»Per Leo trifft mit seinem Buch Tränen ohne Trauer (so lautet der Haupttitel, mit Botschaft) seltsamerweise den Zentralnerv der deutschen Bewusstseinslage im Sommer 2021. Es geht um die Auseinandersetzung mit Holocaust und Nationalsozialismus und darum, wie sie sich verändern sollte. Leo formuliert ein reflektiertes Unbehagen an den Debatten um die Erinnerung in den letzten Jahren – mal analytisch, mal polemisch, mal anekdotisch autobiografisch, jedenfalls quer zu allen ideologischen Lagern, auf eine subjektive, schillernde, eigenwillig-unkonventionelle Art, äußerst anregend, äußerst nervig.«
Alexander Cammann, DIE ZEIT
In der ZEIT ist eine neue spannende Rezension zu »Tränen ohne Trauer« von Per Leo erschienen. Rezensent Alexander Cammann beschreibt seinen Leseeindruck zum Buch, das »mit kritischem Selbstbewusstsein die Landschaften der deutschen Gedenkkultur« durchstreift.
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Über das Buch:
Auf unsere Erinnerungskultur sind viele Deutsche stolz. Tatsächlich aber diente sie oft nur der eigenen Entlastung. Und sie hat unser Geschichtsbewusstsein verengt. Per Leo weitet es wieder, indem er den Blick öffnet: in die USA und zur DDR, nach Israel und Polen, zurück in eine unaufgeräumte Vergangenheit, nach vorne in ein unvollkommenes Einwanderungsland.
Dieses radikale Buch verbindet eine Provokation mit einem Angebot. Es irritiert unseren Läuterungsstolz, und zugleich verlockt es zu einem frischen Blick auf die eigene Geschichte. Im Umgang mit dem Nationalsozialismus haben die Deutschen manches geleistet, sie sind aber auch vielen Illusionen erlegen. Heute droht eine Vergangenheit, die umso häufiger beschworen wird, je weniger man von ihr weiß, den Blick auf die Gegenwart zu verstellen. Migration und Wiedervereinigung haben unser Land so verändert, dass wir lernen müssen, anders auf uns selbst zu blicken. Weniger provinziell, weniger zwanghaft, weniger egozentrisch. Weltoffener, vielfältiger, neugieriger. Ein Leitmotiv, das uns dabei den Weg weisen könnte, ist für Leo das deutsch-jüdische Verhältnis. Wer bereit ist, die routinierte Betroffenheit über den Holocaust hinter sich zu lassen, wird auf eine verblüffende Vielfalt stoßen. Denn »die Juden« gibt es nicht – und auch hierzulande kann man viel, viel mehr sein als bloß »kein Nazi«.
>> Zum Buch und zur Leseprobe
Per Leo, geb. 1972, wurde mit einer Arbeit über die Geschichte des Antisemitismus in Deutschland promoviert. Sein Debütroman »Flut und Boden« stand ...
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