»Die ungebändigte und rätselhafte Poesie des Ganzen überwuchert die Blöße
mancher Einzelheiten: wenn sich die Lippen eines kauenden Mundes
„akrobatisch kräuseln“, jemand „postperplex“ mit dem Zeigefinger gen
Westen weist oder auf die Frage, wie er heiße, steif wie in einem
höfischen Roman antwortet „Leon ist mein Name.“ Manch terminologisches
Ungetüm lauert im Unterholz dieses literarischen Bannwalds. Aber man
kann nicht gleichzeitig das Wilde fordern und das Ebenmäßige einklagen.«
Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung
Die Stuttgarter Zeitung hat am 19. Juli eine spannende Buchbesprechung zu dem neuen Roman »Zeit der Wildschweine« unseres Autors Kai Wieland veröffentlicht.
Über das Buch:
Reisejournalist Leon will vieles sein: Boxer, Gitarrist, Surfer,
Weltenbummler. Stattdessen ist der junge Mann vor allem ein großer Film-
und Literaturliebhaber, der sein fragiles Selbstbild ständig neu
ausrichtet. Als sein Vater ihm einen Wohnungstausch vorschlägt, freundet
er sich mit seiner neuen Identität als Hausbesitzer ebenso schnell an
wie mit der Idee, einen beinahe Unbekannten mit auf sein nächstes
Projekt zu nehmen.
Doch die anstehende Reise verläuft nicht wie
geplant. Je länger Leon und Janko in Frankreich nach Niemandsorten
suchen, desto stärker verwickeln sie sich in einen intellektuellen
Machtkampf. Wer, so die alles entscheidende Frage, gewinnt mit seiner
Kunst die Deutungshoheit über die Realität – der Journalist oder der
Fotograf? Als sich abzuzeichnen beginnt, dass Janko Verrat an der
gemeinsamen Sache begehen wird, ist es für Leon längst zu spät,
unbeschädigt aus der verhängnisvollen Beziehung zu entkommen.
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