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Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit

Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit

Hilfen für Kriegskinder im Alter

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Beschreibung


Hilfen für Kriegskinder im Alter - Erweiterte Neuausgabe

Fast ein Viertel der deutschen Gesamtbevölkerung und ein Drittel aller Erwachsenen sind heute über 65 Jahre alt. Alle diese Menschen sind vom Zweiten Weltkrieg und seinen unmittelbaren Nachwirkungen geprägt. Bisher wurden die psychosozialen Folgen der Kriegserfahrungen von Therapeuten, Sozialarbeitern, Pflegern und Seelsorgern zu wenig wahrgenommen. Die Neuauflage enthält ein zusätzliches Kapitel über Selbsthilfe für Betroffene.

Wir wissen heute, dass die älteren Jahrgänge als Kriegskinder oder -teilnehmer durch den Zweiten Weltkrieg geprägt wurden und dass diese Erfahrungen gerade im Alter wieder hochkommen.

Unbestreitbar ist, dass diese Generation typische Verhaltensweisen entwickelt hat, die zwar in der Kriegs- und Nachkriegszeit vorteilhaft waren (»Was uns nicht umbringt, macht uns stärker«, »Hart wie Krupp-Stahl«). Im Alter erweisen sie sich jedoch als problematisch, etwa dann, wenn die Älteren ihre eigene Fürsorge vernachlässigen, körperliche Belastungen ignorieren und Krankheiten nicht auskurieren. Dadurch, dass vergangene Erfahrungen in beratenden und therapeutischen Gesprächen berücksichtigt werden, kann Hilfe geleistet, Entlastung gegeben und Stabilität bewirkt werden. Der Psychoanalytiker und Alternsforscher Radebold zeigt aber auch, was die Betroffenen selbst dazu beitragen können.

Bibliographische Angaben


5. Auflage 2014, Erscheinungstermin: 09.06.2015, 278 Seiten
ISBN: 978-3-608-10457-8

Autor:innen


Hartmut Radebold

Hartmut Radebold, geboren 1935, Univ. Prof. em., Dr. med., war Psychiater und Psychoanalytiker und Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie der U...

Hartmut Radebold, geboren 1935, Univ. Prof. em., Dr. med., war Psychiater und Psychoanalytiker und Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie der Universität Kassel. Er gilt als »Nestor der deutschsprachigen Psychotherapie Älterer« (PSYCHE) und befasste sich mit der Entwicklung und dem Befinden der Kriegskinder. 2009 erhielt er für seine Forschungen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im September 2021 ist er in Kassel verstorben.

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Inhaltsverzeichnis


Anstelle eines Vorworts - Ein Briefwechsel
1. Müssen wir zeitgeschichtlich denken, wenn wir Älteren professionell begegnen?
2. Was geschah damals noch? Verluste, Gewalterfahrungen, Flucht und Vertreibung
Zwischenfrage I: Dürfen wir uns als Deutsche mit diesem Teil unserer Geschichte befassen?
3. Altersjahrgänge der Betroffenen und ihr Erfahrungshorizont
Zwischenfrage II: Waren alle betroffen und alle traumatisiert?
4. Wie reagierten die Betroffenen, ihre Familien und die Gesellschaft damals - aktuell und langfristig?
5. Spätfolgen bei über 60-Jährigen und Älteren?
Symptomorientierung bei vernachlässigter Ätiologie
Zeitgeschichtliche Perspektive: Fehlanzeige
Woher stammen unsere Kenntnisse?
Folgen: Ich-syntone Verhaltensweisen
Folgen: Psychische Störungen
Folgen: Persönlichkeitsveränderungen
Folgen: Bindungs- und Beziehungsstörungen
Folgen: Veränderungen der Identität
Folgen: Funktionelle Störungen und körperliche Erkrankungen
Folgen: Erscheinungsformen im Zeitablauf
Folgen: Trauma-Reaktivierungen und Re-Traumatisierungen
Folgen: Nationalsozialistische Erziehung, Traumatisierung und/oder neurotischer Konflikt
Notwendige Differenzierung: nach Jahrgangsgruppen und Geschlecht
Notwendige Differenzierung: nach Entwicklungsphasen
Notwendige Differenzierung: nach Subgruppen
Zwischenfrage III: Muss man die alten Geschichten
wieder aufwühlen?
6. Welche Erfahrungen wurden an wen weitergegeben?
7. Lebenslang psychisch stabil?
Erreichte vorläufige psychische Stabilität
Vulnerabilität und Resilienz
Psychisch stabil = psychisch gesund?
Abnehmende psychische Stabilität im mittleren Erwachsenenalter
Lebenslang psychisch stabil?
8. Älterwerden: Entlastung oder Verschlimmerung?
Der eigene Körper als letzterVerbündeter
Fehlende Kindheit oder Pubertät
Fortschreitende Einschränkung der Identität?
Lebenslang und für das Altern benachteiligt?
Vorhandene und dazu noch brauchbare Modelle für das eigene Altern?
Abgewehrte Trauer
Gefürchtete erneute Abhängigkeit
Prognose
Zwischenfrage IV: Müssen wir uns jetzt erneut die Geschichten von »damals« anhören?
9. Zeitgeschichtlich denken und einfühlen
9.1 Zur Psychotherapie über 60-Jähriger - Kenntnis- und Erfahrungsstand
9.2 Spezifische Beziehungskonstellationen
9.3 Aufgabenstellung
9.4 Zugang, Abklärung und Arbeitsauftrag
Hinweise und Chiffren
Die Frage nach Alter oder Jahrgang
Behutsame Neugier
Mögliche Schwierigkeiten
Akzeptierendes Einfühlen
Zwischenschritt: Zeit lassen
Zwischenschritt: reflektierend innehalten
Zur Diagnose: Systematische Erfassung
Zur Diagnose: Differenzialdiagnose funktioneller und psychischer Symptomatik
Zur Diagnose: Depression oder Trauer
Zur Diagnose: Depression oder Demenz
Zur Diagnose: Trauma oder neurotische Störung Arbeitsauftrag
9.5 Begleitende differenzierte Hilfestellung
9.6 ... in der Psychotherapie
9.7 ... in der Beratung
9.8 ... in der allgemeinen ärztlichen Versorgung
Hausarzttätigkeit
Krankenhaustätigkeit
In der Rehabilitation
9.9 ... in der gerontopsychiatrischen Versorgung
9.10 ... in der Pflege.
Häusliche Pflege
Institutionelle Pflege
9.11 ... in der Seelsorge
9.12 Supervision
10. Warum wissen wir so wenig darüber?
Die Frage an die Psychoanalyse
Die Frage an die zeitgeschichtliche Forschung
»Kriegskinder« = Alterskohorten mit fehlendem Gruppenbewusstsein?
11. Selbsthilfe für Betroffene
12. Holt uns unsere eigene Geschichte wieder ein?
13. Zeitgeschichtlich denken - Aufgabe nur bei Älteren?
14. Nachwort
Dank
Literatur
Anmerkungen
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