Trauma & Gewalt

Heft 04 / November 2012

Migration und Trauma

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Zeliha Özlü, Franziska Pruckner

Migration und Geburtshilfe . Erfahrungen aus einer Spezialambulanz für psychosoziale Krisen in Wien

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Zusammenfassung:

In Europa stellen Menschen mit Migrationsgeschichte einen bedeutenden Anteil der Bevölkerung. Wie Studien zeigen, ist die Geburtenrate bei Migrantinnen hoch. Auch in Österreich werden in Migrantenfamilien mehr Kinder geboren als in einheimischen Familien. Migrantinnen sind zusätzlichen psychosozialen Stressfaktoren ausgesetzt, welche das Risiko für Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen erhöhen können. Ein nicht unwesentliches Risiko ist auch die geringere Inanspruchnahme von vorgeburtlichen Maßnahmen. Migrantinnen sind von Schwangerschaftsrisiken stärker betroffen, als einheimische Frauen. Die Autorinnen berichten von einer im Jahr 2006 ins Leben gerufenen Spezialambulanz für psychosoziale Krisen rund um das Thema Mutterschaft in Wien (FEM-Elternambulanz), in der neben deutschsprachiger Beratung zusätzlich eine türkischsprachige psychosoziale Beratung angeboten wird. Beim speziell muttersprachlichen Beratungsangebot wird auf die migrationsbedingten psychischen und körperlichen Stressfaktoren sowie auf mögliche Doppelbelastungen (Migrationserfahrung und die Veränderungen durch die Schwangerschaft) der Frauen und Familien während und nach der Schwangerschaft eingegangen. Insbesondere werden sekundäre psychische Probleme, die sich u. a. durch kritische Lebensereignisse, intra-familiäre Gewalt, Partnerschaftskonflikte oder den Kulturschock ergeben, oft erstmalig erkannt und bei Bedarf einer Therapie zugeführt. Im Jahre 2011 wurden 755 Beratungskontakte in der Ambulanz nachgefragt, was die Weiterführung und den möglichen Ausbau der Einrichtung als Teil der geburtshilflichen Versorgung im 16. Gemeindebezirk in Wien auch in Zukunft rechtfertigt. Abschließend wird anhand eines Falles beispielhaft die Arbeit der Einrichtung dargestellt.

Summary:

In European countries, people with a migration background represent a significant percentage of the population. Several studies indicate that the birth-rate among migrant women is high. In Austria, as elsewhere, more children are born in immigrant families than in native Austrian families. Migrant women are exposed to additional psychosocial stress factors that may increase the likelihood of complications in pregnancy and at birth. A substantial risk factor is the minimal use they make of prenatal care and advice, the upshot of which is that migrant women are more prone to pregnancy risks than Austrian women. The authors report on a special outpatient clinic established in Vienna in 2006 and geared to coping with psychosocial crises associated with motherhood (»FEM – Elternambulanz«). Counselling and consultation takes place in German and in Turkish. On the Turkish side especially, particular emphasis is given to migration-related stress factors and the likelihood of a dual strain (migration experiences plus changes due to incipient motherhood) for women and their families during and after pregnancy. Secondary psychological problems arising after critical events, intra-familial violence, partnership conflicts and culture shocks are often identified for the first time and remedial therapy provided on request. In 2011 a total of 755 counselling contacts came about at the clinic, justifying the continuation and possible future expansion of the institution as part of obstetric and gynaecological care provision in Vienna’s 16th district. Finally, a case report gives an example of the service provided at this special outpatient clinic.

Résumé:

Trauma & Gewalt Jahrgang 06, Heft 04, November 2012
broschiert
ISSN: 1863-7167

Autoren in dieser Ausgabe

Wolfgang U. Eckart, Robert E. Feldmann, Navina Njiabi Bolla-Bong, Peter Theiss-Abendroth, Zeliha Özlü, Franziska Pruckner, David Zimmermann, Harald J. Freyberger, Elmar Brähler, Philipp Kuwert, Heide Glaesmer, Marie Kaiser, Claudia Fliss, Constantin Bornowski, Jörg M. Fegert, Christine Bergmann,


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