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Editorial

Die Psychoanalyse des Kindes: Kleinianische Perspektiven und technische Aspekte

Geschichten als autistische Objekte

Eine projektive Identifizierung mit Frankenstein: einige Fragen zu den psychischen Grenzen

Die Beendigung der Therapie

Halten und Loslassen: Gedanken zur Beendigung der Therapie

Frustration und Getrenntheit, Lust und Verbundenheit: Reflexionen über Bedingungen, unter denen böse oder gute Überraschungen zum Lernen anspornen

Mentalisation und die sich ändernden Ziele der Psychoanalyse des Kindes

Anmerkungen zu: Mentalisation und die sich ändernden Ziele der Psychoanalyse des Kindes

Einige neuere englische Publikationen der letzten Jahre

Personality Development London (Routledge), 1999, 200 Seiten

Psychoanalysis and Developmental Therapy London (Karnac), 1998, 237 Seiten

The Handbook of Child & Adolescent Psychotherapy London (Routledge), 1999, 475 Seiten

Englisches Heft

Kinderanalyse, 2001, Jg. 9, Ausgabe 2

Bei näherem Betrachten von Anna Freuds Kandidatenvortrag, den sie an der Wiener Gesellschaft hielt, wird ein latenter Dialog mit dem Publikum sichtbar. Der Dialog bezieht sich auf Geschwisterrivalität und die Vater-Tochter-Beziehung. Ihre Gefühle, zugleich auserwählt und vernachlässigt zu sein, werden ausgespielt. Das Empfinden der Vernachlässigung und die damit verbundenen Gefühle von Liebe und Haß werden reflektiert und als der wichtigste Aspekt ihrer Ansichten über den Masochismus dargestellt. Während sie den Ansichten ihres Vaters widerspricht, stellt sie ihren Artikel als kleine «Illustration» zu Freuds Ein Kind wird geschlagen vor.Examination of Anna Freud's first candidacy paper, presented to the Vienna Society, reveals a latent dialogue with her audience. The dialogue concerns sibling rivalry and father-daughter relationship. Her sense of both being chosen and deprived is enacted. The feeling of deprivation, and the love and hate that are involved, are reflected and expressed as major aspects of her views on masochism, the central theme of her paper. While contradicting her father's views, she presents her paper as «a small illustration» to Freud's «A Child is Being Beaten».Une examination précise du discours de candidature tenu par Anna Freud devant la Société Viennoise met en évidence un dialogue latent avec le public, concernant la rivalité entre frères et sSurs ainsi que la relation père - fille. Ses sentiment d'être à la fois choisie et négligée sont dévoilés. Son impression d'être délaissée et les sentiments d'amour et de haine qui en résultent s'extériorisent, et sont exprimés comme aspect principal de son attitude par rapport au masochisme. Tandis qu'elle contredit les avis de son père, elle présente son discours comme une 9illustration: miniature de 9Un enfant est battu:, de Freud.

