Der Nachtblaue

Buchdeckel „978-3-608-93546-2

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Die Ereignisse eines einzigen Tages in Rom, reich wie eine Lebensreise

Rom, Anfang Dezember: Sie sieht ihn, den Unbekannten, abends, im Dämmer der Kirche Aracoeli. Und verliert ihn später, im Gedränge der Stadt, aus den Augen. Doch wird sie fortan nach ihm suchen, denn er hat auf fast magische Weise ihr Interesse erregt.

Einen Tag lang streift C., die Heldin dieses Romans, durch die Gassen und Plätze der Ewigen Stadt: Belustigt und berauscht, lebenssüchtig und nachdenklich. Menschen, Farben und Geräusche treiben vorbei; Alltagsdramen, Anblicke des Elends und Glücksmomente sammeln sich zu einem Kaleidoskop. So lernt C. einen blinden Obdachlosen kennen, den sie, nach einigen skurrilen Szenen mit den römischen Carabinieri, zu einem alten Kloster begleitet - eine Tour, die mit einer erotischen Eskapade endet. Ein einziger Tag, reich wie eine Lebensreise. C., die eigentlich einen Roman schreiben will, erlebt hier den Roman ihres Lebens. Eine Odyssee, auf der Tod und Sexualität, Kunst und Gewalt, Sehnsucht und Einsamkeit dicht beieinanderliegen. Zum Schluß wird sie ihn noch einmal sehen, eine entscheidende Sekunde lang.

»Das überzeugt mich: In energischer, bildkräftiger Sprache geschrieben, die sich hochschraubt aus dem Straßenstaub über die Wolken und wieder zurück.«
Brigitte Kronauer

Für das Buch Der Nachtblaue hat Elisabeth Binder den Förderpreis zum Fellbacher Mörike-Preis 2004 erhalten.

Ebenfalls von Elisabeth Binder bei Klett-Cotta:
Sommergeschichte
Zum Buch über "Autor/in".
Leseprobe
Sie sah auf das Gebrodel um einen der Wasserfälle, diesen empfindlichen Hexenkessel, schäumenden Aufruhr, und wie das Beckenwasser, derart getroffen, aufzuckte, mit gischtigen Wasserwerfern aus der Tiefe gegenfeuerte gegen das Trommelfeuer von oben, aufzuckte, aufzischte, und, blasig gepeitscht, sich wegkräuselte, wegkringelte und befriedigt vor sich hinblubbernd verflachte und verebbte. Und noch ganz draußen, ganz am Rand, wo das Brunnenbecken sich zur Oberfläche hochdrängte, so daß nur ein dünner Film noch den Stein deckte, kraulte es sich im animierten Nachspiel und huschte in einem Netzwerk zitternder Lichtbilder über den türkis gestrichenen Grund.

Und wieder sah C. die Meeresweite vor sich, von der sie sich kaum hatte trennen können. Bis zur Dämmerung hatte sie, zusammen mit einem still lesenden Paar, auf der sonst gänzlich verlassenen Terrasse eines Straßencafés gesessen, das sachte Schürfen und Schleifen der Brandung unter sich.

Gegen Abend aber war mit der sinkenden Sonne das Blau immer sprechender geworden, zusammen mit dem glühenderen Sand, als stiege der Geist des Meeres erst jetzt aus der Tiefe, wo er geruht hatte, zur Oberfläche hoch und ein kleines Stück an das ihm angetraute Land, Festland - das unerheblicher wurde vor von Augenblick zu Augenblick, angesichts der Meeresbläue, der nachdunkelnden, wegdämmernden ...

C. richtete sich auf, nahm den Fuß vom Geländer - und machte sich gerade noch rechtzeitig aus dem Schußfeld einer Kamera, womöglich hätte sie sonst für eine halbe Ewigkeit neben einer watschligen Amerikanerin auf einem Erinnerungsbild, höchst unerwünschterweise in die Staaten verschleppt, figuriert.

An einer anderen Ecke des Brunnens posierten, mit weißen Sonnenhütchen, zwei Japanerinnen.
Klett-Cotta Roman 2000
180 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-93546-2
autor_portrait

Elisabeth Binder

Elisabeth Binder ist 1951 in Bürglen (Thurgau/Schweiz) geboren. Nach einem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Zürich war sie Lehrerin, ...

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