüchteten und stellen eine innovative Ressourcen-Website zu dieser Thematik vor.
Freihart Regner und Kolleg:innen schildern Erfahrung mit dem Einsatz von Dolmetscher:innen zur psychosozialen Gesundheitsberatung als ergänzendes Angebot in der Versorgung von Geflüchteten.
Weiterhin lesen Sie den Beitrag von Ulrich Elbing und Kolleg:innen zur Diagnostik und Therapie der PTBS bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Obwohl diese vulnerable Personengruppe ein erhöhtes Risiko aufweist Gewalt zu erleiden, wurde sie in Forschung und Praxis bislang wenig berücksichtigt.