Anna Freuds Schlagephantasie

Anhand des antiken Dramas Die Bakchen von Euripides und des Science-Fiction-Films Der Terminator von James Cameron wird das Problem der adoleszenten Identitätsbildung im Spannungsfeld des Wiederauflebens sexueller und aggressiver Triebregungen diskutiert. Charakteristisch für beide Mythen ist, daß in ganz ähnlicher Weise verschiedene Aspekte des Adoleszenzkonfliktes auf unterschiedliche Personen, die gegeneinander kämpfen, aufgeteilt werden. Im Zuge des pubertären Triebschubes und der körperlichen Veränderung wird nicht nur der ödipale Konflikt wiederbelebt, sondern der Adoleszente fühlt sich vor allem durch regressive Wünsche und archaische Erlebnisweisen und Ängste bedroht. Die Herausbildung einer Identität wird in diesem Zusammenhang als eine Art Illusion verstanden, die wir uns über uns selbst machen, um wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Aktives Handeln anstelle von Reflexion, die Neigung zu Gewalt und die Manipulation des eigenen Körpers werden so als Abwehr verständlich, die den Jugendlichen vor allzu bedrohlichen Einbrüchen in die Identität schützen.The author discusses the problem of identity formation in adolescence with respect to Euripides' ancient drama Bacchae and James Cameron's science fiction film The Terminator: an area of conflict emerges with the reactivation of sexual and aggressive drives. Both myths project different aspects of the adolescent conflict in a very similar manner on different persons who are adversaries. During the pubertal phase with its sexual drive and physical development, not only the oedipal conflict is revived, but also the adolescent feels particularly threatened by regressive wishes and by archaic modes of experience and anxieties. The development of an identity in this context is understood as a kind of illusion which we are able to produce in order to regain firm ground under our feet. Acting instead of reflecting, proneness to violence and the manipulation of the own body thus can be understood as the adolescent's attempt to defend himself against overly threatening intrusions into his identity.À partir de la tragédie antique Les Bacchantes de Euripide et du film de science-fiction Terminator de James Cameron l'auteur discute du problème de la formation de l'identité pendant l'adolescence. En effet, cette période est caractérisée par une tension resultant de la réapparition des pulsions sexuelles et agressives. Dans les deux mythes, divers aspects du conflit d'adolescence sont répartis de manière similaire sur différentes personnes étant adversaires. Pendant la puberté, étant marquée par des poussés de pulsions sexuelles et des transformations physiques, non seulement le conflit d'Rdipe est ranimé, mais l'adolescent se sent également menacé par des désirs régressifs, des expériences archaïques et des angoisses. Dans ce contexte la formation de l'identité est alors considérée comme une sorte d'illusion qu'on se ferait de soimême afin de reprendre pied. La réflexion faisant place à l'action constructive, la tendance à la violence et la manipulation de son propre corps deviennent ainsi compréhensibles car elles agissent en tant que défense, dont la fonction est celle d'une protection de l'adolescent contre des intrusions trop menaçantes.

Von der Schwierigkeit der Identitätsbildung angesichts libidinöser und aggressiver Strebungen in der Adoleszenz

Pentheus, Dionysos und der Terminator

Der Artikel untersucht aus aktueller Sichtweise der Kinder- und Erwachsenenanalyse das Konzept der Kastration. Der Bezug zum Körper und die Vorstellungsfähigkeiten des Kindes sind relevant für die Art, wie Haben und Wollen, Verlieren und Bekommen als Realitäten und auftauchende Protometaphern erlebt werden. Diese Metaphern haben eine wichtige Bedeutung sowohl für organisierende und desorganisierende Funktionen als auch später für affektive Zustände des Selbst und des «Selbst-mit-anderen».This paper examines the concept of castration from the vantage points of child and adult analysis. The actual body referents and conceptual capacities of the child at an early developmental phase seem relevant to the ways in which having, wanting, losing, and getting are treated as realities and as emerging proto metaphors. These metaphores are of significant importance as organizers and disorganizers or subsequent self-, and «self with other»-affect states.Cet article examine le concept de castration d'un point de vue actuel de l'analyse d'enfants et d'adultes sur ce sujet. Le rapport à son propre corps et la capacité d'imagination de l'enfant jouent un rôle significatif dans la manière d'éprouver le fait d'avoir, du vouloir, de perdre, et de recevoir comme réalités et proto-métaphores émergeantes. Ces métaphores one une signification importante non seulement en tant que fonctions organisatrices et désorganisatrices, mais aussi en tant qu'états affectifs du «moi» et du «moi en relation avec les autres».

