Dieses Lesebuch versammelt die rebellischen und kämpferischen Literaten des 20. Jahrhunderts zu einem vielstimmigen Aufschrei, der den Leser auffordert, einzustimmen und sein Aufbegehren kundzutun.
»Ich empöre mich, also sind wir«, schreibt Albert Camus, für den sich in der Rebellion eine der wesentlichen Dimensionen des Menschen offenbart: die Überwindung der eigenen Sprachlosigkeit angesichts gesellschaftlicher Repression. Oftmals waren es Schriftsteller, die als erste aufgeschrien und Stellung bezogen haben, wenn sie den Raum der individuellen Freiheit bedroht sahen.
In Rebel Yell kommen die wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts zur Sprache, die sich in Wort und Tat den scheinbaren Selbstverständlichkeiten unserer modernen Welt widersetzt haben. So unterschiedlich die politischen Standpunkte sind, halten die versammelten Polemiken und Geschichten durchgehend den Moment des Aufschreis fest, der mal ohrenbetäubend laut und festentschlossen ist wie bei Jack London und Andre Malraux, mal leise und überlegt wie bei Che Guevara und Bruce Chatwin, mal voll subversivem Spott wie bei Henry Miller und William S. Burroughs, mal kämpferisch und leidenschaftlich wie bei Ulrike Meinhof und Pier Paolo Pasolini, mal ironisch wie bei Ilja Ehrenburg und Edward Limonow, mal überdreht wie bei Antonin Artaud und Allen Ginsberg, mal geknebelt wie bei Ernst Jünger oder stumm wie bei Sylvia Plath.
Doch egal wie kraftvoll, nie gleicht dieser Schrei einem Siegesgeheul, immer ist er sich der Möglichkeit bewußt, von der Gesellschaft ungehört zu verhallen.