Der erste Band der kritschen Stuttgarter Benn-Ausgabe enthält die »Gesammelten Gedichte« von 1956, deren Folge Benn selbst im letzten Jahr seines Lebens durch Neugruppierung der Sammlungen und Zyklen seines lyrischen Œuvres festgelegt hat. Der Apparat bietet alle erhaltenen Vorstufen und Varianten der gedruckten und ungedruckten, vielfach erstmals entzifferten Überlieferung.
Der vorliegende Band enthält die zu Lebzeiten Benns zwar veröffentlichten, aber von der Sammlung letzter Hand 1956 ausgeschlossenen Texte; er bietet die »Poetischen Fragmente« und aus dem Nachlass eine Anzahl bisher noch unbekannter Gedichte.
Dieser erste der drei Prosabände sammelt die zwischen 1910 und 1932 entstandenen Texte, die herkömmliche Gliederung nach Gattungsbegriffen wie »Novelle« und »Essay«, »Rede« oder »Autobiographie« aufhebend, weil sie dem Charakter von Benns Prosawerk nicht entspricht.
Dieser Band sammelt und erläutert die zwischen 1933 und 1945 entstandenen Prosatexte Benns. Dem großen programmatischen Essay (»Der neue Staat und die Intellektuellen«) folgt die Rede (auf George, auf Marinetti); das Gutachten für die Preußische Akademie der Künste steht neben dem im Rundfunk verlesenen, berühmt gewordenen Brief (»Antwort an die literarischen Emigranten «). Weiter enthalten sind die großen Texte: »Lebensweg eines Intellektualisten«, »Weinhaus Wolf« und »Roman des Phänotyp«.
Die in den Nachkriegsjahren bis 1950 entstandenen Texte sind Zeugnisse der Rückkehr Benns ins öffentliche literarische Bewusstsein, seines »Comeback«. Enthalten sind die großen Texte »Der Ptolemäer«, »Der Radardenker« und »Doppelleben«. Erläuterungen, Rezensionen und Benns Rede auf »Nietzsche – nach 50 Jahren« werden ergänzt durch fünf in den bisherigen Werkausgaben fehlende Texte sowie die »Prosaischen Fragmente«.
Band VI, der wie die vorliegenden Bände die Summe philologischer Forschung an den in der Fassung letzter Hand abgedruckten Texten zieht, enthält Benns Prosa der Jahre 1951–1956.
Als der erste Band der Stuttgarter Ausgabe erschien, war noch längst nicht klar, was sich an unbekannten Dokumenten während der Arbeit in den Literatur-, Rundfunk- und Zeitungsarchiven finden würde. Die nun im letzten Band verarbeiteten Lektüretexte, Briefzeugnisse und Rundfunkarbeiten Benns machen deutlich, welche Wegstrecke diese Ausgabe für unsere Kenntnis Benns zurückgelegt hat.
»Der ›Ptolemäer‹ ist ein Gedanken- und Problemmassiv aktuellsten Charakters. Alles zusammen ist es reine Kunst – ohne Rücksicht darauf, welche Konsequenzen sich daraus ergeben ...« Gottfried Benn