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Gefühlte Opfer

Illusionen der Vergangenheitsbewältigung

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Beschreibung


Das heikelste Thema der deutschen Zeitgeschichte

Von der unendlichen Bürde entlasten: Diese Sehnsucht bestimmt Erinnern und Gedenken an das Dritte Reich

Seit Jahrzehnten empfinden sich die Deutschen als gefühlte Opfer und vertrauen seit der Rede Richard von Weizsäckers 1985 dem Versprechen, Erinnerung führe zu »Erlösung«. Diese Erinnerungsmoral untersuchen Ulrike Jureit und Christian Schneider historisch, geistesgeschichtlich und psychoanalytisch. Ihr Fazit: Eine vollkommene »Vergangenheitsbewältigung» bleibt eine Illusion.

Bibliographische Angaben


2. Aufl. 2011, Erscheinungstermin: 13.07.2010, 253 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-608-94649-9

Autor:innen


Ulrike Jureit

Ulrike Jureit, Dr. phil., Historikerin, Hamburger Institut für Sozialforschung, Sprecherin der zweiten Wehrmachtsausstellung.

Ulrike Jureit, Dr. phil., Historikerin, Hamburger Institut für Sozialforschung, Sprecherin der zweiten Wehrmachtsausstellung.

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Christian Schneider

Christian Schneider, geboren 1951, Dr. phil. habil., Privat dozent an der Universität Kassel; zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich psychoanalyt...

Christian Schneider, geboren 1951, Dr. phil. habil., Privat dozent an der Universität Kassel; zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich psychoanalytischer Kulturtheorie.

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Inhaltsverzeichnis


ULRIKE JUREIT UND CHRISTIAN SCHNEIDER Unbehagen mit der Erinnerung
ULRIKE JUREIT Opferidentifikation und Erlösungshoffnung: Beobachtungen im erinnerungspolitischen Rampenlicht
I. Erinnerung wird zum Gesellschaftszustand: Eine Beobachtung
Olympioniken der Betroffenheit: Ein Unbehagen . . Geliehene Identitäten: Die Figur des »gefühlten Opfers«
Everything is under Control: Normierungstendenzen einer opferidentifizierten Erinnerungskultur
II. Erinnerung und Erlösung: Ein Missverständnis
Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung: Eine Inanspruchnahme
Formen säkularen Erinnerns: Zwischen Abstinenz, Imitation und Irritation
III. Die Theorie des kulturellen Gedächtnisses: Eine Kritik
Erinnerungen im Wechselrahmen
Assmann & Assmann: Erinnerung als kulturelle Arterhaltung
Wir-Gefühle am Abgrund
IV. Reichweiten des Erinnerns: Eine Perspektive
Sehnsucht nach dem Neuanfang: Generation und Gedächtnis
Global denken - global erinnern? Opferidentifikation als europäisches Gemeinschaftsversprechen
Wem gehört der Holocaust? Deutungskonflikte in der Weltgesellschaft
CHRISTIAN SCHNEIDER Besichtigung eines ideologisierten Affekts: Trauer als zentrale Metapher deutscher Erinnerungspolitik
V . Grundlagen der Vergangenheitspolitik
1966. Theodor W. Adorno: Negative Dialektik
Die Sprecherposition der »Kritischen Theorie« nach 1945
1968. Jürgen Habermas: Erkenntnis und Interesse
1967. Alexander und Margarete Mitscherlich: Die Unfähigkeit zu trauern
VI . Sigmund Freud: Trauer und Melancholie
VII. Trauer und Geschichte. Formen der Erinnerung
Norbert Elias: Jeder trauert um seine Toten
Kollektive Fehlleistungen
VIII. Noch einmal Trauer: Modelle einer anderen Affektkultur
Trauer als »Selbstreflexion im verlorenen Anderen«
Auf dem Weg zu einer neuen Erinnerungskultur?
Anmerkungen