Ausgabe 4 des Jahres 2022 beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit
Traumatisierungen und Gewalt in Institutionen. Während im Rahmen von
(sexuellem) Missbrauch von Schutzbefohlenen in kirchlichen und
schulischen Zusammenhängen vermutlich die prominentesten Fälle für diese
Thematik bekannt werden und dementsprechend medial sehr präsent sind,
werden andere, nicht weniger wichtige Beispiele eher randständig
behandelt und wahrgenommen. Dem soll hier entgegengewirkt werden durch
eine Reihe namhafter Autor:innen, die dieses Vorhaben mit ihren
Beiträgen aus soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive
unterstützen.
So setzt sich Rafael Behr mit Gewalt von und an der Polizei auseinander und verbindet dabei phänomenologische Aspekte der Gewaltforschung mit Organisationssoziologie und -analyse.
Thomas Kron, Lena Verneuer-Emre und
Simon Schmalen fokussieren auf Gewalt an Universitäten und stellen dazu Daten aus ihrer Umfrage vor, die sie in die aktuelle soziologische Gewaltforschung einbetten.
Einen profunden Überblick über Gewalt und Trauma in Heimen liefert die
Arbeitsgruppe um Heiner Keupp, die über vielfältige Erfahrungen und Expertise in diesem Bereich verfügt.
Sabine Maschke und
Ludwig Stecher beschäftigen sich auf der Basis empirischer Daten aus den Speak!-Studien mit sexualisierter Gewalt in der Institution Schule und greifen in diesem Kontext auch das Thema Mobbing auf.