»Die Elastizität von Ulla Lenzes Sprache sorgt dafür, dass der Roman
Thriller und Seelenporträt zugleich sein kann. An den besten Stellen
wirkt die Innenwelt der Figuren nicht weniger gefährlich als das New
Yorker Nachtleben, und Lenze macht aus den Bars der Deutschenviertel
oder von East Harlem eine grossartige Kulisse für dieses psychologische
Doppelspiel.«
- Paul Jandl, Neue Bürcher Zeitung
In der neuen Bürcher Zeitung beschreibt Paul Jandl seinen Eindruck von Ulla Lenzes neustem Roman »Der Empfänger«.
Über das Buch:
Vor dem Kriegseintritt der Amerikaner brodelt es in den Straßen New
Yorks. Antisemitische und rassistische Gruppierungen eifern um die
Sympathie der Massen, deutsche Nationalisten feiern Hitler als den Mann
der Stunde. Der deutsche Auswanderer Josef Klein lebt davon relativ
unberührt; seine Welt sind die multikulturellen Straßen Harlems und
seine große Leidenschaft das Amateurfunken. So lernt er auch Lauren,
eine junge Aktivistin, kennen, die eine große Sympathie für den stillen
Deutschen hegt. Doch Josefs technische Fähigkeiten im Funkerbereich
erregen die Aufmerksamkeit einflussreicher Männer, und noch ehe er das
Geschehen richtig deuten kann, ist Josef bereits ein kleines Rädchen im
Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr. Josefs
verhängnisvoller Weg führt ihn später zur Familie seines Bruders nach
Neuss, die den Aufstieg und Fall der Nationalsozialisten aus der
Innenperspektive erfahren hat, und letztendlich nach Südamerika, wo ihn
Jahre später eine Postsendung aus Neuss erreicht. Deren Inhalt: eine
Sternreportage über den Einsatz des deutschen Geheimdienstes in Amerika.