Corona-Tipps von unseren Fachleuten: Hamsterkäufe zur Krisenbewältigung?

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Hamsterkäufe zur Krisenbewältigung?

Wie schnell ein Traumurlaub zum Albtraum wird, konnten wir in dieser Krise an Urlaubern sehen, die wegen Virusverdachts auf Teneriffa im Hotel bzw. auf einem Kreuzfahrtschiff ausharren mussten und nur noch heim wollten. Auch daheim ist Quarantäne für die meisten Menschen belastend.
Eigentlich hätte man endlich mal genügend Zeit für sich, die Familie sowie für bereits Staub ansetzende Bücher im Wohnzimmerregal. Wären da bloß nicht die Ungewissheit über die Ansteckung und der Verlust an Kontrolle über das eigene Leben.
Unsere Bewertungen können sich eben sehr schnell ändern. Aber die Bewertungen sind verantwortlich, ob wir in Panik geraten oder nicht.
Dabei orientieren wir uns wie so oft im Leben an anderen. Menschen sind soziale Wesen, sie suchen den Kontakt zueinander und passen sich einander an. Viele psychologische Experimente zeigen die verbreitete Neigung zur Konformität. Wenn wir also hören, dass viele andere Toilettenpapier horten, dann neigen wir auch dazu.
Wird dann gar gemeldet, dass es auszugehen droht, dann reagieren wir mit Reaktanz – wie Kleinkinder, deren Spielzeug man wegräumen möchte, weil sie es nicht mehr beachten: Plötzlich wird es wichtig.
Allem liegt das psychologische Grundbedürfnis nach Orientierung und Kontrolle zugrunde. Mit den Hamsterkäufen vergewissert man sich seiner eigenen Handlungs- und Steuerungsfähigkeit, indem man einkaufen geht und die Vorräte in der Wohnung stapelt. Das ist immerhin mehr als Händewaschen und hält länger vor.
Die Lösung für eine über uns hereinbrechende Situation, die von Unsicherheit geprägt ist, kann nur gründliche Information und darauf aufbauende sinn-volle Bewertung als Grundlage selbstbewussten eigenen Handelns sein.
Auch die anderen sind orientierungslos wie man selbst, jetzt ist die Stunde der Vernunft.

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