Thomas Frahm

Beim Warten Mit welchem Durst du jagst zu deinen ungezählten Treffen, als wäre ich ein ausgetrocknet Brot, bei dessen Anblick du sofort nach Wasser fragst - Mit welcher Gier du auswärts isst (als wäre ich der Inbegriff von Hungertod), derweil die Straßenköter schon wie Wölfe kläffen und meine Seele ...

Wer ihn einmal in der Nase hatte, den Duft des alten Bulgarien, der wird ihn so schnell nicht vergessen. Als ich 1988 zum ersten Mal ins Land kam, war ich ganz überrascht, dass diese changierende Mischung aus Laubfeuer, Schafwolle, Quitten, köchelnden Aprikosen, doppelt destilliertem Pflaumenbrand, ...

Das war er also, der Großstadtdschungel, nach dem ich mich in der geordneten Perspektivlosigkeit meines deutschen Daseins immer gesehnt hatte: Nach zwei Tagen Fahrt im Kleinbus, in den ich das allernötigste Hab und Gut verladen hatte, war ich von einem idyllischen westdeutschen Städtchen mit ...

Thomas Frahm In den Blick gerückt Bulgariens Literatur wird wieder exportfähig Von 1945 bis kurz nach der Jahrtausendwende sah es so aus, als müsste ein bulgarischer Autor, der Bücher im (westlichen) Ausland veröffentlichen wollte, am besten gleich mitgehen. Besser noch, er schrieb sie erst dort. ...

Den Wunsch, über die Nacht zu schreiben, in der sich die kleine Saschka kurz, heftig und gegen meinen Willen für immer in mein Leben drängte, habe ich schon lange. Offenbar bin ich verloren, wenn nicht ab und zu ein Mensch ungefragt meine enge Welt betritt und mich daraus aufscheucht. Manchmal, ...