Die Doppelfeld Stiftung, 1992 gegründet von Vera und Volker Doppelfeld, unterstützt junge Talente in den Bereichen der klassischen Musik, der Literatur und des sozialen Engagements. Das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, das Projekt »Arbeiten zur Kinder- und Jugendliteratur« an der Universität Göttingen (mit Prof. Dr. Heinrich Detering) und der BMW Award für Soziales Engagement – diese und andere von der Doppelfeld Stiftung geförderten Projekte haben jungen, internationalen Talenten Startkapital und überregionale Wirkung gesichert. Zusammen mit der Stiftung Literaturhaus und der BMW Group verleiht die Doppelfeld Stiftung im Jahr 2020 erstmals einen Preis für deutschsprachige Debüts in den Genres Erzählung, Novelle oder Roman.
In diesem Jahr wurden die Gewinner*innen von Vera Doppelfeld, Stifterin; Tanja Graf, Leiterin Literaturhaus München; Dr. Katrin Lange, Programm Literaturhaus München; Ijoma Mangold, Autor und Kulturkorrespondent im Feuilleton DIE ZEIT; und Michael Lemling, Buchhandlung Lehmkuhl, München, ermittelt.
Aufgrund der durch COVID 19 bedingten Belastungen in diesem Jahr, die viele Autorinnen und Autoren betrifft, als auch aufgrund der hohen Qualität der ausgewählten Bücher, haben sich die Stifter – die Doppelfeld Stiftung und die BMW Group – entschieden, zum Start des Preises allen fünf Shortlist-Kandidat*innen ein Preisgeld zukommen zu lassen. Der Hauptpreis, dotiert mit 6.000.- Euro, geht an den Roman »Hawaii« von Cihan Acar (Hanser Berlin), die mit jeweils 3.000.- Euro dotierten Förderpreise gehen an »Otto« von Dana von Suffrin (KiWi), »Drei Kilometer« von Nadine Schneider (Jung & Jung), »Flüssiges Land« von Raphaela Edelbauer (Klett-Cotta) und »ewig her und gar nicht wahr« von Marina Frenk (Wagenbach).
DIE PREISVERLEIHUNG FINDET AM 17. SEPTEMBER 2020 IM LITERATURHAUS MÜNCHEN STATT.
Über das Buch:
Der Unfalltod ihrer Eltern stellt die Wiener Physikerin Ruth vor ein
nahezu unlösbares Paradox. Ihre Eltern haben verfügt, im Ort ihrer
Kindheit begraben zu werden, doch Groß-Einland verbirgt sich beharrlich
vor den Blicken Fremder. Als Ruth endlich dort eintrifft, macht sie eine
erstaunliche Entdeckung. Unter dem Ort erstreckt sich ein riesiger
Hohlraum, der das Leben der Bewohner von Groß-Einland auf merkwürdige
Weise zu bestimmen scheint. Überall finden sich versteckte Hinweise auf
das Loch und seine wechselhafte Historie, doch keiner will darüber
sprechen. Nicht einmal, als klar ist, dass die Statik des gesamten Ortes
bedroht ist.
Wird das Schweigen von der einflussreichen Gräfin
der Gemeinde gesteuert? Und welche Rolle spielt eigentlich Ruths eigene
Familiengeschichte? Je stärker sie in die Verwicklungen Groß-Einlands
zur Zeit des Nationalsozialismus dringt, desto vehementer bekommt Ruth
den Widerstand der Bewohner zu spüren. Doch sie gräbt tiefer und ahnt
bald, dass die geheimnisvollen Strukturen im Ort ohne die Geschichte des
Loches nicht zu entschlüsseln sind.
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