Haben und Sein, Bekommen und Verlieren: Gedanken über die Kastration

Daß die Familie der Ort der primären Sozialisation ist, daß ein entscheidender Einfluß auf die Entwicklung des Kindes von den primären Bezugspersonen ausgeht, daß zwischen Familienmitgliedern bewußte und unbewußte Interaktionsprozesse ablaufen, ist Analytikern lange bekannt. Diese Erkenntnis für psychotherapeutische Techniken anzuwenden war ein weiterer Schritt, der zur Paar- und Familientherapie führte. Freilich wird dadurch das Feld komplizierter, auf dem ein Psychotherapeut sich bewegt. Er hat es nunmehr nicht mit einer Einzelperson zu tun, sondern mit interagierenden Partnern. Die Informationen werden sehr komplex. Der Behandler spürt seine Gegenübertragungsreaktion nicht nur auf einen Menschen, sondern auf ein System von Personen, die bewußt und unbewußt miteinander in Beziehung stehen. Um eine Hilfe für die Orientierung in diesem komplexen und rasch verwirrenden Feld auf dem Hintergrund der Psychoanalyse anzubieten, formuliere ich fünf erkenntnisleitende Gesichtspunkte, die das Verständnis einiger grundlegender Ebenen der Familiendynamik ermöglichen. Es sind dies: der vorgängige Generationenkonflikt, die familiäre Rollenzuweisung, die Bindung, die Differenzierung, der adaptive Gesichtspunkt. Familientherapie wird als eine Möglichkeit vorgestellt, in der psychoanalytischen Kinder- und Jugendlichen-Therapie aus dem Verständnis der Familiendynamik eine Ergänzung der eigenen therapeutischen Perspektive zu entwickeln.Family is the place of primary socialization where the primary referents have a decisive influence upon the development of the child, and where conscious and unconscious processes of interaction take place. To apply this knowledge to psychotherapeutic techniques was a further step that led to relationship and family therapy. Because of that the field where the psychotherapist is active of course becomes more complicated. Now he has to deal with not only a single person but with interacting partners. Informations become very complex. The therapist perceives his reactions in the counter-transference not only referring to one individual but referring to a system of persons that is consciously or unconsciously in interrelation with each other. In order to offer support and guidance in this complex and quickly confusing field on the background of psychoanalysis the author defines five aspects of perception, which allow insight in some fundamental levels of family dynamics. These are: the preceding conflict of the generations, the role assignment within the family, the attachment, the differentiation, the aspect of adaptability. Family therapy if presented as a possibility to develop a more complete view of one's own therapeutic perspective in psychoanalysis with children and adolescents.Les analystes savent depuis longtemps que la famille est le lieu de socialisation primaire, que la personne de référence primaire a une influence décisive sur le développement de l'enfant, qu'entre les membres de la famille se déroule un processus conscient et inconscient. Cette connaissance utilisée dans les techniques thérapeutiques a été un pas supplémentaire en direction de la thérapie du couple et de la famille. Evidemment, le domaine dans lequel s'engage le psychothérapeute devient par là plus compliqué. Il a dorénavant non pas à faire a une seule personne, mais à des partenaires agissant de manière interactive. Les informations deviennent très complexes. Le traitant perçoit les réactions à ses contre-transferts, pas seulement à un être humain mais à un système de personnes consciemment ou inconsciemment en relation l'une avec l'autre. Afin de pouvoir s'orienter dans ce domaine complexe et rapidement confus, je propose une aide reposant sur la psychoanalyse et dont j'exprime ici les cinq points de vue directeurs connus, qui rendent possible la compréhension de quelques-unes des règles fondamentales de la dynamique de famille. Ce sont : d'abord le conflit de génération, la distribution des rôles au sein de la famille, le lien, la différenciation, le point de vue adaptif. La thérapeutique familiale est représentée, en matière de thérapie psychoanalytique de l'enfant et de l'adolescent dans le sens d'une dynamique de famille, comme une possibilité de développer un complément à la propre perspective thérapeutique.

Familiendynamik als Brücke zwischen Kinderanalyse und Psychoanalytischer Familientherapie

Edna O'Shaughnessy

Bücher, Übersetzungen oder Beiträge

Kinderanalyse, 2001, Jg. 9, Ausgabe 2

Kinderanalyse, 1999, Jg. 7, Ausgabe 2