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Die Entwicklung des Erkennens, Band III

Die Entwicklung des Erkennens, Band III

Das biologische Denken. Das psychologische Denken. Das soziologische Denken

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Beschreibung


Jean Plaget Gesammelte Werke:
„Diese zehn Bände haben mindestens zwei Gedanken gemeinsam: Der erste lautet dahin, dass das menschliche Denken in seinen vielfältigen Formen und seinen aufeinanderfolgenden Etappen nie vorausbestimmt oder vorausgeformt ist, und dies weder in der Objektwelt noch im Subjekt. Vielmehr enthält es immer ein Element der Konstruktion und der Neuschöpfung, die aus den Wechselwirkungen - man könnte auch von einer Art Dialektik sprechen — zwischen dem Subjekt und den Objekten hervorgeht...
Der zweite allgemeine Gedanke besagt, dass dieses Aufeinanderpassen des Denkens und der Wirklichkeit kein bloßes äußeres Ergebnis von tastenden Versuchen und Korrekturen der Handlung darstellt: Das Aufeinanderpassen reicht tiefer, und seine Ursachen müssen im Bereiche der biologischen Organisation liegen.
Darum braucht zwar die Entwicklungspsychologie eine Erkenntnistheorie, um sich zu konstituieren; das Umgekehrte aber ist ebenso wahr, denn wenn die Erkenntnistheorie über 'ihre notwendigen Formalisierungen hinaus auf psychologische Hypothesen zurückgreift - und dies tut sie immer in der einen oder anderen Form, auch wenn diese negativ ist —, so bleibt doch die Aufgabe, diese Deutungen im Lichte der Tatsachen zu verifizieren. Dieser Aufgabe haben wir uns in den Werken unterzogen, welche der Klett-Verlag publiziert."
Jean Piaget

Mit diesem dritten Band der „Entwicklung des Erkennens" schließt Piaget seine Überlegungen zur Erkenntnistheorie ab. Nach dem mathematischen und dem physikalischen Denken beschreibt er Formen des wissenschaftlichen Denkens, wie es in der Biologie, in der Psychologie, aber auch in der Soziologie und im Rechtsdenken beobachtet werden kann. Piaget gelangt damit jedoch nicht an ein Ende, sondern wieder an den Anfang seiner Überlegungen zurück: Die Formen wissenschaftlichen Denkens lassen sich nicht linear aufreihen, sondern nur zum Kreis zusammenschließen, der, wie der Farbkreis, die einzelnen Spektralbereiche zusammenfasst. Im ersten Teil seines dritten Bandes befasst sich Piaget vor allem mit den Problemen der biologischen Klassifikation, sind doch die darin enthaltenen Ordnungsrelationen eng mit den logischen „Gruppierungen" verwandt, die Piaget als eine wesentliche Stufe in der Entwicklung des Denkens überhaupt, besonders aber auf dem Weg zur Erarbeitung des Zahlbegriffs und des Längenbegriffs betrachtet. Piaget ist sich aber auch bewusst, dass die Klassifikation der Lebewesen eine wichtige Voraussetzung für die Entdeckung der Evolution darstellt. Mit den biologischen Entwicklungstheorien befasst er sich deshalb eingehend, vergleicht sie mit den dazu parallelen Erkenntnistheorien und zeigt, dass der verbreitete methodologische Empirismus des Biologen keineswegs mit den Prinzipien übereinstimmt, die dieser innerhalb seines Fachbereichs, etwa bei den Mutations-und Entwicklungstheorien, akzeptiert.
Im zweiten Teil steht vor allem der psycho-physiologische Parallelismus im Zentrum der Betrachtungen. Die bewussten Handlungen beinhalten Entscheidungsfreiheit, den Aufbau eines Wertsystems oder gar einer Werthierarchie. Die physiologischen Prozesse jedoch, ohne die kein Handeln möglich ist, sind kausal determiniert. Dieser Widerspruch lässt sich nicht ras der Welt schaffen; man muss vielmehr annehmen, dass die zwei Prozesse, der kausal physiologische und der implikative bewusste, parallel nebeneinander herlaufen, ohne dass man sie miteinander vermischen darf: hier hat der Kreis der Wissenschaften eine Nahtstelle. Das soziologische Denken schließlich ist eng mit dem psychologischen verwandt. Auch hier bildet sich keine lineare Kette: Biologie -> Psychogie -> Soziologie, sondern die beiden letztgenannten Disziplinen „behandeln dasselbe Objekt, aber von zwei verschiedenen, komplementären Seiten aus". Der psycho-physiologische Parallelismus, der beim Individuum Bewusstsein und Physiologie sowohl trennt als auch verbindet, lässt sich deshalb auch im Sozialen feststellen.

Bibliographische Angaben


1. Aufl. 1973, Erscheinungstermin: 01.07.1973, 315 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-12-926360-0

Autor:innen


Jean Piaget

Jean Piaget (1896 – 1980) gilt als bedeutendster Entwicklungspsychologe des 20. Jahrhunderts. Sein Werk erweist sich als eine umfassende Theorie de...

Jean Piaget (1896 – 1980) gilt als bedeutendster Entwicklungspsychologe des 20. Jahrhunderts. Sein Werk erweist sich als eine umfassende Theorie der Entwicklung des Erkennens, Denkens und Wissens, dem aufgrund des nachhaltigen Einflusses auf die Pädagogik, Psychologie und Erkenntnistheorie der Status eines Klassikers der Humanwissenschaften zukommt.

Zusatzmaterial: >> chronologische Bibliographie der veröffentlichten Werke von Jean Piaget:
https://www.klett-cotta.de/medi...

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