Ein einzigartiges Dokument der Geschichtswissenschaft – Eine echte Entdeckung!
Braudels Vorlesungen in deutscher Kriegsgefangenschaft sind ein Schlüssel zur Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts. Ein unerlässliches Buch für das Verständnis eines der bedeutendsten Historiker.
1940 geriet Leutnant Fernand Braudel in deutsche Kriegsgefangenschaft. Fünf Jahre lang, zuerst in Mainz, dann in einem Lager bei Lübeck, wartete der Historiker auf die Befreiung – und füllte gleich-zeitig hunderte Notizhefte. So entstand sein berühmtes Buch »Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II.«, das die Geschichtsschreibung revolutionierte. Aber Braudel hielt auch Vorträge im Rahmen der »Lageruniversitäten«. Zufällig wurde ein Teil dieser Manuskripte kürzlich wiedergefunden, aus denen Braudel noch vor Kriegsende ein Einführungsbuch in die Geschichtswissenschaft zusammenstellen wollte. In diesen Texte wird zum ersten Mal sichtbar, wie sich der Historiker die Geschichte als Wissenschaft und Handwerk vorstellte, wie sich aktuelle »Zeitgeschichte« und die »Geschichte der langen Dauer« zueinander verhalten. Diese Vorträge dienten ihm in den Kriegswirren und in trostloser Gefangenschaft als »Schlüssel zur Welt«.
Inhaltsverzeichnis
»... was für ein Programm Braudel da entwirft: Eine neue, revolutionäre, ja, eine "imperialistische" Geschichtswissenschaft malt er aus, die mit den Gewohnheiten und Bequemlichkeiten der traditionellen Geschichtsschreibung bricht, das empirische Terrain besetzt und sich die Methoden der Nachbardisziplinen aneignet. Der Historiker soll zugleich Soziologe, Ökonom, Geograph sein.«
Kim Priemel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.8.2013
»Braudels Vorlesungen ... geben hoch interessanten Einblick in die Werkstatt eines Historikers, der sich auch Zuhörern, die nicht vom Fach waren, verständlich zu machen wusste ... eine vorzügliche Einführung in das Hauptwerk des Historikers.«
Urs Bitterli, Bücher am Sonntag (NZZ), 30.6.2013
»Man mag es kaum glauben, dass eins der bedeutendsten Geschichtswerke des 20. Jahrhunderts in deutscher Kriegsgefangenschaft entstanden ist.«
Jörg Aufenanger, Berliner Zeitung, 20./21. Juli 2013