Valentin Groebner fragt, wie es kommt, dass so viele Täter sich als Opfer begreifen. „Degrowth“ ist als Forderung angesichts der Klimakatastrophe in vieler Munde – Geoff Mann fragt sich allerdings, ob Kapitalismus ohne Wachstum überhaupt vorstellbar ist. Über Künstliche Intelligenz und dumme Bedeutung denkt Hannes Bajohr nach.
Burkhard Müller sieht in der Idee, das „Anthropozän“ auszurufen, eine Selbstüberschätzung des Menschen. Heinrich August Winkler geht der Frage nach, was an der alten These vom „deutschen Sonderweg“ heute noch dran ist. Und David Wagner erzählt von Berliner Zimmern in einer Zeit, in der von einer Pandemie noch nichts zu ahnen war.
Philip Manow plädiert dafür, inhaltliche Debatten nicht mit Populismusvorwürfen zu verweigern. Über die Arbeit des Übersetzens denkt die Übersetzerin Claudia Hamm nach. Holger Schulz schreibt über Audioporn. Miriam Drewes kritisiert die Ideologien des Tierfilms.
Stefan-Ludwig Hoffmann fragt nach der Rolle der Menschenrechte. Rainer Wahl glaubt nicht, dass die »immer engere Union« die Lösung für die Krise der EU sein kann. In ihrer ersten Theaterkolumne schreibt Eva Behrendt über Tränen und Authentizität auf der Bühne. Ahmet Cavuldak schildert Heimat(losigkeits)gefühle.
Dirk Baecker schätzt Heiner Müllers »Kunst, die Wirklichkeit unmöglich zu machen«. Über das Theater aus philosophischer Sicht schreibt Christoph Menke. Werner Plumpe schreibt eine Hymne aufs Geld. Mehrere Texte befassen sich mit der Nazi-Vergangenheit und damit, wie sie in Erinnern und Schweigen persistiert.
Zwei Doppel zum Auftakt: Die Historiker Danilo Scholz und Adam Tooze kritisieren Tendenzen zur Renationalisierung auf der Linken. Und Navid Kermani und Norbert Lammert sprechen über den Zustand Europas. Elena Meilicke schreibt in ihrer Filmkolumne über die Oscars, diversity und O. J. Simpson.
Das September/Oktober-Heft 2016 der PSYCHE befasst sich mit gesellschaftlichen Fragestellungen und therapeutischen Herausforderungen der aktuellen Migrationsbewegungen in Europa.